Wo die Saline Luisenhall im Göttinger Stadtteil Grone ihre Besucher empfängt, lag vor über 250 Millionen Jahren noch ein urzeitliches Meer. Aus dem Salzwasser ist eine Saline entstanden, die heute 462 Meter tief unter der Erde liegt. Eine Führung findet nun also auf festem Boden statt, Badesachen sollte man aber dennoch mitbringen, um auch das angeschlossene Solebad genießen zu können.
Lebendiges Industriedenkmal
Die Göttinger Saline ist die einzige Pfannensaline in Europa, die noch nach alter Tradition Salz aus natürlicher Sole gewinnt. Durch ein mächtiges Holztor geht es ins historische Gemäuer und über schmale alte Treppen hinauf zu den drei großen Siedepfannen. Darin wird die Sole erhitzt, das Salz zum Kristallisieren gebracht. Wasserdampf füllt die Luft, am Rand der Pfannen bilden sich dicke Salzkrusten, die Pferdebesitzer und Förster gern als sogenannte Lecksteine verwenden. Für Tiere ist das „weiße Gold“ nämlich genauso wertvoll wie für Menschen. Ein spannender Bericht über die Saline und weitere Informationen sind unter aboutcities.de zu finden, einem gemeinsamen Blog von 17 niedersächsischen Städten.
Die 1850 gegründete Saline Luisenhall ist ein lebendiges Industriedenkmal: Besucher können den Arbeitern im Rahmen von Führungen dabei zusehen, wie sie das auskristallisierte Salz mit einer Pumpe aus den Siedepfannen absaugen. Dieser Salzbrei wird dann zentrifugiert und getrocknet, sortiert und verpackt. Alle wichtigen Mineralien und Spurenelemente bleiben dabei erhalten, das macht das Salz so besonders. Wertvoll ist es daher auch für die äußerliche Anwendung: Ein modernes Badehaus lädt zum Natursolebad, zu Dampfbädern, Inhalationen und Massagen ein. Und im großen Garten kann man auf Liegen entspannen.
Ein Kuss fürs Gänseliesel
„Mit ihrer historischen Altstadt und der traditionsreichen Universität hält die schöne Stadt Göttingen in Südniedersachsen viele weitere Sehenswürdigkeiten für einen erlebnisreichen Städtetrip bereit“, weiß Angelika Daamen, Geschäftsführerin von Göttingen Tourismus e.V. Ein Muss für alle Besucher ist der Gänselieselbrunnen, das Wahrzeichen der Stadt mit dem wohl meistgeküssten Mädchen der Welt. Denn wer in Göttingen promoviert, muss nach Verleihung der Doktorwürde die kleine Statue auf dem Brunnen vor dem Alten Rathaus küssen. Im Innern des Alten Rathauses aus dem 14. Jahrhundert ist die reich bemalte große Halle zu bewundern. Der Botanische Garten am Stadtwall lädt zum Spaziergang ein, abends lockt das Deutsche Theater mit kulturellen Erlebnissen.