Stralsund

Stralsunder Geschichte(n): Das Heilgeistkloster

     

Heute berichten wir bereits zum dritten Mal aus dem Nordosten der Republik, aus dem wunderschönen Stralsund. Die als UNESCO-Welterbe anerkannte Hansestadt ist mit ihrer wechselvollen Geschichte, ihrer einmaligen Lage am Wasser und ihren imposanten Bauten der Backsteingotik ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Hier haben wir uns eigens in eine Ferienwohnung einquartiert, von der aus man einen wunderschönen Panoramablick auf die größten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt genießt. Dazu zählt unter anderem das Heilgeistkloster – auf unserem Panoramabild ganz links zu sehen.

Hafen in Stralsund – Heilgeistkloster (zum Vergrößern klicken!)

Unsere Ferienwohnung liegt direkt auf der Hafeninsel. Sie befindet sich über dem Hotel Kontorhaus Stralsund. Die Ferienwohnung haben wir auch an der Rezeption des Hotels gebucht – man ist hier unkompliziert. Von unserer Ferienwohnung aus schauen wir auf Stralsund und berichten – umgeben vom Strelasund, der die Insel Rügen vom Festland trennt, sowie von den Kanälen der Stralsunder Hafeninsel und der Kulisse der historischen Altstadt – ausgiebig von den Schönheiten dieser Stadt. Die Ferienwohnung ist ideal, um unsere Antennen auszufahren und mehr über die touristischen Highlights der Stadt und die hier lebenden Menschen zu erfahren. Viele Details erfahren wir gleich im Hotel, das von einer waschechten Stralsunder Familie geleitet wird, die sich extrem gut auskennt bei Geheimtipps und Ecken abseits der Besucherströme. Dem Hotel Kontorhaus werden wir auch eine eigene Geschichte widmen – denn das Hotel hat etwas Besonderes zu bieten.
Doch kommen wir zum Heilgeistkloster, unserer dritten Stralsunder Geschichte(n).

Eine wechselvolle Geschichte

Das Heilgeisthospital zu Stralsund, oftmals auch Heilgeistkloster oder Kloster zum Heiligen Geist genannt, ist ein Gebäudeensemble, das heute unter Denkmalschutz steht. Das Kloster kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Es steht an der zum Hafen gehörenden Straße „Am Langenwall“ und wird zur westlich gelegenen Altstadt hin von den Straßen „Bei der Heilgeistkirche, Wasserstraße/Frankendamm“ sowie der „Klosterstraße“ abgegrenzt. Im Laufe der Jahrhunderte hat das Hospital unzählige Kranke und Hilfsbedürftige aufgenommen. Als Kloster im eigentlichen Sinne hat der Komplex dagegen nie fungiert. Allerdings konnte man durch Zahlung eines geringen finanziellen Beitrages bei der Stadt Stralsund das Recht erwerben, in einer der kleinen Zellen im Alter wohnen zu dürfen. Auch heute werden die Häuser und Wohnungen säkular von Einzelpersonen und Familien bewohnt.

Das Heilgeistkloster ist das älteste Hospital der Stadt

Es wurde erstmals im Jahre 1256 in einer Schenkungsurkunde Stralsunds über ein Feld in der Neustadt an das Hospital erwähnt. Zum Zeitpunkt der Gründung befand sich das Hospital innerhalb der Stadtmauern, die dem Komplex Schutz und Sicherheit boten.
Ende der 1320er Jahre wurde das Hospital an die Außengrenze der Hansestadt verlagert – die alten Gebäude wurden aufgegeben. Noch heute liegt das Heilgeistkloster außerhalb der Stadtmauern am Ufer des Langenkanal-Kais. Dies führte im Laufe der Geschichte allerdings dazu, dass der Gebäudekomplex immer wieder Belagerungen, Kanonenbeschuss, Plünderungen und Zerstörungen ausgesetzt war. Damit blieb es leider nicht aus, dass das Heilgeisthospital gleich mehrfach zerstört, wiederaufgebaut und in diesem Zuge auch erweitert wurde.

Zum Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Heilgeistkirche gebaut, die den Gebäudekomplex ergänzt. Heute zählen zum Gebäudeensemble neben der Kirche auch das Spital des Klosters, das Fremdenhaus (Elendenhaus) von 1641 und ein galeriegeschmückter Kirchgang. Dieser im 18. Jahrhundert nach Zerstörungen neu errichtete Gebäudeteil wurde zum Vorbild für die Gestaltung des Innenhofes mit der Galerie im Stralsunder Rathaus. Auf dem Gelände des Spitals befinden sich zudem mehrere Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Obwohl das Heilgeistkloster heute von Mietern bewohnt wird, ist die Anlage frei zugänglich. Fernab vom Trubel und trotzdem zentral am Hafen gelegen bietet der Gebäudekomplex eine tolle Gelegenheit, eine kleine Auszeit vom hektischen Treiben der Stadt zu nehmen. Das Heilgeistkloster zählt zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten Stralsunds und seit 2002 auch zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Weitere Infos unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Heilgeisthospital_(Stralsund) und
https://hansestadt-stralsund.de/de/sehenswertes/kirchen_kloester/heilgeistkloster_kirche

Dieser Artikel gehört zu den „Stralsunder Geschichte(n).
Weitere Artikel:

Teil 1 – Die St. Jakobi Kirche
Teil 2 – Das Ozeaneum
Teil 3 – Das Heilgeistkloster
Teil 4 – Der Hafen

Weitere Artikel folgen in regelmäßigen Abständen!

     

Sven Oliver Rüsche

Sven Oliver Rüsche ist Gründer und Herausgeber von Reiseratgeber24. Auch wenn er überwiegend sich um die Geschäftsführung vom Portalbetreiber ARKM Online Verlag kümmert, springt er gerne redaktionell ein und bringt sein jahrzehnte langes Know-how als Fotograf und Videojournalist ein. Er ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.

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