(akz-o) Eine Prise Curry, ein wenig Kardamom oder ein Hauch Zimt verleihen nicht nur Speisen das gewisse Etwas, Gewürze spielen auch in der Heilkunst eine große Rolle. Früher waren sie begehrte Kostbarkeiten und Anlass für Eroberungen und gefährliche Reisen. Auch heute haben sie kaum an Faszination eingebüßt. Dem geheimnisvollen Reich der Gewürze widmet sich jetzt ein neues Museum im oberfränkischen Kulmbach.
Wer sich auf einen Rundgang durch die Ausstellung macht, kann sich an ferne Orte schnuppern, ins Mittelalter eintauchen, Gewürzhändler auf ihren abenteuerlichen Reisen begleiten und Gewürzpflanzen aus aller Welt unter die Lupe nehmen.
Unterwegs auf der Seidenstraße
Schon die ersten Schritte führen auf einen orientalischen Basar mit einer Fülle von Gewürzen. Dann weist der Weg entlang der historischen Gewürzroute, wo Besucher erfahren, wie die kostbaren Substanzen einst über Land und Wasser in die Handelsstädte und von dort über die Alpen bis nach Deutschland kamen. Historische Reiseberichte und Exponate bringen Besucher an die Seidenstraße, auf prächtige Schiffe oder ins Venedig von einst.
Im hochwertig gestalteten Botanikum erfährt man alles über Herkunft, Nutzung und geografische Einordnung von Gewürzpflanzen. Weitere Themenräume widmen sich der Gewürzverarbeitung, ihrer Verwendung in Handwerk und Kochkunst sowie ihrer Bedeutung als Heilmittel. Im geheimnisvoll inszenierten Bereich zu Gewürzen in Mythos und Magie mag der ein oder andere nützliche Informationen finden – sei es zur ihrer Verwendung als Liebeszauber oder in der Schönheitspflege.
Der Rundgang klingt gemütlich im Spice-Club aus, wo man in Koch- und Gewürzbüchern stöbern oder per Gewürz-App raffinierte Rezepte herunterladen kann. Frank Kühne, Vorstand der Adalbert-Raps-Stiftung, die zu den aktivsten Förderern des Museums zählt, sagt: „Das Gewürzmuseum bietet weit mehr als Hinweistafeln und Vitrinen – hier können Besucher einen intensiven Zugang zu diesem spannenden Thema gewinnen.“
Für jeden etwas dabei
Im Kulmbacher Mönchshof sind auch das Bayerische Brauereimuseum und das Deutsche Bäckereimuseum zu Hause. Es empfiehlt sich also, gleich einen ganzen Tag einzuplanen – der Mönchshof bietet auch Kombi-Tickets an. Wer sich zwischendurch stärken möchte, kehrt am besten in das Bräuhaus auf dem Gelände ein. www.kulmbacher-moenchshof.de