OstseeStralsund

Stralsunder Geschichte(n): Der Strelasund

     

Urlaub in Deutschland

Deutschland ist ein Land der Sehenswürdigkeiten. Jahr für Jahr kommen Millionen Touristen aus aller Welt, um bei uns Urlaub zu machen. Auch die Deutschen selbst verbringen ihre freie Zeit am liebsten im eigenen Land, wie Zahlen des Deutschen Tourismusverbands zeigen. Urlaub in Deutschland liegt also voll im Trend. All das ist Grund genug, finden wir, die schönsten Fleckchen Deutschlands im Rahmen einer Artikelreihe vorzustellen.

Stralsunder Geschichte(n): Der Strelasund

In den kommenden Wochen werden wir intensiv aus dem Nordosten der Republik berichten, und zwar aus dem wunderschönen Stralsund. Die als UNESCO-Welterbe anerkannte Hansestadt ist mit ihrer wechselvollen Geschichte, ihrer einmaligen Lage am Wasser und ihren imposanten Bauten der Backsteingotik ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Hier haben wir uns eigens in eine Ferienwohnung einquartiert, von der aus man einen wunderschönen Panoramablick hat auf die größten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Dazu zählt unter anderem der Strelasund, der Stralsund von der Insel Rügen trennt.
Unsere Ferienwohnung liegt direkt auf der Hafeninsel. Sie befindet sich über dem Hotel Kontorhaus. Die Ferienwohnung haben wir auch an der Rezeption des Hotels gebucht – man ist hier unkompliziert. Von unserer Ferienwohnung aus schauen wir auf Stralsund und berichten – umgeben vom Strelasund, der die Insel Rügen vom Festland trennt, von den Kanälen der Stralsunder Hafeninsel und der Kulisse der historischen Altstadt – ausgiebig von den Schönheiten dieser Stadt. Die Ferienwohnung ist ideal, um unsere Antennen auszufahren und mehr über die touristischen Highlights der Stadt und die hier lebenden Menschen zu erfahren. Viele Details erfahren wir gleich im Hotel, das von einer waschechten Stralsunder Familie geleitet wird, die sich extrem gut auskennt bei Geheimtipps und Ecken abseits der Besucherströme. Dem Hotel Kontorhaus werden wir auch eine eigene Geschichte widmen – denn das Hotel hat etwas Besonderes zu bieten. Doch zunächst zurück zum Strelasund, der achten unserer Stralsunder Geschichte(n).

Der Strelasund ist die natürliche Meerenge, die die Insel Rügen vom Festland trennt. Begrenzt wird sie im Norden vom Kubitzer Bodden und im Süden durch die Insel Palmer Ort im Greifswalder Bodden. Die Ufer des Strelasunds sind fast durchgängig mit einem breiten Schilfstreifen besäumt. Zur Besonderheit des Meerarms zählt das Boddenwasser, das sich aus dem salzigen Wasser der Ostsee und den in den Meeresarm mündenden Süßwasserflüssen zusammensetzt. Es handelt sich hier also um Salzwasser, das allerdings einen deutlich geringeren Salzanteil aufweist als die Ostsee selbst.

Die Fläche der Meerenge beträgt rund 64 Quadratkilometer, die Wassertiefe liegt durchschnittlich bei etwa vier Metern. Entstanden ist der Strelasund in der letzten Eiszeit. Der Strelasund war im Laufe der Geschichte mehrfach Schauplatz großer Kriegsschlachten. Während des Dänisch-Hanseatischen Krieges etwa fand am 8. Mai 1429 bei der Insel Dänholm im Strelasund ein großes Seegefecht statt. Dieses endete mit einem Sieg der Stralsunder über eine dänisch-schwedische Flotte.
Heute laden Steilküsten und flache Strände Urlauber und Einheimische gleichermaßen dazu ein, die Aussicht zu genießen, Wandern zu gehen oder sportliche Unternehmungen am Wasser zu starten.

Insel Dänholm: Technik und Geschichte im Strelasund

Mitten im Strelasund, zwischen Rügen und der Hansestadt Stralsund, liegt die Insel Dänholm. Sie ist über eine imposante Ziegelgrabenbrücke (Dänholm-Brücke) mit dem Festland verbunden. Über den Rügendamm geht es auf der gegenüberliegenden Seite weiter über das Wasser nach Rügen. Das kleine Eiland ist eine lohnenswerte Sehenswürdigkeit für alle, die technisch und geschichtlich interessiert sind. Die wechselhafte Geschichte der kleinen Insel ist vor allem militärisch geprägt. So wurde etwa im Dreißigjährigen Krieg auf Dänholm gegen das aufstrebende schwedische Reich aufgerüstet. Die starke militärische Nutzung des Eilands führte dazu, dass Dänholm bis heute als Geburtsstätte der Preußischen Marine gilt. Alles Wissenswerte dazu finden Interessierte im Marinemuseum.

In diesem Museum, das seinen Sitz in der denkmalgeschützten „Sternschanze“ hat, kann man auf eindrucksvolle Weise auf Spurensuche nach historischen Epochen gehen. Es ist eine Außenstelle des Stralsund-Museums und skizziert die maritime und militärische Geschichte der Insel Dänholm, der Hansestadt Stralsund und der Region. Es erforscht, sammelt und präsentiert historisch maritime Aspekte und setzt sie in Bezug zur Deutschen Marinegeschichte. Die ständige Ausstellung des Hauses umfasst mehr als 200 Gegenstände, die aus Wracks an Rügens Außenküste geborgen wurden. Zu den Exponaten zählen historische Kompass-Rosen ebenso wie Gemälde mit Abbildungen aller deutschen Schnellboottypen. Ergänzend finden Einzel- und Sonderausstellungen statt.
Ausflugstipp: Die größten Ausstellungsstücke finden die Museumsbesucher schon vor den Gebäuden auf der Freifläche – darunter ein Marine-Hubschrauber Mi 8T, ein kleines Torpedo-Schnellboot Projekt 131 („Libelle“) der Volksmarine, das Fernräumgerät „Seekuh“ und eine Barkasse der Kriegsmarine aus dem Zweiten Weltkrieg.

Das Nautineum

Als Außenstelle des Deutschen Meeresmuseums Stralsund hat auch das Nautineum seinen Platz auf Dänholm. Das Haus widmet sich den Aspekten Fischerei, Meeresforschung, Hydrografie und Seewasserstraßen. Hier bekommen Besucher die Möglichkeit, mit der regionalen Fischerei und Wissenschaft in lehrreicher Atmosphäre auf Tuchfühlung zu gehen. Das weitläufige Freigelände und die Ausstellungshallen beherbergen zahlreiche Großexponate. In den Ausstellungen gibt es unter anderem Boote und Fanggeräte, ein Zeesenboot mit kompletter Besegelung, einen Reusenplatz der Stralsunder Fischer sowie das weltweit erste Unterwasserlabor für kältere Gewässer zu sehen.

Extratipp: Vom Nautineum aus hat man einen eindrucksvollen Blick über den Strelasund und auf die Stralsunder Altstadt. Bei gutem Wetter laden hier historische Wallanlagen mit altem Baumbestand zum Verweilen ein. Kleine Besucher können hier einen maritimen Abenteuer-Spielplatz erkunden.

Für Angler bietet der Meeresarm vor Rügen zudem gute Aussichten auf kapitale Fänge. Das Brackwasser im Strelasund hat einen Salzgehalt von etwa 0,7 Prozent und bietet daher sowohl Meeresfischen als auch Süßwasserfischen gute Bedingungen. Dies sind etwa Aal, Hecht, Zander, Hornhecht, Flunder, Barsch, Schleie, Plötz, Brasse, Güster, Ukelei, Aland und saisonal der Hering. Durch die große Nahrungsvielfalt erreichen besonders die Raubfische eine beachtliche Größe.

Weitere Infos unter https://de.wikipedia.org/wiki/Belagerung_von_Stralsund_(1715), www.nautineum.de und www.marinemuseum-daenholm.beepworld.de.

     

Sven Oliver Rüsche

Sven Oliver Rüsche ist Gründer und Herausgeber von Reiseratgeber24. Auch wenn er überwiegend sich um die Geschäftsführung vom Portalbetreiber ARKM Online Verlag kümmert, springt er gerne redaktionell ein und bringt sein jahrzehnte langes Know-how als Fotograf und Videojournalist ein. Er ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.

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