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WESTGRIECHENLAND – EINE REGION VOLLER GEGENSÄTZE

     

Achaia und Ilia südlich vom Golf von Korinth, das für unsere ungeübten Zungen fast unaussprechliche Aitoloakarnania nördlich – zusammen sind sie Westgriechenland.
Patras, der Hauptort, ist – da staunt man – Hochburg des Karnevals und so selbst im Februar eine Reise wert. Antike gibt es von einsam gelegen bis na ja gut besucht und zahlreiche Burgen für Freunde der Ritterromantik. Da bleibt kaum Zeit für die Natur, Schutzgebiete seltener Flora und Fauna, kilometerlange Sandstrände. Oder für eine Fahrt mit der Zahnradbahn durch die Vouraikos-Schlucht. Zwischen Meer und Berge bietet Westgriechenland für eine Woche einfach zu viel an lohnenden Zielen.

Apollontempel bei Bassae

Immer noch malerisch ist – bei bester Sicht – der Ausblick vom rund 1150 Meter hoch gelegenem Standort über Arkadien bis aufs Ionische Meer. Malerisch war der Anblick jener einsam im Bergland plötzlich auftauchenden Kultstätte, bevor diese vollkommen eingehüllt wurde – nicht von Christo sondern zum Schutz vor Umwelteinflüssen. Was hier oben, fernab jeglicher Industrie, seltsam anmutet. Aber vielleicht gehört der Tempel so weiterhin zu dem wahrscheinlich am besten erhaltenen in Griechenland – und seit 1986 zum Weltkulturerbe.

Fotos: Matthias Dikert
Fotos: Matthias Dikert

Dem Heilgott Apollon geweiht, wurde der Tempel nach der Überlieferung von Pausanias zwischen 430 und 420 v. Chr. von Iktinos, dem Baumeister des Panthenon, errichtet im Auftrag der Einwohner von Phigaleia – und wohl als Dank für die Errettung aus einer Pestepidemie. Anlass zur Spekulation gibt die Ausrichtung des Tempels – von Nord nach Süd anstatt wie üblich von Ost nach West. Lag es wirklich nur am Baugrund? Alle drei griechischen Säulenordnungen sind hier sichtbar: die dorische, ionische und erstmals die korinthische. Auch Säulenstellung und teils die Anzahl entspricht nicht klassischen Maßstäben. Archäologen und Laien rätseln – aber nicht über den Verbleib vom Fries mit den Zentauren. Der wanderte nach „Ausgrabungen“ von 1812 gen London ins Museum.

Dinner in Andritsaina

Die malerisch hochgelegene Sommerfrische ist seit Jahrzehnten bevorzugter Wohnort von bildenden Künstlern wie anderen kreativ tätigen Menschen, und so ist kulinarisch der reisende Gast hier goldrichtig.

Fotos: Matthias Dikert
Fotos: Matthias Dikert

Serviert wurden uns unter der Platane am Hauptplatz regionale Produkte des Ilia anschaulich lecker zubereitet – schmackhafte Gerichte vom Gartenland Griechenlands mit Kartoffeln aus Armalida und Tomaten aus Gastounis, die Chondromenoudelo als Nudelsuppe lokaler Herkunft, Mangold mit Feta, Kürbiskuchen – und natürlich die berühmten Regenbogenforellen aus Astra. Mehr was für den Winter ist Kagiana, gepökeltes Schweinefleisch mit Eiern. Gegenüber im Laden gibt’s Köstliches zu kaufen wie Honig und Olivenöl und Wein von hiesigen Rebsorten.

Volkskundemuseum und Bibliothek

Mehr als 4000 wertvolle Stücke der 100 Jahre nach Gründung Griechenlands 1830 sind im Museum ausgestellt: Mobiliar aller Art, Trachten, Uniformen sowie Alltagskleidung, Hausrat, viele persönliche Gegenstände, private Dokumente und eine Fotosammlung als familiäres Album durch die bewegten Epochen der Zeit. Gleich zu Hause fühlt man sich in der originalgetreuen Nachbildung des Bürgerhauses auf drei Ebenen, wobei jede der Stockwerke eine gelungene thematische Einheit bildet. Bücher haben hier ihren Platz – den Freunden alter Folianten aber ist die nahe Stadtbücherei nachgesuchte Fundgrube. Das Herzstück der Sammlung im neoklassizistischen Gebäude am östlichen Eingang zum Bergstädtchen ist die Bibliothek von Konstantinos Nikolopoulos, welcher sich gerne als Gelehrter Agathophron nannte.

Fotos: Matthias Dikert
Fotos: Matthias Dikert

Er vermachte, 1838 in Paris, seinen bibliophilen Besitz der Vaterstadt die er im Leben nie sah, und verstarb Juni 1841 unter tragisch-komischen Umständen: schnitt sich beim Bücherpacken in die Hand und bekam darauf Wundfieber. 3500 Bände wurden in 47 Kisten, wahren Schatztruhen, zuerst gen Hellas verschifft und erreichten nach einigem Hin und Her auf Lasttieren ihren Bestimmungsort. Erstaunliche Geschichte, und erstaunlich auch einige der Werke, wie das „Entwurf einer historischen Architectur…“ von Fiscer, Leipzig 1725. Aus Hellas verschifft wurde ja der Tempel-Fries von Bassae, aber zumindest hat das British Museum der Stadtbücherei 23 Gipsabdrücke geschenkt. Wenn möglich, sollte man auch einen Blick ins Labor werfen wo die Bücher restauriert und konserviert werden.

Olympia und die Spiele

Das Heiligtum, mehr als 1200 Jahre Austragungsort der Olympischen Spiele der Antike, erstreckt sich weiträumig zu Fuße eines bewaldeten Hügels zwischen zwei Flüssen und somit geschützt – wenn auch in abgelegener, strategisch unbedeutender Stelle. Ideal als Voraussetzung für seine respektierte friedliche Karriere, in der es auch zum Bindeglied der damaligen hellenistischen Welt wurde. Identität stiftend – spielerisch, sportlich fair.

Alle vier Jahre, beim ersten Vollmond nach der Sommersonnenwende, mit heiligem Eid. Aber nur für Männer – Frauen durften noch nicht mal zuschauen. In zehn Sportarten mit festen Regeln wurde der Wettbewerb geführt, jeder Sieger erhielt einen Lorbeerzweig vom Olivenbaumhain am Zeus-Tempel. Sogar Nero – aber da war vieles lediglich Farce. Denn eigentlich war dieser Lorbeer höchster immaterielle Wert in hellenistischer Zeit. 393 n. Chr. verfügte Theodosius I. das Aus für die Spiele, 426 n. Chr. Theodosius II. für die heidnische Stätte. Erst 2004 bei den Olympischen Spielen von Athen gab es wieder ein Kräftemessen, beim Kugelstoßen der Männer – und der Frauen.

Fotos: Matthias Dikert
Fotos: Matthias Dikert

Der Zeus-Tempel ist das bedeutendste Bauwerk der Altis, dem heiligen Hain, errichtet zwischen 470 und 456 v. Chr. mit dorischer Säulenordnung. Im Innern stand eines der sieben antiken Weltwunder – die 14 m hohe Statue des Zeus gefertigt aus Gold, Silber und Elfenbein, mit Edelsteinen geschmückt. Erhaltene Teile vom Bauschmuck sind im Archäologischen Museum ausgestellt. Es empfiehlt sich mit Lageplan das Gelände zu erkunden, um die freigelegten Gebäude korrekt einzuordnen – selten erklärt der Stand von Säulen und anderen Architektur-Elementen dem ungeübten Blick deren Nutzung. Nur so kommt Leben ins Spiel, wird Olympia wieder zur Bühne der antiken Athleten, Wagenlenker, Wettkämpfer. Nach dem Eingang als erstes das Gymnasion, als letztes, Nummer 23, der Zeus-Tempel. Im Sommer sind spärlichste Baumschatten also gesucht. Gymnasion und Palaestra waren Trainingslager, im Theikoleon residierten die Priester. Dahinter die Thermalbäder, daneben das Atelier von Phidias der die Zeus-Statue schuf, mit der Basilika auf ihren Grundmauern. Das Leonidaion ließ Leonidas von Naxos bauen als Herberge für offizielle Besucher, im Bouleuterion schworen die Teilnehmer den Eid. Szenenwechsel: Auf den Artemis-Altar setzte Nero seine Villa. Durch einen Bogengang geht oder ging es ins Stadion. Mit Sitzplätzen, im Gras am Hang, für 45.000 Zuschauer. Zurück und links zu den Basen der Zanes, den Zeus-Statuen aufgestellt zu Unehren von unfairen Athleten – das könnte heute gut gegen Dopingsünder gerichtet sein!

Auf der Nordseite vom heiligen Hain stehen oder liegen auf dem Weg zum Ausgang oder Museum zuerst die Schatzhäuser, dann der Metroon-Tempel aus dem 4. Jh. vor und das Nymphaion aus dem 2. Jh. n. Chr., der Hera-Tempel errichtet um 600 v. Chr. als einer der ersten dorischen, der Zeus-Altar südwestlich und unterhalb die Pelopion-Grotte. Ferner der Philippeion, zur Zeit Philipp II. begonnen und von Alexander dem Großen beendet, einst geschmückt mit seinem Ebenbild – wie den Statuen mazedonischer Herrscher vor ihm, ausgeführt von Leonidas. Oberhalb noch das Prytaneion, wo im Prytaneis das ewige Feuer brannte, die olympische Flamme die nie erlosch. Nun wird sie auf dem Zeus-Altar beim Hera-Tempel entzündet, alle vier Jahre. Und seit 1936 – zur Olympiade in Berlin –wieder im Fackelzug ins jeweilige Olympiastadion getragen oder transportiert, so 2016 bis zum Zuckerhut von Rio.

Archäologisches Museum

Zwölf Säle umfasst das Museum (eins von vier hier), gefüllt mit Ausgrabungsfunden aus Olympia. Kernstück ist der Zentralsaal (5) mit Marmorskulpturen vom Zeus-Tempel an den Längsseiten und den zwölf Metopen an den Schmalseiten.

Sie zeigen alle Taten des Herakles. Weitere Höhepunkte beim Rundgang sind – die Bronzepferde von assyrischer Herkunft in unterschiedlicher Größe (Saal 1), der Helm des Miltiades, Ikone des Sieges über die Perser und der Vorherrschaft von Athen nach der Schlacht bei Marathon 490 v. Chr., welche hier verehrt wurde (Saal 4), die Skulptur der Siegesgöttin Nike, 5. Jh. v. Chr. aus der Hand des Paionios (Saal 6), der berühmte Becher des Phidias mit der Aufschrift „Ich bin Phidias’s“ (Saal 7), die Marmorstatue des Hermes welcher Dionysos in seinen Armen trägt – ein klassisch-naturalistisches Meisterwerk von Praxiteles aus dem 4. Jh. v. Chr. (Saal 8), die Marmorskulptur eines Stiers aus der Römerzeit (Saal 10) und, wenig bekannt, Grabbeigaben aus dem Friedhof der Athleten (Raum 12).

Burg von Chlemoutsi

Die mittelalterliche Kreuzfahrerburg auf der Halbinsel Kyllini ist eine der größten und am besten erhaltenen Bauwerke dieser Art in Griechenland. Errichtet in beherrschender Lage auf dem Gipfel eines etwa 250 m hohen Hügels, einem nach allen Seiten stark abfallenden Felsens, beschützte sie den bedeutenden Hafen Glarenza und Andravida, die Hauptstadt des Fürstentums Achaia. Erbaut 1220-23 von Geoffrey I de Villehardouin als Clermont (griechisch Chlemoutsi) wurde sie später Tornese genannt.

Fotos: Matthias Dikert
Fotos: Matthias Dikert

So wie die Namen wechselten sich im Spätmittelalter die Burgherren bis die Osmanen die Festung 1460 in Besitz nahmen. Außenmauern sicherten die mächtige sechseckige Kernburg. Die Türken ließen die Originalstruktur des bedeutenden Beispiels französischer Festungsbaukunst bestehen und ergänzten sie lediglich – auch mit einer Moschee. Infotafeln sowie ein paar Ausstellungsstücke zeigen die bewegte Geschichte auf.

Burg von Patras

Auf dem Panachaikon-Gebirge oberhalb der Großstadt liegt die antike Akropolis Patras. Die erste Burg wurde bereits vom Byzantinischen Reich im 6. Jahrhundert errichtet, die Republik Venedig und das Osmanische Reich bauten sie weiter aus. Seit der Belagerung durch Slawen und durch Sarazenen im 9. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg blieb sie administratives und militärisches Zentrum.

Fotos: Matthias Dikert
Fotos: Matthias Dikert

Bis heutzutage ist das Gelände innerhalb der Mauern bewohnt – oder neuerdings als Garten genutzt. Der äußere wie der innere Befestigungsring waren durch Wassergräben geschützt. Beachtenswert ist ein massiver Turm und eine Bastion, in der die Verteidiger Zuflucht suchen konnten.

Andreas-Kirchen

In Patras wurden dem Schutzheiligen Andreas nah beieinander zwei Kirchen geweiht. Neben der alten Kirche von 1843 – am Ort wo Andreas den Märtyrertod starb – befindet sich an seiner Kreuzigungsstätte eine Quelle mit für Gläubige wundertätigem Wasser. In der Antike sprudelte hier ein Orakel der Göttin Demeter das mitteilte ob eine Krankheit heilbar war oder nicht. Die neue Kirche im neo-byzantinischen Stil wurde ab 1908 von Emil Robert errichtet.

Fotos: Matthias Dikert
Fotos: Matthias Dikert

Sie gehört zu den größten griechisch-orthodoxen Sakralbauten des Kontinents. Ihre Kuppel, rund 46 Meter hoch, trägt ein 5 Meter großes vergoldetes Kreuz. Zwölf kleinere Kreuze umgeben dieses auf den Nebenkuppeln. Das Kuppelbild zeigt Jesus umgeben von den zwölf Aposteln. Andreas ist auf einem Mosaik zu sehen. Auf dem Fußboden sind Elemente der Schöpfung wie Pflanzen, Vögel, Fische und Säugetiere dargestellt. In der Wallfahrtskirche werden seit 1964 wieder die Reliquien des Heiligen aufbewahrt, ein goldener Schrein birgt das Haupt und die Gebeine des Andreas und, so sagt man, wohl auch ein Stück von seinem Kreuz. Am 30. November, seinem Namenstag, versammeln sich Tausende von Gläubigen zum Gebet in den Kirchen und an der Quelle.

Festung von Rio und Schrägseil-Brücke

Die Brücke Charilaos Trikoupis verbindet Westgriechenland südlich und nördlich des Golfs von Korinth, ebenso Patras wie den Peloponnes mit Epirus und Igoumenitsa. 2004 zu den Olympischen Spielen in Athen eröffnet, gilt sie mit 2883 Metern als zweitlängste Multi-Span-Schrägseilbrücke der Welt. Benannt wurde sie nach einem sturmerprobten Ministerpräsidenten Griechenlands des 19. Jahrhunderts – und hält selbst auch viel aus: Erdbeben bis zu 7,4 auf der Richter-Skala, eine Kollision mit einem Tanker von 180 000 Tonnen und einem Hurrikan von 250 km Windgeschwindigkeit. Wenn es sein muss. Für uns ist sie aber einfach nur schön anzusehen mit ihren fächerförmigen Seilanordnungen und den vier kräftigen Pylonen – und gut zu befahren, so von Rio 8 km östlich von Patras hinüber nach Antirio.

Den schönsten Blick auf das zukunftsweisende Bauwerk bietet sich über die Mauern der alten Festung von Rio. 1499 von Bayezid II auf den Ruinen eines Tempels von Poseidon errichtet, 1603 von Malteserrittern heftig belagert und 1687 von Morosini für Venedig mit neuen Türmen, Bastionen und Wällen verstärkt lohnt sie heutzutage den Halt bevor es auf die gegenüberliegende Seite vom Golf geht.

Nafpaktos

Das Städtchen am Eingang zum Golf von Korinth begrüßt heutzutage ganz freundlich seine vielen Gäste die fröhlich von der Strandpromenade zum Platz mit den Platanen-Cafés promenieren. So friedlich ging es früher rundum nicht zu, stark befestigt war das einstige Lepanto der Venezianer strategisch enorm wichtig im Wiederstand gegen die Türken des Osmanischen Reichs.

 

Fotos: Matthias Dikert
Fotos: Matthias Dikert

1571 besiegten die spanischen Habsburger und ihre Verbündeten unter Führung von Juan d’Austria ein paar Seemeilen westlich vom Ort die osmanische Flotte in einer entscheidenden Seeschlacht die ihr Vordringen Einhalt gebot. Anfang Oktober wird das Ereignis recht prächtig und in bunten Kostümen nachgestellt. Beim pittoresken alten Hafen steht auch eine Statue des spanischen Nationaldichters und Autors von „Don Quixote“ Miguel de Cervantes (1547-1616). Er verlor vor Lepanto die Fähigkeit seine linke Hand zu nutzen „zum Ruhme seiner rechten“.

Burg von Nafpaktos

Auf den Ruinen der antiken Akropolis im Mittelalter erbaut und von den Venezianern um 1500 verstärkt, lohnt sich der Weg hinauf auch wegen der Aussicht über den Golf von Korinth und bis zur „Brücke von Rio“.

Fotos: Matthias Dikert
Fotos: Matthias Dikert

Vom Burgareal führen gen Osten und Westen gewandt zwei Befestigungsanlagen den Hang zum Ufer hinab – wie Arme die unten den Hafen sicher in Händen halten. Fünf innere Mauern, runde und quadratische Türme – ein noch immer imposantes Verteidigungswerk welche die strategisch wichtige Stadt bis ins 17. Jahrhundert vor den Türken schützte.

Nafs Hotel

Abseits der klassischen Touristenströme gibt es in Griechenland noch viele interessante Orte, aber ohne ein Boutique-Hotel wie’s Nafs wären Nafpaktos und andere nicht mehr als ein kurzer Halt am Wege. So bleibt man länger und übernachtet gern.

Fotos: Matthias Dikert
Fotos: Matthias Dikert

Geht baden nur ein paar Schritte vom Haus entfernt. Sonnt sich am Strand oder innen am offenen Pool. Das Nafs nutzt den örtlichen Stein als Designelement und fügt sich, im modernen Look und edlen warmen Tönen gestaltet bestens ein ins liebenswerte historische Städtchen.

Mesolongi

„Heilige Stadt“ nennen Griechen die Hauptstadt der Regionalen Einheit Aitoloakarnania. Sie war kein antikes Heiligtum, sondern erwarb sich den Ehrentitel dank ihrer Rolle im Kampf um Unabhängigkeit gegen die Türken. Angrenzend an die Reste der Stadtmauer beim Eingangstor liegt der Heldenpark als Begräbnisstätte der Befreiungskämpfer wie vieler Philhellenen. Einer jener Unterstützer in Wort, aber auch Tat, war der englische Romantiker Lord Byron dessen fieberndes Herz hier ruht. Höhepunkt der langjährigen Belagerung der einst von Sümpfen umgebenen Stätte bildete ein heldenhafter Ausbruch von Verteidigern am 10. April 1826.

Fotos: Matthias Dikert
Fotos: Matthias Dikert

Noch heute wird das Ereignis am Jahrestag und bis Palmsonntag feierlich zelebriert. Frauen, Kinder und einige Kämpfer die zurück blieben um Widerstand zu leisten sprengten sich unter Anleitung des Bischofs zwei Tage später in die Luft. Eine neue, viel kleinere Windmühle steht an gleicher Stelle und erinnert.
Heutzutage liegt die Heldenstadt inmitten einer großartigen Landschaft von Lagunen wo Flamingos und andere Stelzenvögel stolzieren. Ein bedeutendes Feuchtgebiet für allerlei Arten – und bekannt für gutes Salz. Das Säckchen als Mitbringsel, gewonnen in einer der weiterhin existierenden Salinen mit den Häuschen – auf Stelzen, lohnt den Halt am Weg. Avgotaracho ist die Spezialität der Gegend, aus Fischeiern von weiblichen Meeräschen – ‚Bafas’ sagt man auf Griechisch. Falls eine Taverna das nicht hat so entschädigt bestimmt der Blick von der Terrasse – amphibisch bis zum Horizont.

Weitere Informationen bei:

Griechische Zentrale für Fremdenverkehr
Direktion für Deutschland
Holzgraben 31
D-60313 Frankfurt a.M.
Tel.: +49 69 257827-0
Fax: +49 69 257827-29

Text: Christoph Merten Fotos: Matthias Dikert

     

Sven Oliver Rüsche

Sven Oliver Rüsche ist Gründer und Herausgeber von Reiseratgeber24. Auch wenn er überwiegend sich um die Geschäftsführung vom Portalbetreiber ARKM Online Verlag kümmert, springt er gerne redaktionell ein und bringt sein jahrzehnte langes Know-how als Fotograf und Videojournalist ein. Er ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.
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