Am 10. August dieses Jahres hatte ich das Glück bei nicko cruises eine Flusskreuzfahrt von Stralsund nach Berlin-Tegel zu machen. Der Reiseverlauf begann in Stralsund und endete nach 7 Tagen am Tegeler See, wegen Reparaturarbeiten an der Spandauer Schleuse, ansonsten am Potsdamer Hafen.
Von Berlin aus fuhr ich mit dem Flixbus etwa 4 Stunden und erreichte am Hansakai das schöne Schiff „Katharina von Bora“.
Meine Kabine war eine 2-Mann- Hauptdeck-Kabine mit einer Größe von 12 Quadratmetern. Alle Kabinen des Flusskreuzfahrt Schiffes sind Außenkabinen und stilvoll eingerichtet. Auf dem Oberdeck sind die Kabinen mit großen bis zum Boden reichenden Panoramafenstern ausgestattet. Diese kann man öffnen, während die Hauptdeck-Kabinen über geschlossenen Fenster verfügen, wobei natürlich überall die Luftverhältnisse über eine installierte Klimaanlage geregelt werden können. Deluxe-Kabinen haben ein Doppelbett mit 2 Matratzen, während die 1-Bett-Schlafmöglichkeiten mit einem feststehenden unteren Bett versehen sind. Dusche/WC, Haartrockner, Safe, Minibar, Telefon und Fernseher gehören selbstverständlich zum Inventar, wie auch die Schwimmwesten, die gleich am ersten Tag gemäß internationaler Vorschriften bei einer Sicherheitsübung ausprobiert wurden.
Zum Flusskreuzfahrt Schiff gehören weiterhin eine Wohlfühloase, das Sonnendeck, wo Raucher auch einen Platz für sich in Anspruch nehmen können, zumal wir im gesamten Innenbereich von einer Nichtraucherzone sprechen. Zum Wohlfühlen zählen ferner das geschmackvoll eingerichtete Panorama-Restaurant, der Panorama-Salon, die Bar, die Rezeption, der Souvenir-Shop und auf alle Fälle die Kreuzfahrtleitung.
Bevor die Reise losging, hatte man ausreichend Möglichkeiten Stralsund und die nahe Umgebung kennenzulernen, sei es bei Ausflügen die Nicko anbieten, oder die Erkundung auf eigene Faust.
Beim Bummel durch die engen Gassen mit Kopfsteinpflaster spürt man die Atmosphäre des Mittelalters und ist begeistert beim Anblick des hanseatischen Rathauses, welches als das schönste Rathaus Norddeutschlands gilt. Zu wichtigen Baudenkmälern gehören das „Heiliggeisthospital“ und die „Marienkirche“, die nach 226 Stein- und 119 Holzstufen zur 90 m hohen Aussichtsplattform einen herrlichen Blick auf die Stadt freigibt. Das „Ozeaneum“ und die „Gorch Fock“ sollte man unbedingt besuchen, um nur einige Informationen zu geben.
Ostseefeeling bekommt man bei der abwechslungsreichen Landschaft von Jasmund, den saftigen Wiesen, Bodden und Wieken, neben den Kreidefelsen wie dem „Königsstuhl“ und vor allem das Waldgebiet der Stubnitz mit ihrem reichen Buchenbestand. Interessante Ausflüge zu den bekannten Bädern der Insel Rügen und Usedom sind optimal und stehen auf dem Programm. Eine gewaltige Meisterleistung der Technik ist die Klappbrücke in Wolgast, die die Insel Usedom mit der Wolgaster Schlossinsel verbindet.
Weiter führt der Weg über die bekannte Wasserstraße der Oder nach Stettin, über den Oder-Havel-Kanal nach Niederfinow und endet später im Potsdamer Hafen beziehungsweise am Tegeler See.
Als wir am Montag, den 12.8.19 gegen Mittag in See stachen, war der Kapitän Rene Winkler so nett, mir einige Fragen zu beantworten. 12 Jahre ist er zur See gefahren, hat dann kurze Zeit an Land gearbeitet, in der Binnenschifffahrt angefangen, als Matrose sich hochgearbeitet, eine Ausbildung zum Kapitän mit Patent gemacht und fährt jetzt dieses Schiff.
Interview-Komplex: O-Töne-Rene Winkler, Nadine Chabrie, Günter Ziegler, und poln.Stadtführerin Anna:
Von der Oder geht die Flusskreuzfahrt in den Oder-Havel-Kanal. Das auf der Fahrt Schleusen zum Bild der Wasserstraßen gehören ist normal. Die Einfahrt in das „Schiffshebewerk Niederfinow“ ist nach wie vor eine beeindruckende Arbeitsleistung. Die technische Konstruktion der Architektur und der landschaftlichen Einbindung in das Eberswalder Urstromtal ist mehr als ein historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst. Jährlich passieren 20 000 Wasserfahrzeuge mit der 36 Meter hohen Hubhilfe des Werkes den Geländesprung in den Oder-Havel-Kanal. Von 1927 bis 34 wurde dieses älteste noch in Betrieb befindliche Schiffshebewerk Deutschlands gebaut.
20 Minuten dauert die Schleusung, während der Hub in 5 Minuten abgewickelt wird. Vier Elektromotoren mit je 55 KW heben und senken den Trog. In der Anlage wurden 72 000 Kubikmeter Beton verbaut und alle Stahlverbindungen sind vernietet worden. Helmut Kluge weiß weitere Einzelheiten:
In Berlin-Tegel endet schließlich die Nicko-Flusskreuzfahrt und bevor wir in sämtliche Richtungen nach Hause eilen, bedanken wir uns ganz herzlich bei allen Beteiligten für dieses unvergessliche Erlebnis.
Autor und Bilder: Peter Marquardt
Interview: Peter Marquardt