In der stimmungsvollen blauen Stunde erstrahlt als erstes der helle Abendstern. Sobald es dunkler wird, leuchtet auch der Große Wagen deutlich am Himmel auf. Und bald ist die Milchstraße mit bloßem Auge zu erkennen. Viele weitere Sternbilder, Kometen und sogar der Schimmer des Staubs in unserem Sonnensystem sind in der Rhön sehr viel besser zu sehen als an den meisten anderen Orten. Deshalb wurde die Rhön auch als „internationaler Sternenpark“ von der International Dark Sky Reserves (IDA) ausgezeichnet. Viele Orte und Betriebe in der reizvollen Mittelgebirgslandschaft beteiligen sich am Sternenspektakel und verringern das künstliche Licht zum Schutz der natürlichen Nacht.
Natur erleben
Das Naturerlebnis Sternenhimmel ist auf das schwache kosmische Licht angewiesen, das über Millionen Jahre durch das Universum unterwegs war, bis die Menschen auf der Erde es sehen. Helles Kunstlicht würde diese Aussicht verhindern, die Rhön ist hier europaweit ein Vorreiter. Im neuen Programm „Sternenpark – Schutz und Nutz der Nacht“ sind Aktivurlauber zu Nachtpicknicks, Sterngucker- und Mondlichtwanderungen eingeladen. Mit kundiger Begleitung kann man den Sternenhimmel lesen lernen, das Käuzchen und den Uhu hören.
Sehnsucht und Ruhe
„Intensive Naturerlebnisse zählen zu den nachhaltigsten Eindrücken, die wir von einer Reise mitnehmen können“, weiß Beate Fuchs, Reiseexpertin vom Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de. Solche emotionalen Erfahrungen würden noch lange nachwirken. Der Sternenhimmel ist seit Menschengedenken ein Symbol für Sehnsucht und Ruhe. In der Bayerischen Rhön ergänzt der Sternenpark nun das Unesco-Biosphärenreservat Rhön, das für naturnahen Urlaub steht. Seine Hochebenen, Bergwiesen, Moore und urwüchsigen Wälder bieten einen Lebensraum für seltene Orchideen, Sonnentau und Moosbeeren. Für Wanderer, Aktivurlauber sowie Familien bieten sich hier viele schöne Touren, Ausflüge und Erlebnisse an, neuerdings sogar in der Nacht.