Die Feriensaison ist in vollem Gange und deutschlandweit verabschieden sich wieder Hunderttausende in den wohlverdienten Urlaub. Doch vor allem Hundebesitzer stellt die Reiseplanung vor große Herausforderungen und sie müssen über passende Lösungen für ihre vierbeinigen Freunde nachdenken. Wer Rex und Co. nicht in eine Hundepension geben oder Familie und Freunde mit der Betreuung belasten möchte, kann mit den richtigen Vorkehrungen den Urlaub auch mit dem Hund verbringen. Die Urlaubspiraten verraten die besten Tipps und Tricks für einen entspannten Urlaub mit dem besten Freund auf vier Pfoten.
Flugreise
Eins vorweg: Fliegen bedeutet für Hunde sehr viel Stress und für kurzköpfige Rassen wie Möpse oder Bulldoggen kann es oftmals auch zu gesundheitlichen Beschwerden kommen. Falls also eine Anreise mit anderen Verkehrsmitteln möglich ist, sollte das in jedem Fall die bevorzugte Wahl sein.
Nicht alle Fluggesellschaften gestatten die Mitnahme von Tieren. Low-Cost Fluggesellschaften wie Ryanair, easyJet und Wizz Air erlauben beispielsweise nur Begleit- und Blindenhunde an Bord. Andere Fluggesellschaften, zum Beispiel Eurowings, lassen kleine Haustiere bis zu einem Gewicht von maximal acht Kilogramm in einer geeigneten Transportbox in der Kabine zu.
Größere Hunde müssen in der Regel in einer passenden, IATA-konformen Box im Frachtraum reisen. Die Airlines sind sich in diesem Punkt allerdings nicht einig und wenden unterschiedliche Regeln an. Halter sollten sich in jedem Fall individuell über die Richtlinien informieren. Auch preislich gibt es Unterschiede: Während Emirates den Preis anhand des Gewichts von Tier und Transportbox als Übergepäck berechnet, müssen Hundebesitzer bei anderen Airlines lediglich eine Gebühr bezahlen, deren Höhe oftmals vom jeweiligen Reiseziel abhängt.
Bereits vor dem Flug können Besitzer vieles richtig machen: zwei Stunden vor dem Flug sollte der Hund nicht gefüttert werden. Dafür sollten sie eine Schüssel mit kaltem Wasser in die Transportbox stellen. Auch die Lieblingsdecke oder das Lieblingsspielzeug sollte mit in die Transportbox – der vertraute Geruch hilft dem Hund sich zu entspannen. Vor dem Flug sollte der Hund ausgepowert sein – auch eine ausgiebige Kuscheleinheit vor dem Einchecken hilft, das Tier vor seiner großen Reise zu beruhigen.
Nicht nur Gepäck verschwindet immer wieder: Um sicherzustellen, dass der geliebte Hund auch sicher ankommt, sollten sowohl Name, Adresse und Telefonnummer des Besitzers auf einer Plakette am Halsband und auf der Transportbox angebracht sein.
Reisen mit dem Zug
Sehr viel angenehmer und weniger gefährlich als eine Flugreise ist für Hunde das Bahnfahren. Jene, die die Größe einer Hauskatze nicht überschreiten, dürfen bei der Deutschen Bahn kostenfrei in einer geschlossenen Transportbox mitreisen, wenn diese unter den Sitz oder in die Ablage darüber passt. Für größere Hunde gilt Leinen- und Maulkorbpflicht. Außerdem muss der Halter den halben Fahrpreis zahlen (gilt sowohl für Flex- als auch Sparpreise im Fernverkehr), allerdings ist hier keine Onlinebuchung mit anschließendem Ausdrucken möglich. Entweder die Besitzer entscheiden sich für den Ticketversand per Post oder kaufen es direkt im Reisebüro bzw.am Automaten. Blindenführ- und Begleithunde dürfen auch in diesem Fall kostenlos und ohne Maulkorb mitreisen. Auch bei Zugfahrten ist es ratsam sowohl Name, Adresse und Telefonnummer des Besitzers am Halsband anzubringen.
Um ein Malheur zu vermeiden, sollte der Hund auch vor einer Zugfahrt zwei Stunden nichts gegessen haben. Längere Zwischenstopps sollten in den jeweiligen Stationen für eine kleine Gassi-Runde genutzt werden, damit sich der Hund erleichtern kann.
Mit dem Auto fahren
Das Autofahren ist für ein Haustier die mit Abstand komfortabelste Reiseart. Der Besitzer hat den Vierbeiner jederzeit im Blick, kann den Reise-Rhythmus an dessen Bedürfnisse anpassen und jederzeit Pausen einlegen, um das Tier mit genügend Wasser zu versorgen und einen Spaziergang zu machen.
Auch vor einer längeren Autofahrt sollte das Haustier für ein bis zwei Stunden nicht gefüttert werden. Ob eine Transportbox verwendet oder das Tier auf dem Rücksitz untergebracht wird, ist je nach Größe des Tieres individuell zu entscheiden. Bei letzterem Fall muss jedoch ein spezieller Sicherheitsgurt für Hunde verwendet werden, denn im Falle eines Unfalls soll sowohl der Hund als auch der Besitzer optimal geschützt sein. Wer seinen Hund im Kofferraum transportiert, muss diesen durch ein stabiles Netz von dem Vorderraum des Fahrzeugs abtrennen. An den Fenstern sollte in beiden Fällen ein Sonnenschutz angebracht werden.
Aufenthalte in Hotels
In Hotels – aber auch in Airbnbs oder Ferienwohnungen – ist die Mitnahme von Hunden oftmals erlaubt. In manchen Fällen muss eine Gebühr bezahlt werden. Ob das Mitnehmen des treuen Begleiters wirklich möglich ist, sollte allerdings stets im Voraus abgeklärt und bei der Buchung mit angegeben werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten die Details auf der Buchungsbestätigung zu finden sein. Für den Vierbeiner machen gewohnte Strukturen und vertraute Gegenstände auch das neue Territorium zum temporären Zuhause. Wenn möglich, sollten die Futterzeiten eingehalten und das eigene Hundebett sowie das Lieblingsspielzeug mit in den Urlaub genommen werden.
Heimtierausweis und Impfungen
Rechtzeitig vor dem Reiseantritt müssen Halter sich um die Ausstellung eines Heimtierausweises kümmern. Dieser ist beim Tierarzt erhältlich und beinhaltet neben der Ausweisnummer und Informationen zum angebrachten Mikro-Chip auch alle durchgeführten Impfungen mit Datum und Gültigkeitsdauer. Manche Länder verordnen eingeführten Tieren eine Quarantänezeit, die mehrere Wochen oder sogar Monate andauern kann. Zudem müssen die Impfvorgaben des jeweiligen Reiselandes beachtet werden. Da sich Einreisebestimmungen kurzfristig ändern können, sollten Tierbesitzer sich vor Reiseantritt beim Tierarzt informieren.
Wer diese Tipps und Tricks beachtet, darf sich auf einen entspannten Urlaub mit dem geliebten Vierbeiner freuen!
Quelle: Wilde & Partner Communications GmbH