Der neue Tag begann mit einem schnellen kurzen Frühstück im Hotel „Azimut“, da auf dem Petersburger Hauptbahnhof schon der Schnellzug nach Weliki Nowgorod auf uns wartete. Um 7 Uhr betraten wir den Zug „Lastochka“ (Schwalbe) und erreichten gegen 10 Uhr die Stadt Weliki Nowgorod.
Dort empfing uns unter anderem die Stadtbilderklärerin Marina Dobrikowa vom dortigen staatlichen Museum, zeigte uns ihre Stadt und vermittelte interessante Einzelheiten.
Weliki Nowgorod ist die älteste Stadt Russlands, die Wiege der russischen Demokratie, der Mittelpunkt des Handels und Handwerks im Mittelalter. Sie war der wichtigste Handelspartner der Hanse vom 12. bis zum 15. Jahrhundert und ein Bindeglied zwischen dem mittelalterlichen Europa und Russland. Weliki Nowgorod war ein Treffpunkt der russischen und hanseatischen Kaufleute. Die Hanse kam den Bürgern mehrmals zu Hilfe. Die im Jahre 1231 ausgebrochene Hungersnot konnte nur dank der Getreidelieferungen aus den Hansestädten gelindert werden. Seit 1992 gehören viele Architekturdenkmäler und Gebäude Weliki Nowgorods zum Weltkulturerbe der UNESCO. 1993 wurde die Stadt als erste russische Stadt Mitglied des Hansebundes der Neuzeit. 2009 feierte Weliki Nowgorod sein 1150-jähriges Stadtjubiläum und war als erste russische Stadt Gastgeber des 29. Hansetages der neuen Zeit. Weliki Nowgorod hat heute etwa 219 000 Einwohner und liegt 180 km südöstlich von Sankt Petersburg am Wolchow Fluss, nördlich des Ilmensees.
Früher sagte der Volksmund: “Nowgorod ist der Vater, Kiew ist die Mutter und Moskau ist das Herz aller altrussischen Städte.“ Die erste Erwähnung über die Stadt findet in allen Chroniken 859 statt. In diesem Jahr wird Nowgorod 1156 Jahre alt sein. Weliki Nowgorod spielte eine große Rolle bei der Entstehung des russischen Staates. Im Jahre 862 kam Rurik nach Nowgorod und gründete hier die erste russische Großfürstendynastie und 1862 wurde hier beschlossen, das 1000-jährige Jubiläum des russischen Staates zu feiern. Zu diesem Ereignis wurde ein bedeutendes Denkmal enthüllt.
Dieses Monument besteht aus 3 Teilen. Oben sieht man den riesigen Reichsapfel, das Attribut der Zarenmacht. Dort kniet eine Frau in der Nationaltracht. Sie verkörpert Russland. Das Mütterchen Russland kniet vor dem Engel und wird von ihm gesegnet. Diese Skulpturgruppe oben symbolisiert die russische orthodoxe Kirche. Um den Reichsapfel herum sind sechs Skulpturgruppen angebracht. Sie entsprechen den 6 wichtigsten Etappen der russischen Geschichte. In der Mitte steht mit Schild und Schwert im Kettenhemd der legendäre skandinavische Fürst Rurik. Dieser Fürst regierte hier in Nowgorod, aber 20 Jahre später wurde die Hauptstadt der alten Russen nach Kiew verlegt, und so wurde das Land die „Kiewer Rus“ gegründet. Am Ende des 10.Jahrhunderts regierte in Kiew Wladimir der Große. Er steht links von Rurik mit dem achtarmigen Kreuz. Er hat Russland christianisiert. Eine Frau ist bereit, das neugeborene Kind zur Taufe zu bringen und ein Slawe stürzt das heidnische Idol ins Wasser. So wurde das Heidentum durch das Christentum ersetzt. Rechts von Rurik steht Dimitri vom Don. Von diesem Dimitri wurde der erste Sieg über die Mongolen und Tataren errungen auf dem Schnepfenfeld am Don 1380 und diese Skulpturgruppe symbolisiert den Anfang der Befreiung Russlands vom tatarischen mongolischen Joch. Kleinere Figuren unten personifizieren das russische Volk. 109 Persönlichkeiten sind abgebildet, die einen bestimmten Beitrag für die russische Geschichte geleistet haben.
Weliki Nowgorod liegt am Fluss Wolchow. Dieser teilt die Stadt in 2 Teile. Hier auf der Festung, dem Kreml der Sophienseite, wurde in der Mitte des 11.Jahrhunderts die Sophienkathedrale erbaut. Auf der gegenüberliegenden Handelsseite lag im Mittelalter der berühmte Nowgoroder Markt. Das Geschäfts- und Handelsleben pulsierte auf der Handelsseite und das Festungsgelände war das politische kulturelle und religiöse Zentrum der Stadt. Die beiden Zentren wurden in Nowgorod immer mit einer Brücke verbunden. Wo jetzt die Fußgängerbrücke liegt, lag im Mittelalter die bekannte hölzerne Nowgoroder Brücke. Diese wurde zum ersten Mal am Ende des 10.Jahrhunderts erwähnt. Dabei wurden Nowgoroder christianisiert und die Männer wurden von der einen Seite der Brücke im Wasser getauft und die Frauen von der anderen Seite. Die Brücke wurde bis zum 18.Jahrhundert aus Holz gebaut. Auf der Brücke spielten sich Szenen ab, die eng mit der Nowgoroder Geschichte verbunden waren. Im Mittelalter stießen Nowgoroder unliebsame Personen herunter. Die in Streit geratenen Seiten begannen die Brücke zu zerstören. Und da griff der Erzbischof mit seinem Gefolge ein, um die Streitenden zu trennen und die Brücke zu retten. Die Brücke gehörte zur Kremlbefestigung und der Erzbischof von Nowgorod war für den Bau der Festung und der Brücke zuständig. Die erste Festung wurde aus Holz gebaut. Am Anfang des 14.Jahrhunderts wurde hier mit dem Steinbau der Burganlage begonnen. Weliki Nowgorod brauchte fast 100 Jahre, um die hölzernen Wände durch die steinerne Mauer zu ersetzen. Zu Beginn des 15.Jahrhunderts wurde dieses Gelände mit einer mächtigen Steinmauer umgeben. Die erste Mauer wurde aus Naturstein (Kalkstein,Muschelstein) errichtet und diese Mauer stand hier 50 Jahre und da wurde beschlossen, sie wieder zu restaurieren. Gegen Ende des . 15. Jahrhunderts wurde Nowgorod an das Moskau-Reich angeschlossen und diese Renovierung haben sowohl Baumeister aus Nowgorod als auch von Moskau gemacht und die alte Mauer mit roten Ziegelsteinen verkleidet und seit dieser Zeit sieht die Festung dem Moskauer Kreml sehr ähnlich. Heute befinden sich auf dem Gelände die Nowgoroder Philharmonie mit der großen Konzerthalle, die Musikfachschule für die Jugendlichen, die Malschule für die Kinder, die Werkstätten der Restauratoren, Ausstellungsräume von den staatlichen Museen und weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Auf dem Areal gibt es neben der Sophienkirche auch die älteste Glockenwand Russlands zu bestaunen. Die 3 größten Glocken, die jetzt unten eine Wand bilden, hingen früher dort oben in den mittleren Glockenstühlen.
Jede Glocke hatte einen eigenen Klang und wurde zu bestimmten Anlässen angeschlagen. Die größte Glocke ohne Krone ist die Festtagsglocke. Sie wiegt über 26 Tonnen und ihren Klang konnte man im Umkreis von 50 Kilometern hören. Links davon befindet sich die Sonntagsglocke und rechts die Alltagsglocke. Ursprünglich hatte die Glockenwand 18 Glocken. Fünf große hingen an diesen mächtigen Balken und 13 mittlere und kleinere hingen an den dünnen Balken. Viele Glocken von Nowgorod ließ Peter der I. zu Kanonen gießen, auch nach der Oktoberrevolution wurden etliche eingeschmolzen und im 2. Weltkrieg sind weitere Glocken verlorengegangen. Die geretteten Glocken haben hier ihren Platz gefunden und werden von den Besuchern bewundert.
Die älteste Steinkathedrale Russlands, die Sophienkathedrale, wurde in Weliki Nowgorod während der Zeit von 1045 bis 1050 errichtet. 2050 feiert die Stadt das Millennium der Sophienkathedrale. Das war die Hauptkirche der Nowgoroder Feudalrepublik. In dieser Kirche wurden Erzbischöfe gewählt. Hier verwahrten die Bürger ihre Staatskasse. Die Stadtchroniken wurden hier seit dem 12.Jahrhundert geschrieben, hier befand sich eine der reichsten Kirchenbibliotheken und die Schule für die Kinder. Ferner wurden vornehme Gäste und Gesandte empfangen und sie diente auch als Grabeskirche. Auf dem Kreuz der vergoldeten Kuppel sitzt eine bleierne Taube, das ist das Symbol des heiligen Geistes. Mit dieser Taube ist seit dem Ende des 16.Jahrhunderts eine Legende verbunden.
100 Jahre lang kämpften damals die Nowgoroder für ihre Unabhängigkeit von Moskau. Dabei wurden sie bei Iwan, dem Schrecklichen angezeigt. Es wurde gesagt, dass die Nowgoroder Bürger vorhaben, einen litauischen Fürsten nach Nowgorod zu berufen. Das konnte Iwan, der Schreckliche, Nowgorod nicht verzeihen und er kam mit seinen Kriegern und tötete über 4000 Leute. Der Fluss Wolchow war rot vom Blut, überall in der Stadt lagen die Leichen. Die Häuser brannten, die Kirchen wurden beraubt und um diese Zeit flogen die Tauben über die Stadt. Eine Taube war müde, setzte sich auf das Kreuz der Sophienkathedrale und als sie nach unten blickte, versteinerte sie vor Schreck. Seit dieser Zeit wird in Nowgorod gesagt: “Solange die Taube oben bleibt, wird die Stadt bestehen, aber wenn sie weg fliegt, geht die Stadt zugrunde.“ Die Legende fand die Bestätigung im 2.Weltkrieg. Die Zentralkuppel der Sophienkathedrale wurde im Kriege zerstört. Das Kreuz mit der Taube ist heruntergefallen und Weliki Nowgorod lag tatsächlich in den Ruinen. Die Stadt wurde sehr stark zerstört. Seit dieser Zeit glauben die Nowgoroder an diese Legende und ab und zu gucken sie, ob die Taube noch oben ist. Oben ist im Moment eine Kopie, das Originalkreuz ist im Kriege verschwunden. 60 Jahre lang hat man nicht gewusst, wo es war. Aber 2014 hat die Stadt das alte Kreuz zurückbekommen aus Spanien. Spanische Soldaten hatten im 2. Weltkrieg das Kreuz als Kriegsbeute nach Madrid mitgenommen. Dieses Kreuz ist jetzt in der Sophienkathedrale ausgestellt, die Stadt ist also doppelt gesichert mit Ersatzkreuz und Ersatztaube.
Die Sophienkathedrale ist eine russisch-orthodoxe Kirche, wo es keine Musikinstrumente gibt, sondern nur menschliche Stimmen, die überall gut zu hören sind. Das Gebäude ist eine fünfschiffige Kreuzkuppelkirche. Das Mittelschiff bildet mit dem Querschnitt im Grundriss ein griechisches Kreuz. Über dem Mittelpunkt ist immer die Zentralkuppel. Eigentlich sollte die Sophienkathedrale eine offene Galerie haben. Aber da es im Norden kalt ist, wurde diese Galerie zugemacht. Darum ist diese Kirche auch ein bisschen dunkel. Die Kathedrale wurde nach dem Bauabschluss mit Fresken bemalt und Mosaikplatten ausgestattet. Mosaiken kann man während des Gottesdienstes bis heute bewundern. Sie schmücken Chorstühle im Altarraum. Von alten Fresken sind hier nur kleine Fragmente aus dem 11. und 12. Jahrhundert erhalten geblieben. Sie sind im Altarraum in der südlichen Vorhalle und in der Zentralkuppel. Unter anderem kann man heute das Wandfresko „Konstantin und Helene“ bestaunen. Das letzte Mal wurde die Kirche im 19. Jahrhundert bemalt. Sie bewahrt die zweitälteste Ikonenwand und die sehr bekannte Ikone, das wundertätige Bild, eine der ältesten russischen Ikonen der „Gottesmutter des Zeichens“ in diesem Reliquienschrein. Diese Ikone gilt als Schutzpatronin der Stadt.
Das Bronzetor mit Szenen aus dem alten und neuen Testament ziert den Haupteingang und dieses Portal wurde Mitte des 12.Jahrhunderts in der deutschen Stadt Magdeburg gegossen und dann hier eingebaut.
Die Nikolaus-Kathedrale wurde 1113 im Gegengewicht zur Sophienkathedrale erbaut. Sie steht auf dem Fürstenhof und die Fürsten haben niemals im Kreml gewohnt, dort war die Residenz des Erzbischofs und er kontrollierte die Hauptkirchen der Stadt. Die Nikolaus-Kathedrale gehörte den Nowgoroder Fürsten. Sogar der Chlerus der Nikolaus-Kathedrale unterstand nicht dem Erzbischof, sondern dem Fürsten. Diese Kirche war das Symbol der Fürstenmacht. Aber die Fürsten haben in Nowgorod nur bis zur Mitte des 12.Jahrhunderts gewohnt. 1136 bekam die Stadt ihre Selbständigkeit und Unabhängigkeit von Kiew. Als Oleg die Hauptstadt nach Kiew verlegte, wurde Weliki Nowgorod zur zweitwichtigsten Stadt der Kiewer Rus. In Nowgorod regierten die älteren Söhne des Kiewer Fürsten und seit Mitte des 12. Jahrhunderts begann die Stadt ihre Fürsten nach eigenem Ermessen zu wählen.
Sehr interessant ist die Entstehungsgeschichte der Nikolaus-Kathedrale. Das war die Stiftung von Mstislaw dem Großen. Er war zuerst Fürst von Nowgorod und später Großfürst von Kiew. Er war sehr beliebt und als er plötzlich erkrankte, wollten die Nowgoroder unbedingt ihren Fürsten heilen. Aber es gab keinen Arzt in der Stadt, der das tun konnte. Da träumte der Fürst von dem Heiligen Nikolaus, der ihm seine Hilfe und Unterstützung versprach. Aber dafür brauchte der Fürst eine Ikone mit dem Heiligen Nikolaus und das sollte jedenfalls eine runde Tafel sein. Diese Form der Ikonen ist ungewöhnlich, aber es gab solche in der Sophienkathedrale in Kiew. Die Nowgoroder Bürger machten sich auf den Weg, diese Ikone von Kiew nach Nowgorod zu transportieren. Mitten im Ilmensee wurden die Schiffe von einem riesigen Sturm erwischt. Drei Tage und drei Nächte wütete der Sturm und erst am vierten Tag beruhigte sich der See und die Nowgoroder konnten weiter fahren. Jedoch war es nicht mehr nötig, im Wasser neben den Schiffen hatten sie diese runde alte Ikone entdeckt, die auf wundersame Weise von Kiew nach Nowgorod heran geschwommen kam. Als dann der Fürst vor der Ikone betete, wurde er wieder gesund. Zu Ehren dieses Ereignisses ließ er hier diese Kirche bauen. Das ist die älteste Kirche in Russland, die dem Heiligen Nikolaus geweiht ist. Der Heilige Nikolaus ist einer, der am meisten verehrten Heiligen in Russland. Er ist Schutzpatron von allen Reisenden, den Seeleuten, von den Kaufleuten und Zimmermännern und ist ein schneller Helfer in aller Not, sogar für arme Menschen. In Russland gilt er als 2. Erlöser. Jede 6.Kirche der Stadt wurde diesem Heiligen gewidmet.
Zur Stärkung machten wir Halt in dem Restaurant Dom Berga („Berg‘s Haus“) und unternahmen eine kulinarische Zeitreise ins Russland des XIX Jh.
Das alte Kaufmannshaus wartet mit alten Fotos und Büchern, Kerzenleuchtern, Grammophon, kostbaren Textilien und stilvollen Tischdekorationen auf. Die Speisen und Getränke werden nach alten überlieferten Rezepten zubereitet wie Nowgoroder Kwas, Medowucha und Blinni.
Bevor wir einige Kilometer zum 1964 gegründeten Museum der Holzbaukunst fuhren, statteten wir dem Restaurationszentrum für Malerei, im Antonius-Kloster einen kurzen Besuch ab.
Dieses Zentrum ist gerade eröffnet worden und ist eine Filiale des Nowgoroder Museums. Es beschäftigt sich mit der Restaurierung und dem Wiederaufbau der historischen Wandmalereien.
Das Freilichtmuseum in Witoslawlitzy befindet sich in der Nähe des Jurijew-Klosters und ist eines der beliebtesten Erholungsorte der Nowgoroder. Seinen Namen erhielt das Museum nach dem Dorf „Witoslawlitzy, das im 19.Jahrhundert verschwunden war. Auf einer Fläche von 33,4 Hektar sind Kirchen, Kornspeicher, Kapellen, Bauernhäuser und Mühlen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, die aus dem ganzen Nowgoroder Gebiet hierher gebracht wurden, mit neuem Leben versetzt worden. Das heißt, die alten Gebäude wurden abgebaut und in einzelnen Teilen in dieses Museumsdorf gebracht und wieder neu errichtet. Inzwischen gibt es 26 Holzbaudenkmäler, erklärt uns Marina Dobrikowa. Alles, was in dem Museum ausgestellt ist, wurde von den Nowgoroder Zimmerleuten geschaffen. Sie haben früher solche Holzbauten ohne Nägel angefertigt. Das nennt man Blockbauweise und die Stämme sind gezapft und gefugt. Dabei haben sie nur mit einer Axt gearbeitet. Sie kannten die Säge, aber benutzten sie nicht. Die Säge zerstört nämlich die Holzfaserung und dann dringt Feuchtigkeit ein und die Bretter verfaulen schneller.
Diese Spaltbretter wurden durch das Zerspalten der Stämme gewonnen und mit einer Axt geglättet. Diese Arbeit war mühsam und wenig ergiebig und die Spaltbretter waren viel teurer, als die später gebräuchlichen Sägebretter, jedoch waren sie trotzdem sehr begehrt. Mit den elastischen und bruchfesten Spaltbrettern wurden auch früher Dächer, Bänke und Hängeböden gefertigt. Die Holzbauten haben kein Fundament. Sie stehen auf den Felssteinen, und Felsstein ist hart wie Granit. Von außen sieht so ein Haus zweistöckig aus, der Wohnraum ist oben und der Raum unten wurde mit Lebensmittelvorräten und Wirtschaftsgeräten bestückt. Die Häuser hatten Galerien und auf dem Dach der Galerie konnte die Hausfrau Knoblauch, auch Zwiebeln sowie Kleidung trocknen lassen und unter dem Dach verwahrte man im Winter Holz und Heu. Das Dach wurde nach vorn gezogen und schützte somit die oben liegenden Stämme. Außerdem wurden die Häuser mit Holzschnitzereien verziert, woran man den Wohlstand der Bauern erkennen konnte.
In so einem Haus verlief das ganze Leben, von der Geburt bis zum Tode. Interessant wie einfach und zweckmäßig die Leute damals vom 16. bis zum 19. Jahrhundert gelebt haben. Heute hat sich der Wohnkomfort deutlich verbessert und die Menschen haben auch andere Ansprüche an das Leben.
Der Zug „Lastochka“ (Schwalbe) brachte uns wieder sicher zurück nach Sankt Petersburg, von wo aus wir dann am nächsten Morgen die Heimreise nach Berlin antraten.
Lesen Sie bitte auch:
Sankt Petersburg
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Text:
Peter Marquardt
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