Mit gleich zwei saisonalen Sehenswürdigkeiten stellt die mittelitalienische Region Umbrien Rekorde auf: in Gubbio befindet sich der größte Weihnachtsbaum der Welt, in Miranda die größte (künstliche) Sternschnuppe. Zudem locken ein hochkarätiges Jazzfestival, lebendige Krippen und ein unterirdischer Weihnachtsmarkt in Umbriens Hauptstadt Perugia Reisende in der besinnlichen Adventszeit in das grüne Herz Italiens.
Gubbio ist Rekordhalter als Heimat des „Größten Weihnachtsbaums der Welt“
Seit 1991 ist der „Albero di Natale“ Dauergast im Guinness Buch der Rekorde: Der Weihnachtsbaum am Monte Ingnino bei Gubbio ist offiziell der größte Weihnachtsbaum der Welt. Dieser besteht allerdings nicht aus Nadeln und Ästen, sondern aus Lichtern. Die Umrisse des 650 Meter hohen Baums bestehen aus 250 grünen Lampen, 300 bunte Lichter strahlen als Kugeln. Gubbios Hausberg wird durch das strahlende Gebilde fast komplett bedeckt, das Lichtermeer umfasst eine Fläche von 1.000 Quadratmetern. Für den leuchtenden Weihnachtsbaum verlegt die Stadt über acht Kilometer Stromkabel. Ursprünglich entstand der Baum zu Ehren des Stadtheiligen Ubald, der den Ort im Norden Umbriens bis heute inspiriert. Traditionell wird der „Albero di Natale“ jedes Jahr am 7. Dezember bei einem großen Fest im Stadtzentrum Gubbios zum ersten Mal erleuchtet und strahlt dann bis zum 10. Januar 2017 jeden Tag von Sonnenuntergang bis spät in die Nach am Monte Ingnino. Wer noch auf der Suche nach einem einzigartigen Geschenk für Familie und Freunde ist, kann dank der Initiative „Adotta una Luce“ ein Licht des größten Weihnachtsbaumes der Welt nach einer geliebten Person benennen.
Stern über Umbrien: Bei Terni befindet sich die größte künstliche Sternschnuppe weltweit
Ein weiterer leuchtender Rekordhalter befindet sich bei Terni: Der „Stella di Miranda“, die größte künstliche Sternschnuppe der Welt. Sie besteht aus 100 riesigen Lichtern, die am Monte Miranda montiert werden und das ganze Becken von Terni in der Weihnachtszeit erhellen. Die Sternschnuppe erstreckt sich auf drei Hektar, ihr Durchmesser beträgt 105 Meter. Um das weihnachtliche Gebilde inklusive des 350 Meter langen Schweifs zu beleuchten, werden neun Kilometer Kabel verlegt. Jedes Jahr am 8. Dezember wird der „Stella di Miranda“ zum ersten Mal erleuchtet: In dem mittelalterlichen Örtchen Miranda startet dazu am Abend eine feierliche Lichterprozession, die in der Provinzhauptstadt Terni endet.
Unterirdischer Weihnachtsmarkt in Perugia
Wer noch mehr besinnliche Atmosphäre in Umbrien sucht, sollte sich einen ganz besonderen Weihnachtsmarkt nicht entgehen lassen: „Natale alla Rocca“ heißt der Markt unter der Festung Rocca Paolina in der umbrischen Hauptstadt Perugia. Festliche Stimmung trifft auf ein einzigartiges Konzept: Von 5. Dezember 2016 bis 6. Januar 2017 stellen rund 70 Händler aus Umbrien ihre Waren in den unterirdischen Gängen und Räumen des ehemaligen Wohnviertels aus, über das seinerzeit Papst Paul III. die Festung Rocca Paolina bauen ließ. Unzählige Lichter und Kerzen, Weihnachtsmusik, traditionelles Kunsthandwerk und typisch umbrische Spezialitäten sorgen für die perfekte Atmosphäre zum Fest.
Traumhafte Klänge bei Winter Jazz in Orvieto
Zum Ausklang der Weihnachtsfeiertage und für einen außergewöhnlichen Jahresbeginn findet in Orvieto jedes Jahr ein besonderes musikalisches Event statt: „Umbria Winter Jazz“. Nach der zehntägigen Sommerveranstaltung „Umbria Jazz“ in Perugia steht das Programm mit mehr als 100 Veranstaltungen fest. Bei der 24. Ausgabe des „Umbria Winter Jazz“, von 28. Dezember 2016 bis 1. Januar 2017, stehen Jazzlegenden und Newcomer aus der ganzen Welt auf der Bühne: Ryan Truesdell, Paolo Fresu, Christian McBride, Dexter Walker & Zion Movement und die japanische Jazz-Pianistin Chihiro Yamanaka. Ein Highlight ist die Friedensmesse, die um ein Uhr in der Silvesternacht beginnt und in der Kathedrale Santa Maria Assunta durch einen stimmgewaltigen Gospelchor begleitet wird. Die weiteren Konzerte von „Umbria Winter Jazz“ finden ebenfalls vor beeindruckender Kulisse statt: im Theater Mancinelli aus dem 19. Jahrhundert, auf dem mit Arkaden geschmückten Palazzo del Popolo und auf dem historischen Palazzo dei Sette. Der Vorverkauf für die Konzerte des „Umbria Winter Jazz“-Festivals 2016 hat am vergangenen Donnerstag begonnen.
„Lebendige Krippen“ erzählen die Geschichte der Weihnacht
Ein besonderer Weihnachtsbrauch in Umbrien geht auf den Heiligen Franz von Assisi zurück: Die sogenannten „presepi viventi“, durch Schauspieler nachgestellte Krippen und Bibelszenen, sind bis heute in manchen Bergdörfern und Orten zu erleben. Hinzu kommen die „presepi artistici“, kunstvoll errichtete Krippen. Die umbrischen Gemeinden laden zu Festen, Gottesdiensten und Krippenspielen rund um die außergewöhnlichen Krippen ein.
Quellennachweis: Umbria Tourism / Global Communication Experts