Andalusien, die südlichste und gleichzeitig wärmste Region Spaniens, bietet seinen Besuchern eine Vielfalt an Geschichte, Kultur, Natur und Traditionen. Im Osten grenzt es ans Mittelmeer und im Westen an den Atlantik, vor allem aber steckt es voller einzigartiger Sehenswürdigkeiten und Gegensätze und lässt einen Urlaub in Andalusien in allen Jahreszeiten zu einem einzigartigen Erlebnis werden.
Bekannt ist Andalusien seit jeher für seine vielfältige Natur, die von mehr als 1000 Kilometern Küste bis hin zu den grünen Olivenhainen in der Region um Jaén reicht. Einige der beliebtesten Strände findet man an der Costa de la Luz oder der Costa del Sol und gebadet werden kann dank des angenehmen Klimas von April bis Oktober. Die Sonne verschwindet nur äußerst selten hinter Wolken – nicht ohne Grund findet man in Andalusien eine der größten Anzahl an Sonnentagen in ganz Europa, nämlich durchschnittlich über 320 pro Jahr. Nicht zu vergessen ist auch das Hochgebirge der Sierra Nevada, das in den Wintermonaten zum beliebten Skigebiet der Andalusier wird, sowie der berühmte Nationalpark Doñana. Dieses seit 1994 zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannte Naturschutzgebiet im westlichen Teil Andalusiens beherbergt eine unglaubliche Artenvielfalt und eine Vielzahl an verschiedenen Ökosystemen und kann sowohl auf eigene Faust als auch mit geführten Jeep-Touren besichtigt werden. Wer gerne mal von einem Steg aus zur rechten Seite den Atlantik und zur linken das Mittelmeer bewundern und nebenbei die in fast in erreichbarer Nähe scheinende Nordafrikanische Küste erspähen möchte, der fährt in die gemütliche Küstenstadt Tarifa, die bei Kite-surfern außerdem sehr beliebt für ihre guten Windverhältnisse ist.
Wer lieber etwas mehr Kultur und Geschichte hat, der ist in Andalusien keinesfalls falsch aufgehoben. Die geschichtsträchtigen Städte Granada, Córdoba oder Sevilla haben an Weltkulturerbe viel zu bieten. Die über 1000 Jahre alte Stadtburg Alhambra in Granada ist eines der schönsten Beispiele des maurischen Stils der islamischen Kunst in Spanien und gleichzeitig eines der beliebtesten Ziele vieler Touristen weltweit. Sie beherbergt sowohl die malerischen Nasridenpaläste mit ihren ziervollen Gärten als auch den vorgelagerten Generalife-Palast mit seinen beeindruckenden Wasserspielen. In Córdoba kann man Zeuge der Verschmelzung der verschiedenen Kulturen werden, die sich über ein Jahrtausend hinweg dort niederließen. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt Córdobas entdeckt man eine Vielzahl an engen Gassen und weiß-getünchten Innenhöfen und wird wie von selbst auf die sehenswerte Mezquita, eine Moschee-Kathedrale, stoßen, ein Zeugnis der Vereinigung arabischer und europäischer Kultur und das Wahrzeichen der Stadt. Ein weiteres highlight: die Aussicht über die Dächer Córdobas vom Glockenturm der Mezquita genießen (zwischen 8.30 und 9.30 morgens sogar ganz umsonst). In der lebendigen Studentenstadt Sevilla, die von einem Arm des Guadalquivir Flusses zweigeteilt wird, kann man unter anderem im berühmten Amerikaarchiv vielzählige originale Dokumenten aus die Zeit der Überseemacht Spaniens erkunden, den mittelalterlichen maurischen Königspalast Alcázar besuchen und eine der größten Kirchen weltweit entdecken, die gotische Kathedrale Santa María de la Sede aus dem 14. Jahrhundert.
Natürlich hat Andalusien neben seiner vielfältigen Geschichte noch viel mehr auf Lager, von traditionellen kulinarischen Köstlichkeiten bis hin zu langen Nächten in den typischen Flamenco tablaos, in denen bis zum Morgengrauen zu traditionellen Gitarrenklängen gesungen wird. Zu den gastronomischen Spezialitäten gehören neben all den frischen Fisch- und Fleischgerichten unter anderem die leckeren Tapas, die in so gut wie jeder Bar mit einer caña de cerveza (kleines Glas Bier) serviert werden, sowie die kleinen frittierten Fische, bei denen einem das Wasser in Mund zusammen läuft. Nur bei einem Andalusien Urlaub wird man sich zudem so auf diese beiden erfrischenden Gerichte freuen, die gleichzeitig ein Wahrzeichen der Region darstellen: die kalten Tomatensuppen gazpacho und salmorejo, die jeder einmal an einem heißen Sommertag gekostet haben sollte. Man darf außerdem nicht vergessen, dass einer der besten luftgetrockneten Schinken weltweit aus Andalusien kommt. In der Region um Huelva und Córdoba werden die iberischen Schweine nämlich noch traditionsgetreu auf Eichel-diät in den sogenannten dehesas im Freilauf aufgezogen. Diese Eichenhänge, die oft noch nach alter Tradition im Gemeindebesitz sind, kann man wunderbar bei einem Tagesausflug besuchen und dabei auch noch bei einer leckeren Schinkenverkostung teilnehmen. Wer schon einmal in den Genuss des geschmacksvollen kaltgepressten Olivenöls Andalusiens gekommen ist, hat sich sicher einen Jahresvorrat mit nach Hause genommen. Was wäre jedoch Spanien – und vor allem Andalusien – ohne seinen Wein! Machen Sie doch während Ihrer Rundreise einen Halt in Jerez oder der Region um Cádíz und Motilla-Moriles und kosten Sie die süßen Sherry-Weine bei einer der vielen Weinproben in den traditionellen bodegas. Dank seines vor allem sonnigen Klimas neigen die Weine Andalusiens dazu, eher süß und vollmundig zu sein, doch man findet leicht lokale Qualitätsweine wenn man im Restaurant nach dem vino de la región fragt.
Was die Kultur und Traditionen Andalusiens betrifft, so hat hier fast jedes Dorf und jede Stadt ihre eigenen Festlichkeiten. In der Karwoche kann man überall in der Region farbenprächtige und emotionsgeladene Prozessionen besichtigen, in denen religiöse Statuen auf den Schultern der Männer durch die Straßen getragen werden. Vor allem in Sevilla ist die sogenannte Semana Santa eine der wichtigsten und beliebtesten Festivitäten des Jahres, bei der bis zu 60 Bruderschaften in den Straßen der Stadt die Passion Christi nachempfinden – man sollte jedoch schon Monate vorher seinen Schlafplatz gebucht haben um in den Genuss dieses Spektakels zu kommen. Auch zu den Traditionen Andalusiens gehört der Stierkampf während den ferias (Volksfesten), wo viele Frauen stolz ihre prächtigen Flamenco-kleider präsentieren und bis in die späten Morgenstunden getrunken, getanzt und vor allem gefeiert wird.
Wer bei seinem Urlaub in Andalusien noch ein einzigartiges Erlebnis mitnehmen möchte, der sollte die malerischen „weißen Dörfer“ besichtigen, die in einer traumhaften Umgebung fast wie in die Landschaft gemalt scheinen. Bekannt sind diese Dörfer, wie ihr Name schon sagt, für ihre weiß getünchten Häuser, engen Gassen und ihren farbenfrohen Blumenschmuck. Meist kann man in diesen typischen Städtchen, wie zum Beispiel dem berühmten in der Provinz von Málaga liegenden Frigiliana, Bauwerke aus der arabischen múdejar-Epoche und der römischen Zeit bewundern. Bei einem Spaziergang durch die kleinen Gässchen bleibt einem nicht viel mehr übrig als in die andalusische Kultur einzutauchen und sich von ihren stets gastfreundlichen und fröhlichen Menschen bezaubern zu lassen.