Wenn die Sonne tiefer steht und sich die Blätter im Herbst bunt verfärben, erstrahlen die Herrenhäuser Gärten in Hannover noch einmal in voller Schönheit. Das berühmte Ensemble mit barocken und botanischen Gärten, Landschaftsparks und königlichen Schlössern ist jetzt ein besonders lohnender Anlass für eine Reise in die niedersächsische Landeshauptstadt. Der sogenannte Große Garten zählt zu den bedeutendsten Barockgärten in Europa: Seit mehr als 300 Jahren zeigt er das Ideal eines königlichen Festsaals im Freien. Und wie einst die Hofgesellschaft der Welfen flanieren heute die Besucher zwischen schnurgeraden Lindenalleen, kunstvoll geschnittenen Hecken, ornamental bepflanzten Beeten, goldenen Skulpturen und sprudelnden Fontänen.
Barock trifft auf Moderne
Das klassizistische Schloss in Herrenhausen, einst Sommerresidenz der Welfen, wurde erst kürzlich in alter Pracht wieder aufgebaut. Darin ist die Ausstellung „Schlösser und Gärten in Herrenhausen – Vom Barock zur Moderne“ zu sehen. Denn auch moderne Kunst bereichert den historischen Garten: Mit der leuchtend bunten, begehbaren Grotte schuf die weltberühmte Künstlerin Niki de Saint Phalle hier eines ihrer letzten Werke. Nicht nur Gartenfreunde sollten neben dem Barockgarten auch den botanischen Berggarten besuchen, der mehr als 12.000 heimische und exotische Pflanzenarten beherbergt. Die Gäste spazieren zwischen blühenden Stauden in allen Farben, Iris- und Steingarten, Wüsten- und Präriegarten, Heide und Moorweiher. In den Schauhäusern sind die größte Orchideensammlung der Welt zu sehen sowie Kakteen, tropische und mediterrane Pflanzenwelten. Alle Informationen gibt es unter www.hannover.de/Herrenhausen.
Laternenspaziergänge und Konzerte
Bei verschiedenen Themenführungen sind die Geschichte und Besonderheiten der Herrenhäuser Gärten auch im Detail zu erleben. Im Großen Garten gibt es zudem Laternenspaziergänge und regelmäßige Abende mit stimmungsvoller Illumination und Barockmusik. Ganzjährig lädt die ehemalige Orangerie zu klassischen Konzerten ein, und im Winter läuft dort ein internationales Varietéprogramm. „Dabei lohnt es sich natürlich auch, mehr Zeit mitzubringen und die Stadt Hannover kennen zu lernen“, rät Beate Fuchs, Reiseexpertin beim Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de. Zum Beispiel auf einer Fahrt mit dem Doppeldeckerbus, der an allen Sehenswürdigkeiten Halt macht. Oder zu Fuß auf dem „Roten Faden“, der als rote Linie auf dem Pflaster durch die Innenstadt führt.