DeutschlandFeaturedReisejournalisten ErlebnisberichteUnterwegs mit dem RadWandern

Auf Schusters Rappen entlang am fränkischen Rotwein Wanderweg

     

Churfranken – Wandern, Radfahren, Genuss und Leben, dazu lädt der fränkische Rotwein Wanderweg nahezu ein. Von Bürgstadt nach Großheubach und von Erlenbach nach Klingenberg. Unsere Reise führt uns diesmal nach Bürgstadt am Main. Bürgstadt liegt an der Grenze zu Baden-Württemberg, eingebettet zwischen dem Odenwald im Nord/Osten und dem Spessart im Südenwesten. Bürgstadt liegt im Bundesland Bayern, unterliegt dem Regierungsbezirk Unterfranken und gehört zum Landkreis Miltenberg. Bis zum Jahre 1803 stand Bürgstadt unter der Herrschaft des Kurfürstentums Mainz. Im Jahre 1816 kam Bürgstadt zum Königreich Bayern.

Bekannt geworden ist Bürgstadt durch seine ausgezeichneten Rotweine. Bereits im Jahr 1612 wurde der Bürgstadter Rotwein geschichtlich erwähnt.

Auch wir möchten gern mehr über den Weinanbau in Churfranken und den wundervollen Rotwein Wanderweg erfahren und starten noch am frühen Nachmittag unseres Anreisetages  zu unserer ersten Wanderung auf dem fränkischen Rotwein Wanderweg, von Bürgstadt nach Großheubach.

Der fränkische Rotwein Wanderweg Teil I von Bürgstadt nach Großheubach

Bei unserer Ankunft werden wir im ****Landhotel Adler, im Ortskern von Bürgstadt, ganz herzlich von Frau Bachmann, der Inhaberin des Hotels, in Empfang genommen. Nach dem Einchecken in unsere komfortable Suite mit großem Balkon, Couch, Schreibtisch und modernem Bad, geht es zu einem 2. Willkommensgruß. Auf uns wartet ein genussvolles Mittagsmenü mit ausgewählten Weinen des Weinguts Hench aus Bürgstadt. Inhaber und Winzer Burkhard Hench wohnt direkt nebenan und erzählt uns schon mal so einiges über seinen biologisch-dynamischen Betrieb.

Genussvoll ist ja auch das Thema unserer Reise. Das Landhotel Adler beköstigt seine Gäste mit ausgesuchten, regionalen Produkten die zu einem Gaumenschmaus zusammengestellt werden. So kommen wir unter anderem in den Genuss eines bürgstadter Rindercarpaccios.

Burkhard Hench begleitet uns ebenfalls auf unserer Wanderung durch die Churfränkischen Weinberge. Wir starten von Bürgstadt aus und wandern durch die atemberaubende Landschaft bis zu einer der drei Schutzhütten, auf dem 15 km langen Weg bis nach Großheubach. Leider reicht unsere Zeit nicht für den ganzen Weg bis nach Großheubach. In der Schutzhütte erwartet uns schon ein edler Tropfen Weißwein aus dem Hause Hench. Der Fränkische Rotwein Wanderweg bleibt nun auch geschmacklich in Erinnerung.

Weißwein zum Rindercarpaccio vom Weingut Hench in Bürgstadt
Foto: Weißwein zum Rindercarpaccio vom Weingut Hench in Bürgstadt
Auf dem fränkischen Rotweinweg von Bürgstadt nach Großheubach
Foto: Auf dem fränkischen Rotweinweg von Bürgstadt nach Großheubach
Foto: Tolle Aussicht auf dem fränkischen Rotweinwanderweg von Bürgstadt nach Großheubach
Foto: Fränkische Rotwein Wanderweg – Weinstöcke soweit das Auge reicht
Foto: Die Trauben fangen jetzt schon an rot zu werden.
Foto: Burkhard Hench weiß genau welches Blatt zu welchem Rebstock gehört.

Weingut Hench

Das Weingut Hench liegt ebenfalls im Herzen von Bürgstadt. Burkhard Hench, Winzer und Betriebsinhaber, bewirtschaftet zusammen mit seinem Sohn, Peter Hench, seiner Frau Helene sowie seiner Tochter Ramona, die 7 ha großen Weinberge auf dem Centgrafenweg, Hundsrück und der Mainhölle. Der Betrieb ist auf ganzheitlich ökologische Bewirtschaftung ausgerichtet. Die Erhaltung des Ökosystems im Weinberg ist der Familie sehr wichtig, auch wenn sie dafür von manch einem Winzer etwas belächelt werden. Düngung und Pflanzenschutz finden, soweit notwendig, biologisch-dynamisch statt. Ein Kreislauf des Lebens. Die Pflanzenabfälle werden aufgearbeitet und wiederverwertet. Auf den Grundlagen Rudolf Steiners Theorien der Anthroposophie und die Forschungen von Maria Thun ist der Betrieb aufgebaut. Das Ergebnis sind gesunde Rebstöcke und bester Wein, die ihren ganz persönlichen Charakter entwickeln. Mit viel Liebe und Leidenschaft entstehen aus den Trauben der Pinot Meunier, Spätburgunder, Frühburgunder, St. Laurent und Regent durch traditionelle Maischvergärung, hervorragende, besondere Rotweine. Aber wenn wir auch in einem Rotweingebiet sind, der Weißweinanteil im Betrieb der Familie Hench liegt immerhin bei 35%. Der überwiegende Teil davon ist der Silvaner. Wer einmal Lust hat mehr über einen biologisch-dynamischen Betrieb zu erfahren ist auf dem Weingut herzlich willkommen.

Winzer Burkhard Hench
Foto: Winzer Burkhard Hench

Vinothek Churfranken

Am späten Nachmittag, nach unserer Wanderung, geht es dann noch in die Churfranken Vinothek Bürgstadt. Verschiedene Weine, der zugehörigen Winzer der Häckerwirtschaft aus Bürgstadt und Umgebung, werden uns Angeboten. In Franken werden eher trockene Weine ausgeschenkt. Wegen der guten Bodenbeständigkeit enthält der Wein weniger Säure und ist bekömmlicher. Sauer schmeckt der trockene Weißwein aber nicht, der Wein tendiert in Richtung halbtrocken. Halbtrockene Weine gibt es somit eher selten in Franken. Allesamt sind die Weine wirklich gut genießbar, auch für einen Weintrinker, der es üblicherweise eher lieblich mag.

Am Abend kehren wir dann noch in das Weingut Stich in Bürgstadt ein. Auch hier dürfen wir die Weine des Weinguts in ausreichender Menge verköstigen. Zu einer ordentlichen Weinprobe gehört natürlich auch eine deftige, fränkische Hausmannskost. Im urigen Hof lassen wir den lauen Sommerabend bei Wein, Brot und Käse gemütlich ausklingen. Am nächsten Tag geht es weiter. Es gibt ja noch viel zu erkunden in Churfranken.

Die Vinothek in Bürgstadt
Foto: Die Vinothek in Bürgstadt
Foto: Weine der umliegenden Winzer stehen in der Vinothek zum Verkauf.
Das Weingut Stich in Bürgstadt
Foto: Das Weingut Stich in Bürgstadt bietet nicht nur Weine sondern auch deftige Hausmannskost an.
Foto: Auf dem Weingut Stich darf man sich über die fränkische Hausmannskost freuen.

Der fränkischer Rotwein Wanderweg Teil 2

Mit einem reichhaltigen Frühstück starten wir in den neuen Tag. Es gibt so ziemlich alles was das Herz begehrt. Selbst glutenfreies Müsli und lactosefrei Milch fehlen nicht auf dem Frühstücksbuffet des Landhotels Adler.

Nach dem Frühstück brechen wir mit dem Shuttle auf nach Erlenbach. Von dort wandern wir nach Klingenberg.

In Erlenbach, dem Tor zur Weinterrasse im Main-Viereck Tal, treffen wir den Bürgermeister der Rotweinstadt Klingenberg, Ralf Reichwein. Ebenfalls werden wir von Winzer Reinhold Hillerich und „Wengertschütz“ (Weinberghüter) Erich Becker begrüßt. Die beiden begleiten uns auf unserem Wanderweg durch die Weinberge.

Erlenbach ist mit ihren rund 10.000 Einwohnern die größte Gemeinde der Stadt Miltenberg.

Das Wetter ist, wie schon seit Wochen, hervorragend. Sonnig und heiß. Fast schon zu warm zum Wandern. Die lange Trockenheit macht auch der Natur zu schaffen. Viele Bäume schmeißen zum Eigenschutz ihr Laub ab. Die wenigen Regenschauer, die herunterkommen, reichen leider nicht aus. Nur die Rebstöcke haben mit der Trockenheit weniger Probleme. Die Wurzeln reichen bis tief in das Erdreich hinein. Sie suchen und finden noch genug Feuchtigkeit. Nur die jungen Pflanzen, die noch nicht so verwurzelt sind wie die älteren Rebstöcke, haben etwas Schwierigkeiten und müssen bewässert werden.

Das Schwimmbad in Erlenbach wäre jetzt bestimmt eine willkommene Abwechslung. Doch wir möchten ja „Churfranken erleben“.

Erlenbach ist das Tor zu den Weinterrassen
Foto: Erlenbach ist das Tor zu den Weinterrassen
Bürgermeister Ralf Reichwein
Foto: Bürgermeister Ralf Reichwein
Weinberg Führer am fränkischen Rotwein Wanderweg: Reinhold Hillerich.
Foto: Reinhold Hillerich
Wengertschütz - Erich Becker
Foto: „Wengertschütz“ Erich Becker
Fränkische Rotwein Wanderweg von Erlenbach nach Miltenberg.
Foto: Der fränkische Rotwein Wanderweg von Erlenbach nach Klingenberg
Foto: Nicht nur Wein wird in Churfranken angebaut. Streuobstwiesen sind weit verbreitet.

Auf dem fränkischen Rotwein Wanderweg von Erlenbach nach Klingenberg

Insgesamt gibt es, wenn man mag, 6 Etappen zu bewältigen. Mit einer Länge von insgesamt 79 Kilometern reicht der fränkische Rotwein Wanderweg von Großwallstadt bis Bürgstadt.

Der fränkische Rotwein Wanderweg verbindet die Weinlagen in Churfranken. Ein ideales Angebot für wandernde Genussliebhaber. Hier kommt es aber nicht auf die Schnelligkeit an, auch wenn es gilt in Etappen zu wandern. Schließlich ist man nicht beim Etappenrennen auf der „Tour de France“!

Auf den 79 Kilometer langen Genusswanderweg wandert man durch die fränkischen Weinberge, mitten durch die Schönheit Natur, teilweise mit einem herausragenden Blick auf den Main. Neben den Weinstöcken zeichnen Streuobstwiesen die Landschaft. Wandern ganz getreu nach dem Motto: „Klima, Genuss, Leben“, denn hier in Churfranken ist das Klima mediterran, zu vergleichen wie das Klima im Südtiroler Meran. Demnach ist es auch nicht verwunderlich, dass hier nicht nur die Rebsorten „Müller Thurgau“ und „Silvaner“ so gut wachsen, sondern auch der „Spätburgunder“, der „Portugiese“ und der „Schwarzriesling“. Dies sind aber nur einige der 10 Traubensorten, die hier in Churfranken, im Maintal zwischen Odenwald und Spessart angebaut werden. Wegen des mediterranen Klimas kann man entlang des fränkischen Rotweinweges aber nicht nur die unzähligen Weinstöcke bewundern, Mandelbäume, Walnussbäume und Weinbergpirsiche säumen den Wanderweg. Theoretisch bräuchte man zur Mandelblüte nicht unbedingt nach Spanien fliegen. Mit Sicherheit ist die Mandelblüte auch ein toller Anblick beim Wandern auf dem fränkischen Rotweinweg, mitten in Deutschland.

Unsere Begleitungen Reinhold Hillerich und Erich Becker stellen sich geduldig unseren Fragen und sind, genauso wie wir, mit Begeisterung dabei. Reinhold Hillerich ist mit Leib und Seele Winzer. Das muss man hier auch sein. Die Weinberge und die Sanssteinterrassen werden alle mit purer Handarbeit bewirtschaftet. Selbst die Lese wird per Hand erledigt und die Helfer tragen die Trauben in einer Kiepe zum Abtransport auf den Weg.

Reinhold Hillerich beantwortet im Weinberg auf dem fränkischen Rotwein Wanderweg geduldig jede Frage
Foto: Reinhold Hillerich beantwortet geduldig jede Frage
Foto: Steile Wege gilt es bei der Pflege der Reben und bei der Weinlese zu bewältigen.
Der fränkische Rotwein Wanderweg führt durch die Weinterrassen oberhalb des Mains entlang.
Foto: Der fränkische Rotwein Wanderweg führt durch die Weinterrassen oberhalb des Mains entlang.

200 km Sandsteinmauer aus dem 12. – 13. Jahrhundert, entlang des Wanderwegs, gilt es zu erhalten und bei Bedarf auszubessern. Dies gehört mitunter zu den  Aufgaben der Winzer. Das erhalten der Wege und der Anlagen geht aber nur mit einer guten Zusammenarbeit der jeweiligen Winzer. Hier hilft jeder jedem, der Hilfe benötigt.

Fränkische Rotwein Wanderweg litt unter der Reblaus

Zwischen 1860 und 1900 kam in Churfranken jedoch der Weinanbau zum Erliegen. Die Reblaus und ein Pilz machten den Anbau unmöglich. Man fand einfach kein Mittel gegen diese Plage. Viele Winzer machten sich natürlich Gedanken darüber, warum der Weinanbau in Amerika so gut funktionierte beziehungsweise warum die Rebe so widerstandsfähig ist. Um 1920 kam dann einer der Winzer auf die Idee, die anscheinend gegen die Reblaus resistente amerikanische Rebe, zu pflanzen. Da man aber weiterhin die fränkischen Traubensorten anbauen wollte, wurde die heimische Rebe einfach auf die amerikanische Rebe aufgepfropft. Und siehe da, es funktionierte. Der Weinanbau konnte wiederbelebt werden.

So ein Rebstock kann bis zu 100 Jahre alt werden. Die besten bzw. geschmackvollsten Trauben bringt der Stock erst nach 10 Jahren hervor. Genauso wie ein Baum, erkennt der Profi die Traubenart am Blatt.

250 Arbeitsstunden braucht der Winzer für 1 ha Traubenernte. Eine Maschine schafft das in 1 Stunde. Doch die Wege sind zu schmal und zu steil für die Maschinen. Aber nicht alleine das Ernten macht einen guten Winzer aus. Die Pflege der Weinstöcke und das regelmäßige Beschneiden der Weinstöcke, um das Triebwachstum zu unterbinden, gehört ebenfalls zu den Aufgaben des Winzers. Dazu gehört viel Herzblut und Idealismus, wie in so vielen landwirtschaftlichen Betrieben auch.

Auf unserem Weg durch die Weinberge sehen wir vereinzelt schon rote Trauben. Lange kann es nicht mehr dauern bis zur Ernte. Mit einem Refraktometer misst Reinhold Hillerich den Oechsle Gehalt (Zuckergehalt) der Trauben. Er liegt bereits jetzt schon (Anfang Juli) bei 75%. Geerntet wird hier in Churfranken zwischen 90-100% . In anderen Weinanbaugebieten, beispielsweise an der Mosel,  gelten andere Richtwerte. Das heißt also in wenigen Wochen ist es schon soweit. Mit dem Klimawandel hat sich auch die Reifeschnelle der Trauben geändert. Wo man in früheren Zeiten erst im September geerntet hat, beginnt die Lese in der heutigen Zeit oft schon viel früher. Dieses Jahr wird die Lese wohl Ende Juli, Anfang August sein. Die immer früher werdende Lese bringt leider auch einige ungebetene Gäste auf die Tagesordnung. Die Kirsch-Essig-Fliege ist eine davon. Aber nicht nur die Kirsch-Essig-Fliege ist ein nicht willkommener Gast. Wildschweine machen den Winzern ebenso Sorgen. Nicht nur das sich die Wildschweine die Trauben schmecken lassen, sie graben auch die Weinberge nach Nahrung wie Egerlingen um. In früheren Zeiten war noch der „Wengertschütz“ in den Weinbergen unterwegs und hat Diebe jeglicher Art verscheucht. Heute erledigen das Stromzäune. Das hält zwar die Wildschweine ab, aber unwissende Wanderer stibitzen sich auch mal gerne ein paar Trauben. Achtlos werden die Trauben dann weggeworfen, wenn sie dann feststellen, dass die Trauben noch sauer sind. Dagegen kann der Winzer sich leider nicht wehren. Da kann er nur an die Vernunft der Wanderer appellieren.

Natürlich dürfen wir bei einer kleinen Pause auch den preisgekrönten „Hillportwein“, mittlerweile umgenannt in „PURE red und PURE white, vom Weingut Hillerich probieren. Einen weißen und roten Portwein, der so einzigartig in Deutschland ist. Elegant und verführerisch der Weiße, kräftig und markant der Rote. Dies können wir nur bestätigen. Dieser Wein ist wirklich jeden Euro wert.

Auf dem fränkischen Rotwein Wanderweg geht es steil nach oben.
Foto: Auf dem fränkischen Rotwein Wanderweg geht es steil nach oben.
Foto: Bei Temperaturen von 25 Grad und mehr reifen die Trauben um so besser.
Foto: Reinhold Hillerich erklärt wie das Messen des Oechsle Gehalts mit dem Refraktometer funktioniert.
Reinhold Hillerich erklärt wie das Messen des Oechsle Gehalts mit dem Refraktometer funktioniert.
Foto: Bereits Anfang Juli misst der Refraktometer 70% Zuckergehalt im Traubenauszug
Ein ausgezeichneter roter Portwein vom Weingut Hillerich. Kräftig im Geschmack.
Foto: Ein ausgezeichneter roter Portwein vom Weingut Hillerich. Kräftig im Geschmack.

Weiter geht’s nach Klingenberg. Von dort aus holt uns ein Shuttle ab und es geht weiter nach Miltenberg, in das älteste Gasthaus Deutschlands, „zum Riesen“.

Miltenberg, die Stadt am Main

Die Geschichte des „Riesen“ geht bis 1158 zurück. Da wurde das Gasthaus bereits namentlich erwähnt. Das Fachwerk, wie wir es heute noch sehen, stammt aus dem Jahre 1590. Die sogenannte Fürstenherberge wechselte bis zum Jahre 1970 häufig die Besitzer. Namenhafte Fürsten wie Kaiser Barbarossa und Kaiser Friedrich III nächtigten im „Riesen“. Hans Albers, Heinz Rühmann und Elvis ließen es sich ebenfalls nicht nehmen in diesem berühmten Hotel zu übernachten.

Der Brauereistern am Wirtshausschild ist übrigens kein „Judenstern“ sondern besagt aus, dass das Wirtshaus das Brauereirecht besitzt.

Aktuell wird der „Riese“ von der Brauerei „Faust“ bewirtschaftet.

Nach einem ausgezeichneten Mittagessen geht es schon wieder weiter. Eine Stadtführung, mit Dorothea Zöller, ist geplant. Dorothea Zöller erzählt uns viel über die Geschichte von Miltenberg, die zurück bis zu den Kelten verfolgt werden kann. Eine wirklich sehr interessante Geschichte. Wer also mal zu Besuch in Miltenbergs hübsche Altstadt ist, sollte sich eine Stadtführung gönnen. Miltenbergs Altstadt besteht aus wunderschönen, alten Fachwerkhäusern, die einen an die Erzählungen von Ottfried Preußlers Räuber Hotzenplotz erinnert. Hierbei erfährt man viel über den 270 Millionen alten roten Sandstein, der hier in vielen Skulpturen und Bauwerken verbaut wurde. Die Geschichte erzählt im übrigen auch was es mit dem Schnatterloch und der Mildenburg auf sich hat. Die Mildenburg erklimmen wir selbstverständich auch noch.

Der Marktplatz von Miltenberg
Foto: Der Marktplatz von Miltenberg
Foto: Miltenberg mit seinen schmalen Gassen und märchengleichen Fachwerkhäusern.
Foto: Der Stern ist das Deutsche Reinheitsgebot des Bierbrauens.
Foto: Der „Riese“ ist Deutschland ältestes Gasthaus.
Foto: Selbst die Speisekarte des „Riesen“ ist riesig.
Der neue Miltenberger "Staffelbrunsern". 2016 ist mit dem Brunnen eine neue Sehenswürdigkeit hinzugekommen.
Foto: Der neue Miltenberger „Staffelbrunsern“. 2016 ist mit dem Brunnen eine neue Sehenswürdigkeit hinzugekommen.
Schutzdamm Miltenberg
Foto: Schutzdamm Miltenberg

Faust Brauerei in Miltenberg

Eine willkommene Abkühlung erhalten wir in der FAUST-Brauerei, die übrigens auch besondere Genuss-Abenteuer-Führungen anbietet. Für den Bierliebhaber ein schönes Gegenprogramm zum Weinwandern.

Die FAUST Brauerei blickt auf eine lange Geschichte zurück. Sie gilt mit ihren 360 Jahren als die älteste Brauerei im Rhein Main Gebiet und wird bereits in der vierten Generation von der Familie Faust geführt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die FAUST Brauerei für ihre speziellen Biere, unter anderem das „Eis-Bock“, zu „Deutschlands bester Brauerei 2018“ ausgezeichnet wurde. Am besten nimmt man für die Besichtigung des urigen Eiskellers jedoch eine Jacke mit. Wie der Name „Eiskeller“ schon aussagt ist es in diesem alten Gemäuer eisig kalt. Lange halten wir uns hier nicht auf.

Foto: Faust Brauerei in Miltenberg
Foto: Nach einer Wanderung darf man sich zur Abwechslung auch mal ein Bier gönnen.
Der Weinkeller der Brauerei Faust verbirgt wahr Schätze.
Foto: Der Weinkeller der Brauerei Faust verbirgt wahr Schätze.
Eine kleine Auswahl an Bieren der Brauerei Faust.
Foto: Eine kleine Auswahl an Bieren der Brauerei Faust.

Weiter geht es zur Mildenburg.

Mildenburg

Die Mildenburg diente im 12. Jahrhundert als östliche Grenzsicherung. Im zweiten Markgrafenkrieg (1552) wurde die Burg zerstört und 1555 von Erzbischof Daniel Brendel von Homburg teilweise wiederaufgebaut. Bis in das 18. Jahrhundert war die Mildenburg Sitz der erzbischöflichen Burggrafen.

Heute gehört die Mildenburg der Stadt Miltenberg und beherbergt seit 2011 ein Museum für Ikonen und moderner Kunst. Im alten Rittersaal werden zudem auch noch Trauungen durchgeführt. Der Aufstieg zur Mildenburg lohnt sich alleine wegen des fantastischen Ausblicks auf die Stadt und des Maintals mit seinem beeindruckenden Flusslauf, dem Main.

Die Mildenburg war Sitz der erzbischöflichen Burggrafen.
Foto: Die Mildenburg war Sitz der erzbischöflichen Burggrafen.
Heute ist die Mildenburg ein Museum
Foto: Heute ist die Mildenburg ein Museum
Vom Turm der Mildenburg hat man einen fantastischen Blick über Miltenberg
Foto: Vom Turm der Mildenburg hat man einen fantastischen Blick über Miltenberg
Blick von der Mildenburg aus auf den Main
Foto: Blick von der Mildenburg aus auf den Main

Zu guter Letzt geht es am Abend in das Gast- und Weinhaus „Zur Krone“ nach Großheubach. „Königlich“ speisen wir im Gasthaus. Die gemütliche Terrasse lädt nicht nur im Sommer zum Verweilen ein. Aber auch wenn wir königlich dinieren, ist das Hotel zur Krone nicht abgehoben und eher bodenständig. Die Gastfreundlichkeit der Familie Restel bekommen wir in vollem Umfang zu spüren. Mit einem ausgezeichneten Menü und erlesenen Weinen aus der Region werden wir auf der Terrasse verwöhnt.

Foto: Ein Teil der gemütlichen Terrasse des Hotels „Krone“
Foto: Auch im Hotel „Krone“ verköstigen wir fränkische Weine
Foto: Nicht nur mit fränkischen Weine sondern auch mit einer feinen Küche werden die Gäste verwöhnt.

Ein wunderschöner, informativer Tag geht leider zu Ende. Noch eine Nacht, dann geht es schon wieder heimwärts.

Wer sich nun angesprochen fühlt und in Churfranken gerne Wander- oder Radurlaub machen möchte, kann sich gerne weitere Informationen auf der Seite https://www.churfranken.de einholen. Ob nun nur für ein Wochenende oder vielleicht auch länger. Die Gastronomie freut sich sicherlich. Die 6 Etappen müssen ja nicht an einem Tag abgewandert werden. Lassen Sie sich von einem Ort, von einem Hotel aus, mit dem Shuttel zu einem der Wanderstartpunkte bringen und genießen das Wandern auf dem fränkischen Rotwein Wanderweg entlang des Mains. Und wenn man am nächsten Tag keine Lust zum Wandern hat, wird eben mal eine Pause eingelegt und genießt die Gastfreundlichkeit der Gastronomen in Churfranken. Schließlich kann ebenso geshoppt, geschwommen und eine Sightseeingtour  durch die ansässigen Burgen, Schlösser und Klöster gemacht werden. Langweilig wird der Urlaub bestimmt nicht.

Fränkische Rotwein Wanderweg – Videoimpression unserer Pressereise :

video
play-sharp-fill
Autor: Alexandra Rüsche
Bilder: Sven Oliver Rüsche

Das Redaktionsteam wurde vom Tourismusverband Churfranken eingeladen und trug die Bewirtungen und die Übernachtungskosten im Hotel Adler. Der Tourismusverband hatte keinen Einfluss auf die Berichtserstattung. Diese erfolgte aufgrund authentischer Erlebnisse. Die Anreisekosten trug die Redaktion selber. 

     

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist Chefredakteurin von Reiseratgeber24. Als Reisejournalistin hat sie seit der Gründung des Mediums (2009) sehr viele Erfahrungen auf Pressereisen machen können. Ihre persönlichen Reiseerlebnisse schreibt sie sehr ausführlich und nutzt ihre langjährigen Erfahrungen in der Videoproduktion und Fotografie. Sie ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich willige ein, dass meine Angaben aus diesem Kontaktformular gemäß Ihrer Datenschutzerklärung erfasst und verarbeitet werden. Bitte beachten: Die erteilte Einwilligung kann jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@arkm.de (Datenschutzbeauftragter) widerrufen werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"