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Von Torfkähnen und selbstbewussten „Malweibern“

     

Die Region nordöstlich von Bremen trägt einen furchteinflößenden Namen: Teufelsmoor. Auch wenn die Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e.V. die Gegend in sozialen Netzwerken mit einem Video „Überleben in der Wildnis – Allein im Teufelsmoor“ bewirbt, ist der Landstrich ein überaus beliebtes Ausflugsziel. Denn in dem Filmchen, dass auf YouTube in kürzester Zeit mehr als 10.000 Mal aufgerufen wurde, wird die scheinbar wilde Seite des Teufelsmoors mit Ironie und einer überraschenden Wendung vorgestellt.

Tatsächlich aber war das Leben hier einst hart und karg und die oft tagelange Reise mit dem Torfkahn in die Stadt, um dort das Brennmaterial Torf zu verkaufen, war anstrengend und voller Entbehrungen. So mag es gekommen sein, dass aus dem „doven“ Moor – was so viel bedeutet wie unfruchtbares Land – das Düvelsmoor oder hochdeutsch Teufelsmoor wurde. Auch heute noch befahren Nachbauten der historischen Torfkähne mit ihren braunen Segeln die alten Wasserwege. Sie laden Urlauber ein, das Teufelsmoor von der Wasserseite aus zu entdecken. Neben den regelmäßigen Fahrten werden Sonderfahrten, zum Beispiel zum Sonnenauf- und -untergang, angeboten. Gruppen können auch ganze Kähne chartern. Ein Höhepunkt ist die „HammeNacht“ am 17. August 2013, wenn alle Torfkähne im Schein des Vollmonds unterwegs sind. Weitere Informationen gibt es unter www.teufelsmoor.de im Internet.

Die historischen Torfkähne mit ihren braunen Segeln befahren noch immer die alten Wasserwege, doch heute sind Urlauber und Ausflügler an Bord. Foto: djd/Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e.V./Anja Steffen
Die historischen Torfkähne mit ihren braunen Segeln befahren noch immer die alten Wasserwege, doch heute sind Urlauber und Ausflügler an Bord. Foto: djd/Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e.V./Anja Steffen

Das Teufelsmoor ist aber auch ein Paradies für Radfahrer. Auf dem gut ausgebauten Radwegenetz kann man sich auch ohne lästiges Kartenlesen ganz einfach zurechtfinden: In einigen Touristinformationen und Hotels werden für 7,50 Euro am Tag Outdoor-GPS-Geräte verliehen. Und wer dem Gegenwind ein Schnippchen schlagen will, mietet sich im Teufelsmoor ein Elektrofahrrad, um zum Beispiel das Künstlerdorf Worpswede zu besuchen. Wer seine E-Bike-Tour mit einem Museumsbesuch verbinden will, kann bei ausgewählten Verleihstationen die Worpsweder Museumskarte für die vier großen Museen und einen Tag E-Bike für nur 30 Euro bekommen. Informationen dazu unter www.kulturland-teufelsmoor.de/movelo-ebike im Internet.

Die weite Moorlandschaft ist ein Paradies für Radfahrer. Foto: djd/Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e.V.
Die weite Moorlandschaft ist ein Paradies für Radfahrer. Foto: djd/Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e.V.

Ohnehin ist ein Besuch des Künstlerdorfs ein Muss bei einem Aufenthalt im Teufelsmoor. Die Ausstellungen dieses Sommers stehen unter dem Leitmotiv „Malerinnen im Aufbruch“ und stellen Künstlerinnen wie Paula Modersohn-Becker vor, die an der Schwelle und zu Beginn des 20. Jahrhunderts neben ihren männlichen Kollegen einen Platz als eigenständige Künstlerpersönlichkeiten beanspruchten und damit Vorreiterinnen für eine selbstbestimmte weibliche Kunst waren. Neben Werken von Julie Wolfthorn und Martha Vogeler stehen auch Malerinnen aus der dänischen Künstlerkolonie Kerteminde den Arbeiten von Worpsweder Künstlerinnen, die damals verächtlich von ihren männlichen Kollegen „Malweiber“ genannt wurden, aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts gegenüber. Das komplette Ausstellungsprogramm findet man unter www.worpswede-museen.de im Internet.

Die Hamme ist ein ideales Paddel- und Ruderrevier und eignet sich auch für Familien und Anfänger. Foto: djd/Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e.V.
Die Hamme ist ein ideales Paddel- und Ruderrevier und eignet sich auch für Familien und Anfänger. Foto: djd/Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e.V.
     

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