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Costa Mediterranea auf Fahrt in Norwegen

     

Vom 30. August bis 8. September 2018 hatte ich das Glück, mit dem Kreuzfahrtschiff „Costa Mediterranea“ eine Fahrt in das Land der Fjorde und Trolle zu machen.

Seit 2003 bringt die Costa Mediterranea über 2500 Gäste zu den schönsten Plätzen der Welt. Mit einer Länge von 292,5 Metern und einer Breite von 32,2 Metern erreicht das Schiff eine Höchstgeschwindigkeit von 24 Knoten, die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit liegt bei 22 Knoten. 1057 Kabinen, vier Restaurants, elf Bars und jeweils vier Swimming- und Whirlpools verteilen sich auf zwölf Passagierdecks. Insgesamt besitzt die Costa Mediterranea 16 Decks und eine 897 Kopf starke Besatzung bemüht sich jederzeit, die Wünsche der Gäste zu erfüllen.

Die Costa Reederei verfügt über 16 moderne Schiffe, die im italienischen Stil gebaut worden sind und ein Urlaubsvergnügen versprechen, so dass die Gäste ihr Zuhause auf dem Meer genießen können. Die elegant gestalteten Decks mit Einflüssen aus der ägyptischen und griechischen Mythologie spiegeln den Prunk und Glanz im Italien des 17. und 18. Jahrhunderts wieder. Jedes Deck trägt den Namen einer herausragenden Persönlichkeit der Geschichte oder der Sagenwelt. Antike Kulturen werden durch zahlreiche Originalkunstwerke und Reproduktionen an Bord umspielt.

Die Einschiffung fand in Bremerhaven statt. Morgens ging es also mit dem Zug von Berlin nach Bremerhaven. Bremerhaven ist eine Stadt an der Nordseeküste und weniger als 60 km von Bremen entfernt. Die historische Stadt der Hanse ist bekannt für ihre Stadtmusikanten aus der Geschichte der Brüder Grimm.

Check in begann ab 11 Uhr und 14 Uhr gab Kapitän Francesco Serra das Signal zur Abfahrt Richtung Amsterdam. Da Sicherheit an Deck oberste Priorität hat, fanden wir uns vorher um 13.15 Uhr im Theater Osiris auf Deck 2 ein, um an der obligatorischen Notfallübung teilzunehmen. Diese Übung ist für alle Pflicht, um sich mit den vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen vertraut zu machen. Mit Rettungsweste und Costa Karte aus der Kabine, die im 5. Deck mit Balkon und herrlicher Aussicht aufs Meer war, ging es zum Sammelpunkt B, den wir kennenlernten und erfuhren, wie wir uns im Falle eines Notfalls zu verhalten haben. Danach stärkten wir uns mit einem kleinen Imbiss und schauten uns das Schiff an.

Das Buffet-Restaurant, die Pizzeria Pummid `oro, das Argentieri Restaurant und das a la carte Restaurant Club Medusa sorgen für das leibliche Wohl der Gäste und die 11 Bars verfügen über die entsprechenden Getränke und laden zum Genuss edler Tropfen ein. Am besten bucht man ein Getränkepaket, so kann man mehrmals am Tag erlesene Drinks und Cocktails probieren.

Das große Frühstücksbuffet konnte man im Buffetrestaurant, oder im Argentieri-Restaurant einnehmen. Mittags durfte man zwischen den Restaurants wählen.

Abends gab es für mich einen festen Platz im Argentieri-Restaurant. Dort konnte man a la carte wählen und wurde von den Kellnern bedient. Am Begrüßungsabend stellte der Küchenchef seine Mannschaft vor und der Oberkellner sorgte dafür, dass die Gäste an den jeweiligen Tischen mit den unterschiedlichsten Gerichten gleichzeitig bedient wurden. Ich wählte als Hauptspeise: „Dünne Melonenscheiben und Garnelen mit Pesto aus Citronette-Sauce. Der 2.Gang bestand aus Risotto mit Meeresfrüchten und zum Hauptgericht war der gegrillte Schwertfisch mit Salmoriglio sauce mit Tomaten und Salat aus grünen Bohnen und Kartoffelpüree besonders schmackhaft. Dazu trank ich einen Spätburgunder Rotwein und beendete das Menü mit einem Mochaccino Parfait mit Orangenragout ohne Zuckerzusatz.“

Während des 10-tägigen Aufenthalts schmeckte das Essen immer sehr gut, ob Pizza, Fisch- oder Fleischspezialitäten im Buffet-Restaurant oder das abwechslungsreiche Mehrgänge- Menue im Restaurant „Argentieri“. Der Küchenchef Biagio Soraci hat seine Mannschaft im Griff und arbeitet seit 2012 an Bord.

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Die Leidenschaft für seinen Beruf hat ihn durch ganz Italien geführt, wo er sich seine Erfahrungen der italienischen Küche angeeignet hat. Zusammen mit seinem Team von ca. 200 Leuten aus 52 verschiedenen Nationalitäten servieren sie 50 000 Gerichte jeden Tag. Es werden 600 kg Fleisch jeder Art benötigt und jeden Tag kommen 1.000 Kilo verschiedene Brotsorten, Croissants, Brötchen und natürlich Kuchen frisch am frühen Morgen bis hinein in die Nacht auf den Tisch. 7000 Teller und 350 Kellner stehen zur Verfügung, um die Gäste an Bord zu verwöhnen. Biagio und sein Team arbeiten voller Leidenschaft und Hingabe, damit sie ihre Essenserfahrung der ganzen Welt den Urlaubern zukommen lassen und in zufriedene Gesichter schauen können.

Nachdem das Kreuzfahrtschiff 18 Stunden unterwegs war, näherte sich gegen 8 Uhr der Hafen von Amsterdam. Die Hauptstadt der Niederlande ist auf einem ausgeklügelten System von Kanälen erbaut. Merkmale der berühmten Kulturstadt sind die engen Häuser mit ihren Giebelfassaden aus dem 17.Jahrhundert. Das Ausflugsteam von Costa bietet mehrere Touren durch die Stadt an, unter anderem eine Panoramatour zu den charakteristischen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt mit unvergesslicher Bootsfahrt auf den typischen Grachten und Museumsbesuche des Rijksmuseums, van Gogh Museums und des Stedelijk Museums.

Da ich schon einmal in Amsterdam unterwegs war, ging ich mit Personalausweis und Costa Karte von Deck 2 von Bord und machte einen Spaziergang durch die Altstadt, achtete auf die vielen Fahrräder und kehrte über den Blumenmarkt zum Schiff zurück. Der nächste Tag war ein Seetag und da spielten Sport und Wellness eine große Rolle für mich.

Die Costa Mediterranea besitzt ein Fitnesscenter, 4 Whirlpools, 4 Swimmingpools, einer davon mit ausfahrbarem Glasdach, einen Mehrzwecksportplatz, einen Jogging-Parcours im Freien, eine Sauna, ein Türkisches Dampfbad, ein Solarium und ein Wellnesscenter.

Sonnen kann man sich im Außenpool-Bereich und hier befindet sich eine Wasserrutsche, die den Kindern besonders große Freude bereitet. Über zwei Etagen erstreckt sich das Fitnesscenter, das mit modernsten Geräten ausgestattet ist. Hier finden verschiedene Kurse, wie etwa Aerobic, Pilates oder Yoga statt. Das großzügige Wellnesscenter Ischia Spa verfügt über diverse Behandlungen für Körper, Geist und Seele. Meine Favoriten waren das Fitnesscenter, die Whirlpools, der Jogging-Parcours im Freien und die Sauna, die ich oft genutzt habe.

Der Nordseekanal, etliche Seemeilen und eine Schleusendurchfahrt lagen hinter uns, als wir am Morgen des 4. Tages in den ersten Fjord einfuhren und im norwegischen Hafen Bergen Halt machten. Bergen ist die zweitgrößte Stadt Norwegens und wurde im 11.Jahrhundert von König Olav Kyrre gegründet. Die Stadt ist von Bergen umgeben und wird auch „Stadt der sieben Berge“ genannt. Die Geburtsstadt des berühmten Komponisten Edvard Grieg ist reich an Sehenswürdigkeiten, zu denen das Bryggen Museum im Hanseviertel und die historische Marienkirche aus dem 12. Jahrhundert gehört. Das Costa Ausflugsteam bietet unter anderem eine Panoramatour durch Bergen mit King Haakon’s Hall, Rosenkrantz Turm, Hanseviertel, Fischmarkt und Marienkirche an sowie eine dreieinhalbstündige Panoramatour durch die lebhafte Handelsstadt, mit Wanderung und Seilbahnfahrt auf den Berg Floien, deren Aussicht auf Bergen und Umgebung über ein unvergessliches Erlebnis verfügt.

Meine eigene Unternehmung dauerte 2 Stunden und dabei durchstreifte ich die herrliche Altstadt, besuchte die Marienkirche, die leider nur von außen zu sehen war, und bewunderte die alte Festung Bergenhus. Teile der Festung stammen aus dem 12.Jahrhundert. Im Innern werden Waffen und Munition der letzten Jahrhunderte ausgestellt. Das gesamte Gelände mit dem Turm und angeschlossenem Garten laden zum Verweilen ein.

Georgi Brundia, der Guest-Relation-Manager von Costa Mediterranea, mag die Stadt Bergen auch sehr. Seit 13 Jahren ist er als Gästebetreuer bei Costa Cruises tätig und kommt ursprünglich aus der italienischen Stadt Asti.

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Er ist zuständig für die VIP-Assistenz, dient für alle Costa Club-Mitglieder als Ansprechpartner, dann als Event-Koordinator und für spezielle Personenkreise, wie Journalisten zum Beispiel. 16 verschiedene Nationalitäten mit den Hauptsprachen Italienisch, Deutsch, Französisch, Englisch und Spanisch hat er zu betreuen. Siebzig Prozent aller Kabinen haben einen Balkon und er freut sich mit mir, dass man einen fantastischen Ausblick auf das Landschaftspanorama hat und abends darauf sitzen und ein Glas Wein genießen kann.

Bevor wir gegen 8 Uhr am 5.Tag das norwegische Dorf Olden erreichten, hatten der Kapitän und sein Pilot das Schiff durch mehrere Fjorde navigiert. Olden ist ein kleines Dorf mit 500 Einwohnern und liegt in der Nähe des großen Gletschers Jostedalsbreen. Olden, Stryn und Loen sind kleine Orte des Nordfjords, wo einst die Wikinger zu Versammlungen zusammenkamen.

Beim Landgang wirbt das Costa Ausflugsteam für ein Hubschrauberabenteuer nach Olden. Der 15-Minuten Flug über die beeindruckende Landschaft von Olden und den Jostedal-Gletscher ist ein fantastisches Erlebnis. Der 4-stündige Ausflug zu Fuß und mit der Seilbahn auf den Berg Hoven wird auch angeboten. Man wandert mitten durch die Natur und lässt über 1000 Meter hoch den Blick über Hochebenen, Seen, malerische Dörfer und spektakuläre Fjord-Aussichten schweifen.
Meine individuelle Landtour sollte zu Fuß zur alten Olden Kirche gehen. Diese Kirche wurde im 16.Jahrhundert auf den Resten einer Holzkirche aus dem 13.Jahrhundert aufgebaut. Es ist die einzige Kirche mit Querschiff im Nordfjord. Da es keine Elektrizität gibt, benutzt man sie auch nicht im Winter, nur an besonderen Feiertagen.

Leider war die alte Olden Kirche geschlossen, so dass ich den Weg zur neuen Olden Kirche einschlug. Die neue Stabkirche wurde erst 1934 gebaut und fasst ungefähr 400 Personen. An den Wänden sieht man kleine Engel und das Altarbild zeigt die christliche Auferstehung und das Auge Gottes. Im Innern gibt es auch eine Orgel und am Eingang steht die Aufschrift:“ Wer zu mir kommt, den will ich nicht hinausstoßen.“

Um 17 Uhr nahm Kapitän Francesco Serra Kurs auf Andalsnes, wo er nach mehreren Fjorddurchquerungen gegen 7 Uhr am anderen Morgen den Hafen von Andalsnes erreichte. Der Kapitän kommt aus Sardinien und hat seine Karriere 1987 bei der italienischen Marine begonnen. Nach 7 Jahren bei dieser arbeitete er auf Fähren und Frachtschiffen.1988 gab’s den Anfang bei Costa Cruises als 2. Offizier und 2000 wurde er zum Kapitän befördert.

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Seine wichtigste Aufgabe für die 2.500 Gäste und 870 Crew-Mitarbeiter ist, für die Sicherheit an Bord zu sorgen. Um das Ziel zu erreichen wird Francesco von einer sehr professionellen Mannschaft unterstützt. Die Zusammenarbeit mit 50 unterschiedlichen Nationalitäten an Bord klappt prima. Francesco Serra liebt seinen Job und übt mit Leidenschaft die Arbeit als Kapitän bei der Costa Mediterranea aus.

Andalsnes liegt am Ende des Romsdalfjords und an der Mündung des Flusses Rauma. Der Ort ist von Bergen umgeben, die bis zu 1800 Meter hoch sind. Außerdem ist er für seine Lachsbestände bekannt. Der Fischfang nimmt eine wichtige Rolle ein und zieht Begeisterte aus allen Teilen der Welt an. Nicht weit von der Stadt befindet sich die Trollwand, die höchste Felswand Europas, wo sich tausende Kletterer einfinden, um den Felsen zu bezwingen.

Das Costa-Team bot einen 3-stündigen Ausflug zur Trollwand an, eine spannende Wanderung zum Aussichtspunkt der Trollveggen, wo 150 Höhenmeter überwunden werden und ortskundige Begleiter allgemeine Informationen aushändigten. Ebenfalls konnten die Gäste mit den Costa-Ausflüglern eine 3 Stunden Fahrt über atemberaubende Landschaften der Täler Romsdal und Isterdal sowie über den Trollstigen, eine unglaublich schmale Panoramastrecke mit 11 Haarnadelkurven an einem schwindelerregenden Abhang unternehmen.

Mein persönlicher Spaziergang erstreckte sich auf die Altstadt und die Besichtigung des Mountaineering Centers. Der Besuch des Norwegischen Bergsteigermuseums war eine spannende Entdeckungsreise mit Einblicken in lokale, nationale und internationale Höhepunkte aus der Geschichte des Bergsteigens. Das Museum zeigt historische Gegenstände und interaktive Installationen, die zum Entdecken und Spielen einladen und für jedes Alter geeignet sind. In einem Informationsfilm mit aktuellen Gipfelaufnahmen kann man dramatische und visuelle Darstellungen von Ereignissen aus der Realität anschauen. In der Kletterhalle befindet sich Norwegens höchste Indoor-Kletterwand mit einer Höhe von 21 Metern. Dort kann man 60 verschiedene Kletterrouten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden wählen. Anfängern wird geraten, an der vertikalen 11 Meter hohen Wand zu starten. Dort ist es auch möglich, sich automatisch abzulassen. Für diejenigen, die Technik und Stärke trainieren und ohne Seil klettern, ist die Boulderwand eine perfekte Option. Aktivitäten und Kurse an der Kletterwand für Groß und Klein variieren das ganze Jahr über. Auch für Kindergeburtstage, Meetings und Unterhaltung sind Räumlichkeiten vorhanden.

Auf dem Kreuzfahrtschiff wurde jeden Tag viel geboten. Das Animationsteam war den ganzen Tag auf den Beinen, um die Gäste mit Tanz-und Showeinlagen zu begeistern und zum Mitmachen aufzurufen. Unterhaltung gab’s für alle Altersgruppen, ob in der Diskothek oder im Squok Kinder-Club. Viele Gäste trafen sich auch in dem Raum für Videospiele, andere surften im Netz am Internet-Point. Für die Lesehungrigen gab’s eine Bibliothek und im Shopping-Center konnte man sich modern einkleiden lassen. Das pompös ausgestaltete Kasino konnte über Publikumsmangel nicht klagen.

Es gab genügend Leute, die Abend für Abend ihr Glück versuchten. Doch zu Hauf strömten die Menschen ins Osiris-Theater, das sich über 3 Decks erstreckte und in der Ausstattung ein Sinnbild der ägyptischen Schönheit war. Dort wurde jeden Abend eine andere Show aus dem artistischen oder musikalischen Bereich angeboten. Ein Highlight war die weiße und längste Nacht an Deck 9, wo die meisten Gäste in weißer Kleidung und zu lateinamerikanischen Rhythmen das große Fest feierten. Zuerst wurden von dem Küchenpersonal wunderschöne Eisskulpturen geschaffen, dann gab es kleine kulinarische Überraschungen, die von dem Küchenchef Biagio Soraci zubereitet wurden und danach tanzte man bis in den frühen Morgen.

Eine meiner Tanzpartnerinnen war die Kreuzfahrtdirektorin Daniela di Croce. Sie erzählte mir, dass sie an Bord für Entertainment, Unterhaltung, Musik, Theater, Animation und Spaß zuständig ist. Jeden Abend läuft eine andere Darbietung, mal Musical, Comedy, Artistik und Akrobatik. Sie ist für eine Gruppe von 80 Leuten aus verschiedenen Nationalitäten (England, Italien, Indien…) verantwortlich und arbeitet mit allen gut zusammen.

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Die Rubriken Sport, Spiele, Party, Tanzstunden, Quiz für verschiedene Altersgruppen und Nationalitäten, Entertainment in verschiedenen Sprachen haben hohe Priorität, ebenso die Animation, die nach Altersgruppen für Kinder und Erwachsene unterteilt ist. Sämtliche Musikstile sind auf dem Kreuzfahrtschiff zuhause – Pop, Latino, Dance Music etc.. Daniela macht die Arbeit sehr viel Spaß und sie organisiert gern Specials wie Maskenparties, eine Italienische Nacht, die weiße Nacht und Feiern zum 70.Geburtstag von Costa Kreuzfahrten.

Ausklingen ließ ich den musikalischen Abend bei Latino Rhythmen und einem guten Glas Wein. Am 7. Tag fuhren wir durch den Geirangerfjord und hielten am Morgen in Hellesylt, um die Costa-Ausflugsteilnehmer auszuschiffen. Nach Fortsetzung der Navigation erreichten wir gegen 11 Uhr Geiranger und gingen dort vor Anker. Während unserer Fahrt kamen wir an hohen Bergen und einigen tosenden Wasserfällen vorbei.

Ausflügler von Costa wurden von Hellesylt zu einer fast 8-stündigen Panoramatour mit herrlichen Wasserfällen, durch viele kleine Dörfer, über Flüsse und Seen bis zum Fjord der UNESCO-Stätte Geiranger eingeladen. Eine perfekte Exkursion von Geiranger durch die Natur des Fjords, zu den Wasserfällen „Sieben Schwestern“ und „Freier“, sowie zur Verkostung regionaler Spezialitäten auf einem Bauernhof stand ebenfalls auf dem Programm. Übrigens stehen sich die beiden Wasserfälle gegenüber und der Legende nach soll der Freier die sieben Schwestern anwerben.

Meine persönliche Landpartie begann mit dem Tenderboot vom Schiff zum Geiranger Hafen. Dort schaute ich mich im Fjordcenter um und begann meinen Weg über eine schlängelnde Bergstraße zum „Geiranger-Storfossen-Wasserfall.“ Geiranger ist ein Dorf im Westen Norwegens und liegt am Kopf des Geirangerfjords. Der Wanderweg ging am Campingplatz vorbei und führte dann auf einer langen Eisentreppe nach oben zum Aussichtsziel. Ein herrlicher Spaziergang mit immer wieder schönen Ausblicken und Fotomotiven, manchmal auch mit Regenbogen auf den reißenden Wasserfall. Beim Rückweg auf der Straße entdeckte ich eine kleine, hölzerne, evangelisch-lutherische Kirche, die 1842 mit einem achteckigen Grundriss vom Architekten Hans Klipe errichtet und mit einem Dachreiter bekrönt wurde.

Das Innere blieb mir veborgen, weil die Kirche geschlossen hatte. Zurück zum Schiff ging es wieder mit dem Tenderboot und bis die Anker eingezogen und die Costa Mediterranea sich Richtung Stavanger bewegte, war genügend Zeit, um sich auszuruhen. Gut erholt versuchte ich um 20.30 mit dem Animationsteam zum Italienischen Abend zu tanzen und erlebte um 21.30 die Show im Theater mit den Tänzern der Costa Mediterranea, dem Duo Legenda, den Sängern Sienna und Alberto und dem Tenor Giuseppe Fassari. Die beliebte Wahl zum „Mister Bello Bello“ konnte ich mir später auf Deck 2 auch nicht entgehen lassen und die „Festa Italiana“ danach und der Tanz mit den Animateuren zu den schönsten italienischen Liedern war ein auferlegtes Muss. Dabei traf ich auf den Hotelmanager Stefan Ferrari, der mit mir über seine Arbeit plauderte.

Als geborener Italiener aus Genua arbeitet Stefan seit mehr als 23 Jahren an Bord von Costa Schiffen. Seine Aufgaben unterteilen sich in 3 Bereiche – Hotel- Deckpersonal- und Maschinenraum. Er ist verantwortlich für den gesamten Hotelbereich und mit 600 Crew-Mitgliedern erledigen sie sämtliche Hoteldienstleistungen an Bord. Jeden Tag überprüft er mit seinen Managern alle Bereiche, um für die Gäste den bestmöglichen Service zu bieten. Angefangen am Morgen mit dem Schiffscheck, dann das Frühstück, die Essensausgabe, die Durchführung von Exkursionen sowie das Entertainment und sämtliche Aktivitäten an Bord. Das ist ein aufregender und sehr fordernder Job, aber er liebt ihn über alles.

Am 8.Tag trafen wir gegen 13 Uhr in der wunderschönen Hafenstadt Stavanger ein, die im Skudefjord liegt. Die viertwichtigste Stadt Norwegens entstand als kleines Fischerdorf an der Nordsee und verfügt heute über eine maßgebliche Nahrungsindustrie. Es war ein regnerischer Tag, der uns aber nicht von dem Landgang abhalten konnte. Etliche Costa-Reiseteilnehmer hatten einen fast 7-stündigen Ausflug zur berühmten Felswand Preikestolen gebucht. Ein abenteuerlicher Ausflug, der am Hafen begann, in das Herz Norwegens vordrang, um den Preikestolen, die Schwindel erregende, senkrecht in den Lysefjord abfallende Felskanzel zu entdecken und einen wunderschönen Ausblick zu genießen. Die Wanderung führte über einen unebenen steilen Pfad von 6 km mit einem Höhenunterschied von 340 Metern. Dann hatte Costa unter anderem noch einen Hubschrauberflug über den Lysefjord im Angebot.

Während der Helikopter über Stavanger, Berge und Gletscher sowie Lysefjord mit Preikestolen flog, führte mich meine Spritztour zuerst durch die Altstadt mit den traditionellen farbigen Holzhäuschen und Kopfsteinpflastergassen. Schon von weitem konnte ich den 26,6 m hohen Valbergturm sehen. Früher wurde der Turm als Aussichtsturm für Wächter gebaut. Diese hatten die Aufgabe für Ruhe und Ordnung zu sorgen und wenn sie Brände entdeckten, die Bürger durch Glockenläuten und Kanonenschüsse zu warnen. Später wurden die Wächter durch neue Brandwarnsysteme überflüssig. Heute kann man den Turm und das Wächtermuseum besichtigen, findet Informationen und Bilder aus der damaligen Wächterzeit und kann alte Löschgeräte und Werkzeuge bestaunen.

Nach der Turmbesteigung war dann der Dombesuch mein erstrebenswertes Ziel. Der Stavanger Dom ist die einzige norwegische Kathedrale, die ihre ursprüngliche Architektur seit dem Mittelalter behalten hat und die einzige, die seit dem 14. Jahrhundert durchgehend genutzt wurde. Der Dom wurde nach 1125 im anglonormannischen Stil gebaut, als Stavanger zum Bischofssitz wurde. Der Schutzheilige ist St. Svithun, einer seiner Arme soll eine der originalen Reliquien der Kirche gewesen sein. Nach dem Brand 1272 wurde ein neuer Chor im gotischen Stil errichtet. Im Vorraum hängt ein Wandteppich, der Olav dem Heiligen gewidmet ist. Die klangvolle Orgel, die bunten Glasmalereien und die aus Holz geschnitzte Kanzel und 5 Gedenktafeln verleihen der Kathedrale ein besonderes Aussehen.

Nach der Kirchenandacht ging’s zurück zum Schiff und dann in die Sauna zum Aufwärmen. Nachdem das tägliche Ritual mit Abendessen und Barbesuch beendet war, wartete ich voller Neugier auf die Darbietung „Gente di Mare“. Die Schiffsbesatzung zeigte eine exzellente Show, um sich bei den Gästen zu bedanken, und wir applaudierten extrastark, um ein freundliches Lächeln zurückzugeben.

Der 9.Tag war ein Seetag, wo man sich noch einmal richtig erholen konnte, um am nächsten Tag in Bremerhaven die Heimreise nach Berlin antreten zu können. Der Vormittag gehörte dem Sport, Laufen auf dem Jogging-Parcours, Fitness an den Geräten und Sauna sowie Whirlpool zur Entspannung. Um 12 Uhr zauberte wieder einmal Küchenchef Biagio Soraci auf Deck 9 gastronomische Spezialitäten mit Meeresfrüchten, die man sich nicht entgehen lassen wollte. Zu diesem Paella Festival gab es außerdem musikalische Unterhaltung mit dem Duo Fiesta und dem fantastischen Animationsteam. Beim Abendessen im Argentieri – Restaurant fand die Verabschiedung der Crew mit Sekt und Musik statt.

Um 20 Uhr 30 feierten wir zum 70. Geburtstag von Costa den „Großen Tanz der Offiziere“, wobei sich die tanzfreudigen Offiziere mit den Gästen gern zu lateinamerikanischen Rhythmen im Kreis bewegten und dazu noch exklusive Reisepässe als Gewinn verteilten. Musikalisch ging es um 21 Uhr auf Deck 2 weiter mit dem „Großen Ball der Prinzessinnen“. Nachdem die kleinen Mädchen eine Tanzschau in ihren wunderschönen Ballkleidern absolvierten, verteilten die Verantwortlichen des Kinder Squok Clubs Diplome an die kleinen Kapitäne. Das Highlight des Abends war allerdings die musikalische Show „Elements“ im Osiris Theater, wo die Tänzer von Costa Mediterranea und die Sänger Sienna und Alberto mit den Elementen Luft, Feuer, Erde und Wasser spielten.

Eine tolle Reise ging zu Ende, als wir am Morgen des 10.Tages in Bremerhaven anlegten und die Zugfahrt nach Berlin einleiteten. Unvergessliche Eindrücke werden bleiben und vielleicht fahre ich ja bald wieder einmal mit einem Costaschiff in den Urlaub. Sei es die Costa Smeralda, die durch den Antrieb mit Flüssigerdgas, dem derzeit emissionsärmsten fossilen Brennstoff umweltfreundlicher ist, oder mit dem neuen größten Kreuzfahrtschiff Venezia, dass ab Frühjahr 2019 auf dem asiatischen Markt eingesetzt wird.

Weitere Informationen bei:

Costa Kreuzfahrten Niederlassung der Costa Crociere S.p.A.
Am Sandtorkai 39
20457 Hamburg
Telefon: +49 (0)40 – 570 12 13 16

Text:
Peter Marquardt

Fotos:
Matthias Dikert

     

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist Chefredakteurin von Reiseratgeber24. Als Reisejournalistin hat sie seit der Gründung des Mediums (2009) sehr viele Erfahrungen auf Pressereisen machen können. Ihre persönlichen Reiseerlebnisse schreibt sie sehr ausführlich und nutzt ihre langjährigen Erfahrungen in der Videoproduktion und Fotografie. Sie ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.

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