Jedes Jahr im Frühjahr schenkt die Natur zahlreichen Arten in Wald und Flur Nachwuchs. So auch im Wildparadies Tripsdrill. In diesem Jahr bekamen hier bereits Wildpferde, Damwild, Mufflons und Ziegen Familien-Zuwachs. Jüngst waren nun Rotfuchs, Gänsegeier und die Störche an der Reihe.
Rotfuchs (Vulpes vulpes)
Bereits Anfang April wurden im Schutze des Fuchsbaus fünf junge Rotfüchse geboren. Die ersten Lebenswochen verbrachten die Tiere behütet von der Mutter in ihrer Behausung. Nach und nach beginnen die kleinen zur Familie der Wildhunde gehörenden nun voller Neugier ihren warmen Rückzugsort zu verlassen, um ihr Gehege zu erkunden. Leider wurde eines der Jungtiere von der Fähe nicht angenommen. Die Ersatzmutter sind daher die Tierpfleger im Wildparadies. Sie ziehen die kleine Heidi per Hand auf und sorgen mit viel Liebe, Spezialmilch und ebenfalls schon ersten Fleischstücken dafür, dass das Fuchs-Mädchen zu Kräften kommt.
Foto: Rotfuchsnachwuchs Heidi / Erlebnispark Tripsdrill
Rotfüchse sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Dieses Verhalten legen sie auch in der Tierhaltung nur schwer ab. Eine Ausnahme bilden die sogenannten domestizierten „Farmfüchse“. Diese Tiere wurden verstärkt tagaktiv und zeigen sich daher eher einmal. Die Vorfahren der Rotfüchse in Tripsdrill waren solche Farmfüchse, deshalb bekommen Besucher sie auch am Tage öfter zu Gesicht. Seit 2011 gehören Rotfüchse zum Tierbestand im Wildparadies.
Gänsegeier (Gyps fulvus)
Auch Gänsegeier leben seit vielen Jahren in Tripsdrill in artgerechten Volieren. Ein Pärchen hatte im Frühjahr ein Gelege bebrütet, aus dem vor wenigen Tagen zwei kleine Gänsegeier geschlüpft sind. Die beiden Jungtiere müssen jedoch von den Tierpflegern per Hand aufgezogen werden, da die Mutter sie verstoßen hat und sie somit nicht ausreichend versorgt werden. Dazu bekommen sie artgerechtes Futter angereichert mit einem Verdauungsenzym.
Der Gänsegeier gehört zu den weltweit größten Greifvögeln und ist die häufigste Geierart in Europa. Seine Körperlänge beträgt im ausgewachsenen Zustand bis zu 1,10 m. Beeindruckend ist vor allem seine Flügelspannweite, die bis zu 2,70 m erreichen kann. Das Federkleid der Gänsegeier ist auffallend: Rumpf und Flügel sind braun, während Kopf und Hals sowie die flaumige Halskrause weiß befiedert sind. Jungtiere benötigen ca. 6 bis 7 Jahre bis das Gefieder endgültig ausgefärbt ist. Die Lebenserwartung dieser Tierart liegt bei 50 bis 60 Jahren.
Foto: Gänsegeiernachwuchs mit Wildhüter Roland Werner / Erlebnispark Tripsdrill
Hautnah erleben können Besucher die Geier im Wildparadies in den Volieren der Falknerei und täglich außer freitags auch bei den Flugvorführungen. Hierbei landen sie zum Teil direkt vor den Füßen der erstaunten Gäste auf der Falknertribüne.
Übrigens: Bei den Störchen im Wildparadies hat es in den letzten Wochen ebenfalls Nachwuchs gegeben. Dieser lässt sich nun von den Besuchern auf seinem Horst beobachten und später auch bei den ersten Versuchen, die Kinderstube zu verlassen.
Quellennachweis: Sandra Backhaus, Marketing / PR, Erlebnispark Tripsdrill