Wer auf der Suche nach besonderen Orten ist, kommt nicht am Oman, mit der Hauptstadt Maskat, vorbei. Die Reiseindustrie ist immer auf der Suche nach Hideaways für die „Happy Few“. Diese begehrte Zielgruppe ist im Fokus von Investoren, Versicherungen und Reiseanbietern. Zweitausend Milliardäre und zwanzig Millionen Millionäre gibt es auf der Welt. Wow!
Einige davon möchten bestimmt in den Oman reisen. Ich habe mir den Oman angeschaut, einiges gesehen und erfahren.
Im Oman gibt es einen neuen Sultan namens Tariq Al Said.
Er wird der neue Herrscher der Straße von Hormuz.
Als Mitglied der königlichen Familie hat er auch während des Studiums in England die Geschichte seines Landes im Südosten der Arabischen Halbinsel verfolgt.
Als Minister hat er bereits die omanische Gesellschaft in die neue Welt geführt.
Er gilt als weise und besonnen, die solide Thronfolge der Familie Al Said ist somit gewahrt.
Der Gigantismus, der in Dubai und den anderen Emiraten in den Himmel wächst, ist ihm fremd. Dem Tourismus gegenüber ist er positiv eingestellt.
Oman – das klingt exotisch und ist es auch.
Ganz unten auf der Arabischen Halbinsel liegt der Oman, neben den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und Jemen. Riesige Wüstenlandschaften, steinige Gebirgszüge und herrliche Sonnenuntergänge verzaubern uns in die Welt von Sindbad und Märchen aus 1001 Nacht.
Wir fliegen von Dubai nach Maskat. Die Hauptstadt liegt direkt am Meer – umringt von Wüstenbergen.
Obwohl Maskat mit seinen angrenzenden Vororten Mutrah, Ruwi und Qurum auf über 700.000 Einwohner kommt, hat das eigentliche Maskat, die historische Altstadt, selbst nur 30.000 Einwohner. Sie liegt in einer von Felswänden eingeschlossenen Bucht und strahlt wie das gesamte Scheichtum eine angenehme Gelassenheit aus.
Der perfekte Startpunkt für eine Stadttour ist das prachtvolle Opernhaus von Maskat, der glatt polierte Marmorboden vor dem Eingang strahlt im Sonnenlicht. Ich bekomme Lust auf die Stadt und einen Opernbesuch. Von außen wirkt der Opernbau aus Marmor und Beton wie eine Festung der besonderen Art.
Gastauftritte berühmter Künstler wie Al Jarreau, Placido Domingo und die Wiener Staatsoper machten das Opernhaus bekannt. Der Sultan ist ein Liebhaber von Klassik, wohl auch deshalb finanzierte er den millionenschweren Bau der Oper.
Ein eigenes Ensemble gibt es zwar noch nicht, aber es ist geplant und vielleicht kommt es dann auf die Bucketlist der Reisenden und der „happy Few“.
Die Vielfalt ist gewährleistet, viele Rockmusiker und Opernstars haben Gigs zugesagt. Chapeau!
Typisch Oman – ein Spagat zwischen westlicher und orientalischer Kultur. Der Oman, der auf eine tausendjährige Seehandelstradition zurückblickt, will weltoffen sein und seine Schätze trotzdem bewahren. Vor fünfzig Jahren gab es hier nur ein paar Kilometer asphaltierte Straße. Inzwischen fährt eine wachsende Zahl Urlauber im Leihwagen durchs Land. Maskat ist weitläufig, es gibt kaum öffentliche Verkehrsmittel, deshalb braucht man ein Vehikel, um Stadt und Land zu besichtigen.
Ein ganz besonderes Erlebnis ist der morgendliche Ausflug zum Fischmarkt, es lohnt sich auch, die Hafenpromenade entlangzufahren, den Souk zu besuchen und auch die Paläste und die Große Sultan-Qabus-Moschee muss man gesehen haben. Die nach ihrem Erbauer, Sultan Qabuss, benannte Moschee gehört auf jede Bucketlist. Sie zählt zu den größten Moscheen der Welt, bietet Platz für über 20.000 Menschen, ist vier Quadratkilometer groß und wurde aus über 300.000 Tonnen Sandstein gefertigt.
Die Anlage umfasst zwei Gebetshallen, davon ein kleinerer Gebetsraum für Frauen und fünf Minarette. Weißer Marmor, florale Ornamente und arabische Mosaike verschönern die riesige Halle. Über ihr wölbt sich eine über 50 Meter hohe Kuppel mit einem fundamentalen Kronleuchter.
Über 1000 Lampen erscheinen stolz an der Decke, selbstredend stammen die über eine Million Kristalle von Swarowski aus Österreich. Man weicht etwas von der dezenten Zurückhaltung des Omans ab und wandelt über einen Teppich mit zwei Milliarden Knoten. Nachgezählt habe ich nicht, aber offenbar haben 1000 Frauen an diesem gewebt und zusammengenäht.
Um dieses weibliche Wunderwerk zu begutachten sollten alle ihre bedeckende Kleidung nicht vergessen. Frauen müssen ihr Haar mit Tuch oder Schal verbergen. Sie ist jeden Morgen außer freitags zwischen 8:30 und 11 Uhr für nichtmuslimische Besucher geöffnet. Weiter geht’s.
Am Sultanspalast Qasr Al Alam führt kein Weg vorbei. Der im Jahr 1974 von einem indischen Baumeister errichtete Palast ist das Regierunggebäude und gleichzeitig Office des Sultans. Das Innenleben des Arbeitspalastes des herrschenden Sultans bleibt dem Oman Besucher leider verborgen, so kann man sich nur an den vielen Farben des Pastes und an der abendlichen Beleuchtung erfreuen.
Die Portugiesen haben im 16. Jahrhundert die Stadt mit einer Festung (Mirani) geschützt. Hierdurch konnte man die Stadt perfekt sowohl zur Seeseite als auch zu den Stadttoren mit Kanonen absichern. Die Festung Mirani ist fußläufig vom Sultansplast entfernt.
Für Reisewütige gibt es aber noch viel mehr als die Hauptstadt Omans zu sehen. 70 Prozent des Oman sind Wüste. Bei meinem nächsten Besuch steht die Wadi-Oase auf dem Zettel. Die Wüste Wahabi weist eine ähnliche Pflanzen- und Tiervielfalt wie die großen Wüsten dieser Welt auf, gilt aber als besonders aufregend. Dies gilt es herauszufinden !!!
Auch ein Badeaufenthalt oder Strandurlaub ist an verschiedenen Orten möglich. Das Land, seine Berge, die Wüsten und die Stadt Maskat sind klassische Postkartenmotive.
Weitere Informationen bei:
Eihab Travel
Telephone: +968 24683917
bainu@eihabtravels.com
www.eihabtravels.travel
Sultanate of Oman | Ministry of Tourism
www.experienceoman.om
Text:
Jens Hoffmann
Fotos: