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Nachhaltiger Tourismus – Europas umweltfreundlichste Städte

     

(WDE) – In Zeiten von FridaysForFuture ist nachhaltiger Tourismus zu einem großen Trend bei vielen Reisenden geworden, lässt sich häufig aber nicht so einfach umsetzen. In einer repräsentativen Studie hat weg.de 10.000 Personen in ganz Europa befragt, welche Hindernisse sie für nachhaltiges Reisen sehen. Ergebnis: die meisten wünschen sich mehr Informationen über verantwortungsbewusstes Reisen – nicht nur in der Planungsphase, sondern auch bei der Ankunft am Zielort. Aus diesem Grund präsentiert weg.de fünf umweltfreundliche Städte, in denen es bereits viele nachhaltige Projekte gibt. Für alle, die nicht ganz auf Reisen verzichten möchten, verrät weg.de außerdem Tipps, wie man die Reise noch umweltfreundlicher gestalten kann.

In diesen Städten wird nachhaltiger Tourismus groß geschrieben

Kopenhagen:

Dank einer erfolgreichen grünen Wirtschaft ist Kopenhagen längst skandinavischer Vorreiter was den Ökotourismus betrifft. Dänemark war eines der ersten Länder, das sich für die Umweltgesetzgebung engagierte und sich das Ziel setzte, Kopenhagen bis 2025 zur ersten klimaneutralen Hauptstadt weltweit zu machen. Das nachhaltige Bewusstsein der Dänen lässt sich nicht nur an den unzähligen Radwegen sondern zum Beispiel auch an der großen Anzahl an Bioläden in den Städten erkennen. Für Besucher hat Kopenhagen nicht nur einen wunderschönen Hafen mitten in der Stadt, eindrucksvolle Architektur und spannende Museen zu bieten, sondern auch viele nachhaltige Highlights. So gibt es zum Beispiel solarbetriebene Picknick-Boote zu mieten oder die sechs vergessenen Riesen aus recyceltem Holz, in einem Wald südlich von Kopenhagen, die der dänische Künstler Thomas Dambo dort versteckt hat.

Bild von iris Vallejo auf Pixabay

Amsterdam:

Die niederländische Hauptstadt Amsterdam ist nicht nur für ihre Kanäle sondern auch für ihre unzähligen Radwege bekannt. Laut einer Statistik gibt es in den Niederlanden tatsächlich mehr Fahrräder als Menschen. Außerdem waren die Niederländer Pionier in Sachen Nachhaltigkeit, indem sie Hunderte von Ladestationen für Elektroautos eingeführt haben. Diese helfen bei der Reduzierung schädlicher Emissionen. Darüber hinaus wird beispielsweise der Müll mit dem Elektro-LKW abgeholt und viele Gebäude mit energiesparenden LEDs ausgestattet. Lebensmittel sowie Drogerieartikel bekommen Zero-Waste-Fans hier in einem der unzähligen Unverpackt-Läden.

Foto: Bildarchiv ARKM

Stockholm:

2010 wurde Stockholm als erste grüne Hauptstadt Europas ausgezeichnet und gilt damit als Vorbild im Kampf gegen Luftverschmutzung und Ausstoß von Treibgasen. Die Stadt hat sich als Ziel gesetzt, ab 2040 keine Fahrzeuge mit fossilen Brennstoffen mehr zuzulassen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erreichen Urlauber hier zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Wer auf den Bus oder ein Taxi dennoch nicht verzichten möchte, kann eines der vielen Fahrzeuge wählen, die bereits mit Biokraftstoff betrieben werden. Bei einer Reise in die schwedische Hauptstadt darf außerdem ein Besuch in dem Öko-Stadtteil Hammarby Sjöstad nicht fehlen. Hier wurden ökologische Maßnahmen von Anbeginn in den Bau des gesamten Projekts integriert, wie zum Beispiel Technologien zur Gewinnung von Energie aus Haushaltsabfällen.

Reykjavik:

Seit langem ist Island im Kampf gegen den Klimawandel eines der führenden Länder und gehört zudem noch zu den landschaftlich schönsten Gegenden der Welt – auch wegen der faszinierenden Naturwunder wie Geysire, Fjorde und Vulkane. Die Einwohner der kleinen Nation Island werden dazu aufgerufen, umweltfreundlichere Verkehrsmittel zu nutzen und so gibt es vor allem in Reykjavik eine Vielzahl an Radwegen in der gesamten Stadt. Über die Insel kommen Reisende einfach mit dem Bus, da das Netz gut ausgebaut ist und ständig erweitert wird. Zudem werden natürliche Ressourcen wie geothermische Brunnen genutzt, um die Stadt mit Energie zu versorgen.

Lissabon:

Der European Green Capital Award für das Jahr 2020 ging in diesem Jahr an Lissabon. Die portugiesische Hauptstadt hat die Vision einer nachhaltigen Mobilität. Deshalb wurden Maßnahmen zur Einschränkung der Autonutzung ergriffen sowie dazu aufgerufen, häufiger das Rad und die öffentlichen Verkehrsmitteln zu nutzen. Im Jahr 2017 führte Lissabon ein Fahrrad-Sharing-Programm ein, bei dem Elektrofahrräder zwei Drittel der Flotte ausmachen. Mit 516 Ladestationen verfügt die Stadt zudem über eines der weltweit größten Netze von Ladestationen für Elektroautos. Reisende finden in Lissabon außerdem eine Vielzahl an Vintage-Läden und Restaurants mit veganen Speisen.

Für alle, die auf Reisen ihren ökologischen Fußabdruck verringern möchten, hat weg.de fünf Tipps, wie jeder Urlauber etwas zum Umweltschutz beitragen kann.

  1. Regionale Spezialitäten – statt internationaler Fast-Food-Kette
    Mit der Auswahl von regionalen Speisen und Produkten unterstützen Reisende nicht nur die lokalen Landwirte sondern sorgen auch dafür, dass weniger Produkte importiert werden.
  2. Umweltfreundliche Anreise – Zug statt Flug
    Low-cost Airlines haben es möglich gemacht, über das Wochenende schnell mit dem Flugzeug in eine andere Stadt zu reisen. Deutlich umweltfreundlicher ist jedoch die erdgebundene Anreise mit dem Fernbus oder Zug.
  3. Eigene Wasserflasche – Mehrweg statt Einweg
    Anstatt täglich mehrere Plastikflaschen im Supermarkt zu kaufen, bietet es sich an, eine eigene Wasserflasche mitzunehmen, die Urlauber überall bequem auffüllen können.
  4. Unterkunft mit nachhaltigen Dienstleistungen
    In vielen Hotels können Reisende zum Beispiel Fahrräder ausleihen oder Bio-Lebensmittel genießen. Eines der vielen Bio-Hotels die sehr viel Wert auf einen nachhaltigen Tourismus legen,  gibt es im übrigen auch am Zeulenrodaer Meer. Hier gibt es Wassersport und Spaß nur aus eigener Kraft. Auch die ostfriesischen Nordseeinseln können beim Thema „nachhaltiger Tourismus“ ebenfalls punkten.

    Nachhaltiger Tourismus in Thüringen am Zeulenrodaer Meer.
    Foto: Bildarchiv ARKM
  5. Hotel mit guter Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln wählen. Wer plant, viele Attraktionen im Stadtzentrum zu besuchen, sollte am besten ein Hotel in der Nähe wählen, um alles zu Fuß oder mit dem Bus erreichen zu können. Ohne Taxifahrten spart man nicht nur Emissionen, sondern auch viel Geld.
     

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist Chefredakteurin von Reiseratgeber24. Als Reisejournalistin hat sie seit der Gründung des Mediums (2009) sehr viele Erfahrungen auf Pressereisen machen können. Ihre persönlichen Reiseerlebnisse schreibt sie sehr ausführlich und nutzt ihre langjährigen Erfahrungen in der Videoproduktion und Fotografie. Sie ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.

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