Was sich vor einem Jahr noch niemand vorstellen konnte, wurde 2020 Realität. Viele persönlichen Freiheiten wurden aufgrund der Covid19-Pandemie eingeschränkt. Als am 31. Dezember 2019 von der Weltgesundheitsorganisation WHO der Ausbruch einer neuartigen Form der Lungenentzündung in Wuhan in China bestätigt wurde, wähnten sich die meisten Mitteleuropäer noch in Sicherheit. Schulen wurden geschlossen, viele Mitarbeiter in Kurzarbeit oder ins Home-Office geschickt, außerdem traten strenge Auflagen für Reisen in Kraft. Reisewarnungen wurden für viele Länder ausgesprochen, wer dennoch ins Ausland fährt muss sich unter Umständen danach in häusliche Quarantäne begeben. Auf der anderen Seite wiederum sehnen sich die Menschen nach einer Auszeit. Sie haben aufgrund der Corona Pandemie wesentlich mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht und haben dringend einen Tapetenwechsel notwendig. Eine der Möglichkeiten, einen entspannten Urlaub zu verbringen ist Ferien auf einem Hausboot zu machen.
Entspannt reisen auf einem Hausboot
Viele, die einmal einen Urlaub auf einem Hausboot verbracht haben, kehren immer wieder zu dieser Ferienform zurück. Kein Wunder, denn sie punktet mit vielen Vorteilen. Auf einem Hausboot geht es naturgemäß gemütlich zur Sache: Je nachdem für welchen Typ man sich entscheidet, schippert das Boot mit 6 bis 10 km/h dahin. Wie groß der Radius pro Tag ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Der Anzahl der zu passierenden Schleusen: Auf den Gewässern gibt es regelmäßig Schleusen. Auf vielen Gewässern herrscht nämlich nicht überall derselbe Wasserstand. Um Unregelmäßigkeiten auszugleichen, werden Schleusen errichtet.
- Auf manchen Kanälen herrscht ähnlich wie auf der Straße eine Geschwindigkeitsbegrenzung. In der Regel weisen die Hausbootvermieter ihre Kunden darauf hin.
- Auch die Rumpfgeschwindigkeit sorgt dafür, dass ein Hausboot nur relativ langsam fahren kann. Übersteigt das Schiff diesen Wert, steigt der Strömungswiderstand nämlich stark an
- Die Strömung spielt ebenfalls eine Rolle dabei, wie weit man pro Tag mit dem Hausboot kommt
- Im Durchschnitt kann man 30 bis 40 Kilometer pro Tag mit einem Hausboot zurücklegen
Beim Urlaub auf einem Hausboot gilt das Motto „der Weg ist das Ziel“. Denn schon während der Fahrt gibt es vom Ufer aus einiges zu entdecken. Das können herrliche Aulandschaften und kühle Wälder sein, manche Routen führen auch an interessanten Sehenswürdigkeiten vorbei.
Vorteile eines Hausbooturlaub zu Zeiten von Corona
So kann man vom Schiff aus Burgen, Schlösser und andere historische Gebäude bewundern ohne sich über Corona-Schutzmaßnahmen Gedanken machen zu müssen. Während die Architekturjuwelen vorbeiziehen, muss man keine Maske tragen oder auf den Sicherheitsabstand zu Fremden achten. Ein weiterer Grund, der für einen Urlaub auf dem Hausboot spricht, ist das großzügige Platzangebot. Da Familien wegen der Corona Maßnahmen notgedrungen zu Hause verbringen mussten, können sich viele einen Aufenthalt in einem beengten Hotelzimmer nur schwer vorstellen. Auf einem Hausboot gibt es genügend Rückzugsorte für alle Reiseteilnehmer.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man auf einem Hausboot in meist modernen Küchen Mahlzeiten selbst zubereiten kann. Immerhin ist ein Restaurantbesuch zu Zeiten von Corona nicht mit einem entspannten Abend in Zeiten vor der Pandemie zu vergleichen. Nicht einfacher macht die Situation die Tatsache, dass in jedem deutschen Bundesland andere Regeln gelten. Mancherorts ist vor dem Betreten des Lokals ein Desinfizieren der Hände erforderlich, andere wiederum schreiben eine Quadratmeterzahl pro Platz vor. In den Hotels muss man am Frühstücksbuffet einen Mund-Nasenschutz tragen und darf diesen erst am Sitzplatz abnehmen. All diese Maßnahmen schmälern die Lust in einem Hotel abzusteigen und Halb- oder Vollpension zu buchen. Auf dem Hausboot ist es jederzeit Möglich, Mahlzeiten zuzubereiten. Da man ohnehin nur mit der Familie unterwegs ist, müssen beim Essen keinerlei Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Selbstverständlich müssen die Verordnungen in öffentlichen Bereichen wie im Hafenbüro bei der Übernahme, in Supermärkten usw. eingehalten werden.
Mit dem Hund entspannt auf einem Hausboot verreisen
Viele Hundebesitzer, die üblicherweise ihren Vierbeiner während ihres Urlaubs in einer Pension oder bei Freunden untergebracht haben, stehen 2020 vor einer misslichen Lage. Manche Hundepensionen haben geschlossen, Freunde sind möglicherweise wegen der Pandemie nicht bereit den Vierbeiner zu übernehmen. Urlaub 2020 – Hausbooturlaub auch mit Hund ist eine ideale Möglichkeit für Tierbesitzer, die ihren vierbeinigen Liebling auf Reisen nicht missen möchten. Diese Art zu verreisen hat gerade für sie viele Vorteile.
Gerade seit dem Ausbruch der Corona Krise fühlen sich viele Menschen überfordert: Die berufliche Zukunft ist ungewiss, dazu kommt die Mehrfachbelastung durch Homeschooling, Home-Office und den Haushalt. Ein Aufenthalt auf einem Hausboot trägt zur Entschleunigung bei. Aufgrund der langsamen Reisegeschwindigkeit kehrt nach einigen Tagen eine innere Ruhe ein. Noch dazu trägt das plätschernde Wasser nachweislich zur Entspannung bei. Es mildert Stresssymptome und trägt daher zur Reduktion von durch Überlastung bedingten gesundheitlichen Problemen bei. Ein weiterer Vorteil ist das Platzangebot: Je nach Modell gibt es auf einem Hausboot meist ein Wohn- und mehrere Schlafzimmer. So haben Zwei- und Vierbeiner einen perfekten Rückzugsort. Ein weiterer Vorteil ist, dass man sich auf einem Hausboot mitten in der Natur befindet. Während der Fahrt hat man Gelegenheit, reizvolle Landschaften aus einer völlig neuen Perspektive kennenzulernen. Oft zeigen sich seltene Vögel und andere Tiere, die im und am Wasser leben. Darüber hinaus stärkt ein Hausbooturlaub die Beziehung zwischen Familienmitgliedern und auch zum vierbeinigen Freund: Endlich einmal hat man Zeit füreinander.
Oft werden in einem Hotel Hunde nicht gerne gesehen. Zum Teil dürfen sie nicht mit ins Restaurant, in Zeiten von Corona, wo die Nerven ohnehin blank liegen umso mehr. Viele Hausbootvermieter erlauben die Mitnahme der Fellnase. Es kann nur sein, dass dann höhere Kosten für die Endreinigung entstehen. Dafür genießen Zwei- und Vierbeiner den Ausflug in die Natur. Gerne beobachten Fellnasen von einem sonnengeschützten Platz auf dem Deck aus das Treiben am Wasser. Zwischendurch findet sich immer eine Anlegestelle, wo sich die Gelegenheit zu einem ausgedehnten Spaziergang ergibt. So genießt die ganze Familie einen entspannten Aufenthalt und kann die coronabedingten Einschränkungen zumindest für einige Tage hinter sich lassen.