Bauernkate statt Fünf-Sterne-Clubhotel, Ställe ausmisten und Unkraut jäten statt Nichtstun unter Palmen – immer mehr Reisende wollen im Urlaub richtig zupacken, anstatt zu faulenzen. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von der Olivenernte in der Toskana übers Schafe hüten in Irland bis hin zur Elefantenpflege in Thailand. Was die Urlauber motiviert, weiß Birgit Dreyer von der ERV (Europäische Reiseversicherung). Sie gibt Tipps, wie aus dem Freiwilligendienst ein gelungener Aktivurlaub wird.
Im Morgengrauen beginnt der Tag. Dann geht es zu den Tieren in den Stall oder mit dem Bauer raus aufs Feld. Wer sich im Urlaub, zum Beispiel auf einem Bauernhof, als Hilfskraft nützlich machen will, darf harte, körperliche Arbeit nicht scheuen. „Der neue Reisetrend spricht vor allem Menschen an, die im Urlaub etwas Sinnvolles tun möchten und sich zugleich intensive Kontakte zu den Leuten an ihrem Ferienziel wünschen“, weiß Birgit Dreyer von der ERV. Die Beliebtheit der Aktivreisen steigt, denn für viele ist Erholung nicht gleichbedeutend mit Nichtstun: Bei den Freiwilligendiensten powert sich der Urlauber aus, kriegt den Kopf frei, fällt abends völlig erledigt ins Bett – und gewinnt so Abstand vom Alltag. Bei vielen Projekten leben und arbeiten die Freiwilligen gemeinsam mit Einheimischen und erhalten so Einblicke ins wirkliche Leben vor Ort. In aller Regel sind Kost und Logis gratis, manchmal gibt es dazu ein kleines Entgelt. „Inzwischen sind die Angebote sehr vielfältig“, so die ERV Expertin. „Zur Auswahl stehen Ziele in aller Welt und alle möglichen Arten freiwilliger Arbeit.“
Olivenhaine, Weinberge, Bauernhöfe
So gibt es beispielsweise für freiwillige Erntehelfer in vielen Regionen Einsatzmöglichkeiten: Ob in den Olivenhainen der Toskana oder den Weinbergen Frankreichs – helfende Hände sind überall willkommen. Besonders viel Bedarf gibt es auf den Bergbauernhöfen in Südtirol. Dort warten alle möglichen Arbeiten im Haushalt und auf dem Feld auf arbeitswillige Urlauber. „Möglich ist auch die Mitarbeit an Forschungs- oder Naturschutzprojekten“, sagt Birgit Dreyer, „Urlauber können bei der Aufforstung in Nepal, Trinkwasserbohrungen in Äthiopien oder der Pflege misshandelter Elefanten in Thailand helfen.“
Der Reisende muss körperlich fit sein
Freiwilligenarbeit in fremden Ländern eröffnet dem Urlauber neue Perspektiven und weitet den Horizont. Doch wer eine solche Reise plant, sollte realistisch sein, rät die ERV Expertin: „Jeder, der einen Arbeitseinsatz in den Ferien erwägt, sollte sich fragen, ob er den Anstrengungen gewachsen ist.“ In der prallen Sonne oder an Steilhängen stundenlang Heu zu rechen, das ist nicht für jeden etwas. Zwar spricht nichts dagegen, dass auch ältere Menschen zum Beispiel bei der Feldarbeit mit anpacken – tatsächlich sind die Aktivurlaube gerade bei Senioren beliebt – wichtig ist aber, dass der Reisende körperlich fit ist und das nötige Durchhaltevermögen mitbringt. Bedenkenswert ist zudem, dass Unterkunft und Verpflegung bei den meisten Projekten eher einfach ausfallen, sagt Birgit Dreyer: „Zu den Vorteilen der Aktivreisen zählt, dass die Teilnehmer die traditionelle Lebensweise und regionale Küche kennenlernen. Für Leute, die nicht auf Luxus und Komfort verzichten möchten, eignen sich diese Urlaube jedoch nicht.“ Bei den meisten Projekten empfiehlt es sich, mindestens eine Woche vor Ort einzuplanen. Urlauber, die sich weiterbilden wollen, können ihren Einsatz mit einem Sprachkurs kombinieren. Eine gute Idee ist auch, im Anschluss an den Freiwilligendienst noch ein paar Tage zum Ausruhen einzuplanen. Weitere Informationen zum Urlaub mit „Engagement“ bietet zum Beispiel das Portal freiwilligenarbeit.de (www.freiwilligenarbeit.de). Und: Egal auf welches Projekt die Wahl fällt: Der richtige Versicherungsschutz darf nicht fehlen. Mit einem RundumSorglos-Paket, das Reiserücktritts- (inklusive Reiseabbruch-), Reisekranken- und Reisegepäckversicherung enthält, besteht ein umfassender Schutz, falls doch mal etwas schief geht.
Quellennachweis: ERV Presseservice