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Was kostet die Welt?

     

Sparfüchse aufgepasst: Der Städtereisetrend ist ungebrochen, gehört aber mitunter zu den eher teuren Urlaubsvergnügungen. Deshalb haben sich die Reiseexperten der Online-Portale HomeToGo (www.hometogo.de) und GetYourGuide (www.getyourguide.de) zusammengeschlossen und in einer gemeinsamen Auswertung die Daten von 37 Ländern, 276 Regionen und 306 Städten analysiert. Das Ergebnis sind 16 Städte aus acht beliebten Reisekategorien, die auf jede Bucket List gehören – inklusive einer Übersicht zu den Kosten vor Ort.

Kopenhagen versus Berlin – Trendy, nicht teuer
Jung, schnell und am Puls der Zeit: Die Hauptstädte von Dänemark und Deutschland gehören zu den hippsten Metropolen weltweit. Für Urlauber hat Berlin im direkten Vergleich mit Kopenhagen die Nase vorn, können Reisende hier nämlich bares Geld sparen: bis zu 40 Prozent sind möglich. Bei Restaurantbesuchen müssen die Besucher in Kopenhagen doppelt so tief in die Tasche greifen, wie in Berlin. Auch Barbesuche oder Einkäufe im Supermarkt sind in der Spree-Stadt circa 50 Prozent günstiger. Für die Flasche Bier gilt in Berlin „zahl eins, trink zwei“ im Verhältnis zu den teuren dänischen Bierpreisen. Bei einem Tagesdurchschnittspreis von 66 Euro pro Person kann Berlin gegen Kopenhagen punkten. Hier liegt der Durchschnitt bei 101 Euro pro Tag und Person.

Wien versus Bratislawa – Twin City an der Donau
Die beiden Städte folgen aufgrund ihrer geografischen Nähe und der Lage an der Donau sowie der wirtschaftlichen Beziehungen dem Konzept der „Twin City“ (Zwillingsstadt). Das bedeutet, dass die Entwicklung der Städte aufeinander abgestimmt und gemeinsam geplant wird. Für Urlauber ist Bratislawa jedoch noch die günstigere Alternative: Im Gesamtdurchschnitt ist ein Aufenthalt hier mit 64 Euro um 25 Prozent günstiger als in Wien. Vor allem die Kosten für Übernachtung, Restaurant- und Barbesuche sind in der österreichischen Hauptstadt deutlich höher. Der Durchschnittstag in Wien liegt bei 87 Euro, während 60 Kilometer weiter ein Urlaubstag um die 64 Euro kostet.

Wroclaw (Breslau) versus San Sebastián – Die Kultur-Hauptstädte 2016
Die beiden Städte begegnen sich kulturell auf Augenhöhe, unterscheiden sich aber erheblich bezüglich der Ausgaben im Urlaub. So ist San Sebastián über 125 Prozent teurer als die polnische Kultur-Hauptstadt. Bei Ausflügen, Restaurant- und Barbesuchen sowie Selbstverpflegung können Reisende zwischen 25 und 50 Prozent sparen, wenn sie nach Polen fahren. Vor allem die Preisunterschiede bei Unterkünften lässt Breslau für sparfreudige Urlauber zu einem attraktiven Ziel werden: Im Schnitt kostet eine Unterkunft hier 53 Euro pro Nacht. Im spanischen San Sebastián dagegen kommen durchschnittlich 121 Euro pro Person und Nacht auf die Rechnung.

Sarajevo versus Amsterdam – Multi-Kulti muss nicht teuer sein
Urlauber können die Hälfte ihres Urlaubsbudgets sparen, wenn sie sich anstelle von Amsterdam für Sarajevo entscheiden. Mit 111 Euro ist ein Urlaubstag in Amsterdam deutlich kostenintensiver. Beide Städte sind multi-kulturelle Hotspots, doch ist die niederländische Hafenstadt für Urlauber knapp doppelt so teuer. So kostet die Unterkunft in der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina im Schnitt zehn Euro während in Amsterdam fast das Fünffache, nämlich 48 Euro fällig werden. Auch ein Bier am Abend kann in den Niederlanden schnell teuer werden: Ein halber Liter kostet hier um die 4,62 Euro. Dagegen sind die 1,28 Euro in Sarajevo ein echtes Schnäppchen. Auch Restaurantbesuche und Supermarkteinkäufe sind in Amsterdam dreimal so teuer. Lediglich bei Ausflügen und Touren sparen Urlauber in der niederländischen Stadt.

Amsterdam Foto: Bildarchiv ARKM
Amsterdam Foto: Bildarchiv ARKM

Edinburgh versus Prag – Ein historisches Battle zugunsten Tschechiens
Mächtige Burgen haben beide Städte. Geschichtsträchtig sind sowohl Edinburgh als auch Prag. Doch gerade im August liegt Prag als Städtetrip-Ziel eindeutig vor der schottischen Hauptstadt, die dann von Festivalbesuchern geradezu überrannt wird. Durchschnittlich 46 Euro pro Nacht kostet eine Ferienwohnung in Edinburgh, während sie in Prag weniger als die Hälfte, nämlich 21 Euro pro Nacht kostet. Auch wer gerne auswärts isst, sollte lieber nach Tschechien reisen: Mit gerade einmal 11 Euro pro Person bezahlen Urlauber in Prag im Vergleich zwei Drittel weniger. Wer nach einer anstrengenden Sightseeing-Tour noch ein Bier trinken möchte, freut sich in Tschechien besonders: Drei Flaschen Bier kosten hier weniger als eine Flasche in Schottland, nämlich 3,78 Euro. Vergleicht man die Ausgaben pro Tag, zeigt sich, dass Edinburgh mit 112 Euro beinahe doppelt so teuer ist wie die Goldene Stadt.

Schwarzwald versus Amalfi-Küste – Hier wandert es sich am günstigsten
Während sich die Kosten für Verpflegung, sprich Supermarkt-Einkäufe für Selbstversorger, Restaurant- oder Barbesuche beinahe die Waage halten, heben sich die Kosten für eine Unterkunft deutlich voneinander ab: Mit 83 Euro pro Nacht und Person sind die Preise an der Amalfi-Küste fast doppelt so hoch wie im Schwarzwald. In der Gesamtbilanz zeigt sich, dass Urlauber durchschnittlich 50 Euro sparen können, wenn sie der baden-württembergischen Region den Vorzug geben: Ein Tag an der Amalfi-Küste schlägt mit 145 Euro zu Buche, während im Schwarzwald die Tagesausgaben bei circa 94 Euro liegen. Dabei sind für Wanderer und Trekking-Fans in dem Gebirge nahe der französischen Grenze tolle Touren geboten.

Madeira versus Gran Canaria – Diese Insel ist ein Paradies für Sparfüchse
Vor allem Ausflüge sind auf der portugiesischen Insel Madeira echte Schnäppchen: Mit nur 15 Euro müssen Urlauber hier im Schnitt für Touren rechnen. Im Vergleich zu den Kosten bei der spanischen Konkurrenz gerade ein Viertel, kosten dort die Touren nämlich durchschnittlich 62 Euro pro Person. Auch bei den Ferienunterkünften hat Madeira die Nase vorn und Urlauber zehn Euro mehr in der Tasche. Kostenpunkt für eine Nacht: 15 Euro gegenüber 28 Euro auf Gran Canaria. Dadurch verschiebt sich auch die Gesamtbilanz zugunsten der portugiesischen Insel: Für 49 Euro pro Tag können hier Ferien gemacht werden. Um auf Gran Canaria zu urlauben, wird über das Doppelte fällig, nämlich 111 Euro.

Valencia versus Rimini – An dieser Küste wird gespart
Über das Doppelte an Ausgaben erwartet Rimini-Urlauber: Ausflüge, Restaurantbesuche und Supermärkte sowie ein Abend in der Bar und die Unterkünfte kosten in dem Urlaubsort an der Adria teils das Dreifache als im spanischen Valencia. Im Schnitt kostet hier ein Urlaubstag 66 Euro, während Reisende in Rimini mit 143 Euro rechnen müssen. Die deutlichsten Unterschiede sieht man bei Ausflügen, die an der Adria fast 340 Prozent teurer sind als in Valencia. Ähnliches gilt für Unterkünfte, mit einem Preisunterschied von 160 Prozent.

Quellenangaben: GetYourGuide / Wilde & Partner

     

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist Chefredakteurin von Reiseratgeber24. Als Reisejournalistin hat sie seit der Gründung des Mediums (2009) sehr viele Erfahrungen auf Pressereisen machen können. Ihre persönlichen Reiseerlebnisse schreibt sie sehr ausführlich und nutzt ihre langjährigen Erfahrungen in der Videoproduktion und Fotografie. Sie ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.
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