Der Gipfel des K2 ist ein Sehnsuchtsort vieler Bergsteiger. Allerdings ist es ausschließlich Profis vorbehalten, den zweithöchsten Berg der Erde zu erklimmen. Wer Abenteuerlust verspürt, kann sich dem markanten Achttausender im Karakorum aber durch die Gebirgswildnis der autonomen Provinz Xinjiang nähern und bis zu den Basislagern auf chinesischer Seite aufsteigen. „Die Trekkingroute verläuft durch das Shaksgam-Tal und damit durch eine der spektakulärsten und abgeschiedensten Gegenden der Erde“, weiß Beate Fuchs, Reiseexpertin beim Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de. Technisch gesehen sei der Weg nicht besonders anspruchsvoll, aufgrund der logistischen Herausforderungen gebe es aber nur wenige Spezialveranstalter, die diese Bergreise regelmäßig anbieten.
Professionell geführt durch das Shaksgam-Tal
Als einer der Veranstalter, der diese Abenteuerreise jedes Jahr durchführt, weiß Norbert Vorwerg, was die Bergsteiger erwartet: „Die Schlüsselstellen sind die Überquerungen des Shaksgam-Flusses, der in der Trekkingsaison im Mai und September jedoch generell Niedrigwasser führt“, erklärt der staatlich geprüfte Berg- und Skiführer und Geschäftsführer von DAKS-Reisen. Wer gesund, fit und trittsicher sei, dürfte auf diesem Trek keine Probleme haben. „Sechs bis acht Stunden in Höhen bis zu 4.280 Metern sollte man allerdings schon gehen können“, betont Vorwerg.
Bei der expeditionsartigen Reise ist neben einem professionellen deutschen Bergführer auch ein einheimisches Team – bestehend aus Guide, Koch und „Kamel-Fahrer“ – mit von der Partie. Die Last-Kamele tragen das Gepäck und gegebenenfalls auch die Bergsteiger über den Fluss. Unter www.berge-reisen.de gibt es ausführliche Informationen und Beschreibungen dieser und weiterer Bergabenteuer.
„Einlaufen“ am Musthagh Ata
Die 26-tägige Bergreise beginnt in der uigurischen Stadt Kashgar im „Wilden Westen Chinas“. Während der ersten Tage lernt man Land, Leute und die uigurische Kultur kennen. Per Bus geht es am vierten Tag zum von Eisriesen umrahmten Kara Kul See auf 3.600 Metern Höhe. Von dort starten die Teilnehmer – zur Akklimatisation und Höhenanpassung – auf eine viertägige Trekkingrunde am Fuß des 7.546 Meter hohen Muztagh Ata. Nach elf erlebnisreichen Tagen – und kurzen Ruhepausen in den Seidenstraßen-Städten Kashgar und Yecheng – machen sie sich auf den Weg durch das Shaksgam-Tal Richtung K2.
Farbenspiel am großen Berg
Zu den eindrucksvollsten Momenten gehören die Morgen- und Abendstunden, wenn die karge und zerklüftete Steinwüste in allen Farben aufleuchtet. An Tag 15 können die Bergsteiger den Chogori, den großen Berg – wie ihn die Einheimischen nennen – das erste Mal sehen und erreichen das chinesische Basecamp. Von dort stehen Tages- oder Mehrtagestouren, etwa zum K2-Aussichtspunkt oder bei guten Wetterverhältnissen bis zum italienischen „Kaltenbrunner-Camp“ auf dem Programm. Der Anblick der gewaltigen Nordwand des K2 und seiner zerklüfteten Fels- und Eisformationen entschädigt für alle Anstrengungen.