Nur ca. 14 km vom spanischen Festland entfernt, auf der anderen Seite der Meerenge von Gibraltar, gilt Marokko als das “Tor zu Afrika“. Marokko ist ein Land, welches sich durch seine historische, geographische und kulturelle Vielfalt in vieler Hinsicht von anderen Ländern abhebt.
Marokko ist ein beeindruckendes und wunderbares Reiseland. Zum Landschaftsbild gehören die schneebedeckten Berge des Hohen Atlas, einsame Wüstenlandschaften der Sahara, weite grüne Ebene und kilometerlange Sandstände. Eine Rundreise auf den Spuren der Könige, unter anderem zu den sechs prunkvollen und geschichtsträchtigen UNESCOWeltkulturstätten, ist ein „Muss“ für jeden Marokko-Reisenden. Empfehlenswert z.B. ist deshalb eine Rundfahrt beginnend von dem faszinierenden Marrakesch, über die Perle des Orients genannt Stadt Fes, der unverfälschten Königsstadt Meknès, weiter nach Volubis, dem ehemaligen römischen Verwaltungssitz, über die Hauptstadt Rabat bis zum nächsten Höhepunkt, der ca. 6-Millionen-Metropole Casablanca mit europäischem Flair.
Als weiteren Höhepunkt der Rundreise sollte man es nicht versäumen, von Marrakesch aus, noch einen Abstecher in die malerisch am Meer gelegene, von den Portugiesen gegründete Festungsstadt Essaouira, zu unternehmen.
Die Höhepunkte: Marrakesch
Marrakesch gilt unter vielen Besuchern als die schönste Stadt des Orients. Der Djemaa el Fna Platz ist das Highlight Marokkos schlechthin! Der Djemaa el Fna (Platz der Geköpften) steht seit einigen Jahren als Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit unter dem Schutz der UNESCO Und tatsächlich: Noch immer zieht er Tag für Tag, Abend für Abend Tausende von Marokkanern von nah und fern an, die den Geschichtenerzählern lauschen, die die Feuerschlucker anfeuern, sich von undefinierbaren Gerüchen anziehen lassen und den „Heilern“ alles glauben. Hier treten Akrobaten auf, Schlangenbeschwörer und mobile Zahnärzte. Wasserverkäufer lassen sich für Geld ablichten, Touristen aus aller Welt irren umher; fremde Besucher trauen sich häufig nicht, stehen zu bleiben und betrachten das Spektakel lieber aus der Distanz. Doch wer eintauchen will ins wilde Marokko, kann das am besten hier, inmitten der Großstadt Marrakesch.
Nicht zu vergessen der Besuch durch das heilige Labyrinth und der engen, verwinkelten Gassen des unmittelbaren am Platz gelegenen Souks. Ein Besuch durch die orientalischen Gassen der Medina der fas 1000 jährigen Stadt, ist ebenso empfehlenswert wie das weltberühmte aus dem 12 Jahrhundert Stadttor Bab Agnaou. Ein weiterer Höhepunkt, neben dem Sultanspalast und er gut erhaltenen Stadtmauer, ist der Bahia Palast. Großwesir Ahmed Ben Moussa erbaute diesen Wesir Palast um 1900 und zählt zu einem der schönsten Paläste Marokkos. Große Teile der Innenausstattung sind erhalten, so dass dieses sehenswerte Bauwerk als Meisterwerk maurischer Baukunst gilt. Fes. Inschallah- so Gott will. Diese Formel hängen die Bewohner in Fes an Ihre Antworten an, sogar wenn man sie nach dem Weg fragt. Fes ist die arabischste aller marokkanischer Städten und bis heute das spirituelle Zentrum Marokkos Diese Klima prägt die Stadt heute noch. Fes, das von oben aus betrachtet, als sei es nach dem Vorbild der Stadt Rom auf sieben Hügeln erbaut, schmiegt sich sanft und anmutig in die Landschaft ein. In die Fes el Baki, die Altstadt, gegründet im 8. Jahrhundert und von der UNESCO zum kulturellen Erbe der Menschheit deklariert, kommt man durch das im spanisch-maurischen errichtete „Blaue Tor“, das Bab Boujeloud. Hier winden sich unzählige Basargassen, in denen sich die interessanten historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden. Wer hier versucht, auf direktem Weg zum Ziel zu kommen, ist schon verloren. Zu undurchschaubar ist das Gewirr der Gassen, zu verwirrend die Fülle an Moscheen und Heiligenschrein.
Aber auch die Fes el Djedid, das neu Fes, lohnt eine Besichtigung. Es wurde unter merinidischer Herrschaft an das alte Viertel angebaut. Hier entdeckt man den beindruckenden Königspalast, wunderschöne Gartenanalgen und die Melah, das jüdische Viertel. Meknès ist die kleinste der vier Königsstädten, entstand bereits schon im 12. Jh. und wurde im 14.Jh. zur Hauptstadt des Landes gekürt. Hier findet man ein unverfälschtes, marokkanisches Leben und eine zauberhafte, nahezu unberührte Altstadt. Das Stadttor Bab Mansour wurde im 17./18 Jahrhundert errichtet. In der Mitte öffnet sich ein gewaltiger dreiteiliger Hufeisenbogen, der mit herrlichen Keramiken verzierten der Seite sind antike Säulen eingebaut, die aus der nahe gelegenen Römerstadt Volubis stammen. Volubilis. Der römische Ort Volubilis hat seinen Namen von den Winden, Walili, die hier wachsen. Eindrucksvoll liegt die häufig von Touristen unbeachtete Ausgrabungsstätte am Rand eines länglichen Plateaus am Fuß des Zerhoun-Gebirges, etwa 30 km nördlich von Meknès. Der Ort wurde um das Jahr 25 unter dem römisch-berberischen Kaiser Juba II. gegründet und erlebte seine Blütezeit im 3. Jh. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um das Areal mit seinen einzigartigen Mosaiken, dem Triumphbogen und der Via Maximus zu besichtigen. Rabat. Schon die Karthager nutzten die Mündung des Bou-Regreg-Flusses in den Atlantik vor Marokkos Hauptstadt als natürlichen Hafen. Das Wahrzeichen Rabat erhebt sich südöstlich der Altstadt: der monumentale Hassan-Turm, aus dem 12. Jh. ein Minarett einer bis heute unvollendeten Almohaden-Moschee. Vor dem Turm sind eine Reihe von Säulen zu sehen, die ursprünglich das Dach der Moschee tragen sollten. Ebenfalls auf dem Gelände liegt das prunkvolle Mausoleum der marokkanischen Könige. Sowohl Staatsgründer Mohammed V. (1909-1961) als auch sein Sohn Hassan II. (1929-1999) sind hier begraben. Casablanca mit 6 Mio. Einwohnern wird geprägt durch moderne Hochhäuser und Bauten französischer Kolonialarchitektur. Casablanca ist der Inbegriff der Moderne und eines europäischen Lebensstils.
Vierspurige Straßen durchziehen die Metropole, daneben gibt es schicke Viertel, Nobelboutiquen und Galerien. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt ist die Moschee Hassan II. (Mosquée Hassan II). Die Moschee gilt seit ihrer Fertigstellung 1993 als Wahrzeichen der Stadt und ragt fast 200 m in den Himmel. Sie fasst ca. 100000 Menschen und ist mit Marmor und vielem Zedernholz ausgestattet. Die Moschee ist auf Pfeilern ins Meer gebaut und weist eine beeindruckende Architektur auf. Sie umfasst neben dem Gebetssaal ein fast 200 m hohes Minarett, von dem ein Laserstrahl gen Mekka weist. Sie ist die einzige im Land, die auch von Nicht-Muslimen besichtigt werden darf. Essaouira. Die Stadt wurde 1773 von den Portugiesen unter dem Namen Mogdor gegründet. Eine alte Festung lehnt sich an die nicht immer hektische, liebliche und zauberhafte Altstadt an. Die Medina zeichnet sich durch enge Gassen und kleine Plätze aus, die häufig von Gummibäumen umgeben sind. Es gibt einen sehr lebendigen Suq und viele Galerien, so dass sich Kunstinteressierte tagelang hier aufhalten können. Der Place Moulay Hassan ist umrandet von hübschen Cafés, alten Bäumen und einem Teil der Stadtmauer. Der Platz führt direkt auf den Port de Peche, wo hunderte von meistens blauen Fischerbooten den täglichen frischen Fisch oder Sardinenfang in den pittoresken Hafen bringen. Marokko ist und bleibt eine Reise wert. Um mit den Worten des amerikanischen Schriftstellers, Paul Bowles (1910-1999), zu sprechen: „Wer einmal dem Zauber des gewaltigen gleißenden Landes erlegen ist, dem ist kein anderer Ort kraftvoll genug. Er wird wiederkehren.“