Immer im Herbst schüttet das Sächsische Elbland sein Füllhorn an Köstlichkeiten aus. Das feiert die malerische Region zwischen Dresden und Torgau mit bunten Genießerfesten. Höhepunkt ist in diesem Jahr der 1. Deutsche Winzerzug am 4. Oktober.
Meißen/Dresden, 14. September 2015 (tpr) – Seit Jahrhunderten ist im Sächsischen Elbland herrschaftliche Ess- und Trinkkultur zuhause. Weinbau, Brautradition, Fasanenzucht und überliefertes Handwerk bestimmen bis heute die ursächsische Lebensart entlang der Elbe. Jetzt beginnt die beste Zeit für kulinarische Streifzüge durch die Region.
Urlaub beim Winzer
Das Sächsische Elbland zählt zu den kleinsten Weinanbaugebieten Deutschlands. Die Lage nördlich des 51. Breitengrades bringt Raritäten mit unverwechselbarem Profil hervor. Neben überregional bekannten Weingütern wie dem Sächsischen Staatsweingut Schloss Wackerbarth gibt es zahlreiche kleine, privat geführte Weinbaubetriebe. Viele davon laden zum „Urlaub beim Winzer“ mit gemütlichen Zimmern mitten im Weinberg und familiärer Atmosphäre.
Herbst- und Weinfest in Altkötzschenbroda
Die herbstliche Weinlese feiern die Winzer traditionell mit heiteren Festen, das größte der Region in Meißen. Aber auch viele Winzerhöfe und kleine Weingüter bieten eine lauschige Kulisse dafür. Berühmt ist das Herbst- und Weinfest in Altkötzschenbroda, einem pittoresken Ortsteil von Radebeul. Rings um den einstigen Dorfanger reihen sich Giebel an Giebel farbenfrohe Wohnhäuser und denkmalgeschützte Dreiseitenhöfe. Zum Herbst- und Weinfest kommen unzählige Schlemmerstände mit regionalen Spezialitäten hinzu. Mit seiner Mischung aus Wein- und Kulturgenuss bringt das Ereignis Kenner aus weitem Umkreis in die Region. Die 25. Auflage des Festes findet vom 25. bis 27. September statt.
1. Deutscher Winzerzug
Eine Woche später lädt das historische Weingut Hoflößnitz in Radebeul zu einem weiteren vinologischen Höhepunkt: Am 4. Oktober wird hier das 300. Jubiläum des Sächsischen Winzerzugs gefeiert, der in diesem Jahr zum 1. Deutschen Winzerzug avanciert. Erstmals in Deutschland kommen alle deutschen Weinanbaugebiete in einer Festparade zusammen. Eintausend Winzer, Musiker und Wienliebhaber werden dazu erwartet. Sie stellen einen historischen Weinumzug aus dem Jahr 1840 nach.
Bierjubiläen in Meißen
Eine noch längere Tradition als der Weinanbau hat die Bierproduktion im Sächsischen Elbland. Aufzeichnungen des Chronisten Thietmar von Merseburg belegen, dass es schon im Jahr 1015 Bier auf der Albrechtsburg Meißen gab. Es ist die älteste Erwähnung des Gerstensaftes in Sachsen – und Anlass für eine Sonderausstellung: „1000 Jahre Bier in Sachsen“ ist noch bis zum 1. November auf der Albrechtsburg zu sehen.
Sachsens älteste Privatbrauerei befindet sich ganz in der Nähe. Schwerter Meißen feiert in diesem Jahr 555. Braujubiläum. Und setzt bis heute auf überlieferte Rezepturen: Nur Hopfensorten aus den nahen Anbaugebieten Elbe-Saale und Spalt werden verwendet. Die Gerste liefern Landwirte aus dem Meißner Land. Im Herbst lädt die Brauerei zum traditionellen Bennator-Bockbierfest. Das nächste Mal am 3. und 4. Oktober.
Fürstliches Wildbret
Östlich von Meißen liegt Moritzburg. Der idyllische Ort ist bekannt für sein prächtiges Barockschloss, das der Dresdner Hofgesellschaft einst als Jagdresidenz diente. 1728 ließ August der Starke in der Nähe des Schlosses eine Fasanerie für die königliche Tafel errichten. An diese Tradition knüpft der heute hier ansässige Fasanenzüchter René Kreher an. Sterneköche schätzen das feine Wildbret, das im Herbst aus seiner Voliere auf den Teller kommt. Kreher beliefert Spitzenküchen auf der ganzen Welt – und im Sächsischen Elbland. Restaurants in Moritzburg und Umgebung servieren das zarte Fleisch mit sächsischem Wein. Diese Kombination schätzte bereits August der Starke.
Fisch- und Waldfest
Neben dem Moritzburger Fasan zählt auch der heimische Karpfen zu den traditionellen Gaumenfreuden der Region. Längst ist das Abfischen des Moritzburger Schlossteiches zur herbstlichen Tradition geworden. Immer am letzten Wochenende im Oktober lädt das Fisch- und Waldfest hier zum großen Schauabfischen mit Fischmarkt, Schaukochen und Barockfeuerwerk über den roten Kuppeln des Moritzburger Schlosses.
Regionalsiegel für Feinschmecker
Das Regionalsiegel „Kulinarium Meissner Land“ hilft, kulinarische Kostbarkeiten aus der Region ausfindig zu machen. Ortsansässige Produzenten und Verarbeiter haben sich zusammengeschlossen, um feinen Erzeugnissen, wie Nieschützer Spargel, Elbtalsalami, Aroniasaft, Dresdner Kaffee und vielen mehr, ein Gesicht zu geben.
Kulinarische Tipps und Adressen sowie einen Veranstaltungskalender liefert der Tourismusverband Sächsisches Elbland auf seiner Website www.elbland.de.
Quellennachweis: Tourismusverband Sächsisches Elbland e.V.