Nach einer knappen Stunde erreichen wir von Hongkong den „Phoenix-Airport“ der Stadt Sanya im Süden der Insel Hainan. Erstaunlich reibungslos und unkompliziert verläuft die Einreiseprozedur. Ohne viele Fragen wird uns der Stempel in unseren Reisepass gedrückt. Ein Visum ist nicht mehr erforderlich. Seit Mai 2018 können Reisende aus 59 Ländern visafrei einreisen.
Am Ausgang erwartet uns schon Thomas Chai von der örtlichen Agentur. Er hängt jedem einen Kranz aus frischen Orchideenblüten um den Hals. Ein traditioneller chinesischer Willkommensgruß für die Gäste.
„Orchideen sind die beliebteste Blume auf Hainan“, erzählt uns Thomas. Sie werden hier großflächig angepflanzt.
Schwül-warme Luft erfasst uns beim Verlassen des Flughafens. Wir spüren den Atem der Tropen. Auf unserer Fahrt zum Hotel beeindruckt uns die abwechslungsreiche Landschaft. Kokospalmen säumen die Straßen. Eine hügelige Bergkette erhebt sich aus der Küstenebene, dicht bewachsen mit üppiger subtropischer Vegetation. Kühe und Wasserbüffel grasen zwischen grünen, frisch gepflanzten Reisfeldern.
Unser Hotel für die nächsten Tage ist das „Shangri- La´s Sanya Resort und Spa“. Es liegt an der Haitang-Bay rund 25 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Ein renommiertes, beliebtes Fünf-Sterne-Haus, direkt am Strand des Südchinesischen Meeres.
Erster Blickfang der einladenden großen Empfangshalle ist ein Riesenarrangement wunderschöner frischer Orchideen. Ein anregender Gruß aus der Tropenwelt der Insel.
Als ich mein Zimmer betrete, schlägt mir angenehme Kühle entgegen. Der große, klimatisierte Raum ist luxuriös ausgestattet, mit moderner Einrichtung, die den europäischen Maßstäben entspricht. Eine bequeme Sofa-Sitzecke, ein Arbeitsplatz, Sat-TV, Minibar und ein breites modernes Kingsize-Bett verbreiten vom ersten Moment an eine behagliche Atmosphäre. Auch das Bad ist sehr geräumig mit Badewanne und getrennter Dusche. Bademantel, Hausschuhe und verschiedene Pflegeprodukte gehören dazu.
Der Balkon bietet einen fantastischen Blick zum Meer und über die weiträumige parkähnliche Gartenlandschaft. Von hier erblickt man auch das ausgedehnte Gebäudeensemble, das in einem leichten Halbrund zum Meer angeordnet ist und über knapp 500 Zimmer, Suiten und Privatvillen verfügt.
Wir sind zu einem kleinen Abendempfang in die Lobbybar geladen. Serviert wird uns ein köstliches chinesisches Fingerfood-Menü mit Fleischspießen, Hähnchenschenkeln, Meeresfrüchten, verschiedenen Dips und frischem Obst. Dazu gibt es anregende kühle Getränke. Alles wird kredenzt mit einem gewinnenden, freundlichem Lächeln der charmanten Damen des Service. Schon hier spüren wir die ausgeprägte chinesische Gastfreundschaft, die uns überall bei unserem Aufenthalt auf Hainan entgegengebracht wurde.
Am nächsten Tag sind wir Medienleute und eine Gruppe von Mitarbeitern verschiedener deutscher Reisebüros zu einem offiziellen Empfang in den großen Konferenzsaal des Hotel eingeladen. Vertreter der Provinzregierung, von Sanya-Tourismus und TUI-China geben in dieser Präsentationsveranstaltung uns Gästen in Wort und Bild einen Überblick über die landschaftlichen Schönheiten, Tourismus-Attraktionen, Land und Leute, Kultur, Geschichte und Kulinarik der Insel.
Dieses Treffen ist Teil einer Vereinbarung zwischen dem weltweit agierenden größten Reisekonzern TUI-Group und der Sanya Regierung, um die Tropeninsel noch stärker international bekannt zu machen.
Wir erfahren: Hainan ist seit 1988 eine eigenständige Provinz und hat den Status einer Sonderwirtschaftszone. 19 malerische Buchten säumen die Küstenlinie. Zahlreiche nationale und internationale Hotelketten haben sich hier niedergelassen. Inzwischen gibt es schon über 100 Spitzenhotels. Nirgendwo in China ist die Dichte an Fünf-Sterne-Häusern so hoch wie auf Hainan.
Doch auch für den schmalen Geldbeutel bietet die Insel ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten in preiswerten chinesischen Hotels, Bungalows und auf Campingplätzen. Das Eiland bietet alles was das Urlauberherz höher schlagen lässt: Kilometerlange Sandstrände, reine, gesunde Luft, warmes kristallklares Wasser, die Vielfalt der tropischen Natur und viel Ruhe zum Erholen und Entspannen.
Winter ist hier unbekannt. In den Monaten Oktober bis März – der Hauptsaison – sinken die Temperaturen nie unter 20°C. Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt bei 25°C. So ist Hainan ein ganzjähriges paradiesisches Urlaubsziel und wird zu recht als „Hawaii des Ostens“ vermarktet.
Wohlfühl-Oase Shangri-La
Hotelmanager Rudolf Gimmi lässt es sich nicht nehmen, uns durch sein 45 Hektar großes Reich zu führen. Zu Fuß wäre es zu mühselig und zeitaufwendig. Wir nehmen ein Buggycar. Dieser kostenlose Hotelservice steht allen Gästen zur Verfügung, um sie zu jedem gewünschten Ort auf dem Gelände zu kutschieren.
Zentral gelegen ist die reizvolle Pool-Landschaft, eingebettet in die üppige Vegetation. Das tiefblaue, warme Wasser lockt zum Baden. Für Kinder gibt es extra einen schönen Wasserpark mit vielen Wasserspielen und Rutschen für die Kleinen und Großen.
Wir fahren vorbei an einem großen Sandspielplatz, umgeben von Liegen und Sonnenschirmen. „Hier können die Kinder wie am Strand in sicherer Umgebung buddeln und Burgen bauen, während sich die Eltern auf den Liegen entspannen“, erläutert uns der Hotelmanager.
Dann führt er uns zum Abenteuerbereich. Es ist ein Indoor-Tummelplatz für Kinder. Hier können sie sich nach Herzenslust austoben – Klettern, Hangeln, durch Tunnel kriechen, über wackelnde gesicherte Stege balancieren, in hunderten Bällen waten oder mit einem Kissen von hohen Rutschen zum Boden sausen. Die Kinder lassen sich durch uns nicht stören. Sie sind in ihrem Element, sie schreien, rennen, lachen – ihr Freude ist spürbar.
Angeschlossen an diesen Bereich ist ein Kinderclub. Eine bunte, anregende Farbenwelt an Wänden, Möbeln, und Spielsachen erfüllt alle Räume. Ein Spielparadies für Groß und Klein. Die Kinder können gut betreut ihrem Spieldrang freien Lauf lassen, während die Eltern im Fitnessstudio aktiv sind oder bei einer Massage im Wellnesscenter entspannen.
Wir kommen an einer großen, sattgrünen Rasenfläche vorbei. Darauf steht ein Helikopter. „Wir bieten unseren Gästen mit unserem hoteleigenen Hubschrauber Rundflüge über Insel und Meer oder bringen sie auf Wunsch zum Flughafen. Wir nutzen diese Freifläche auch für Hochzeiten und andere festliche Veranstaltungen“, erzählt Rudolf Gimmi.
Zum Abschluss unserer Tour zeigt er uns noch eine der acht Villen des Hotels. Es sind zweistöckige Nobelhäuser, edel, sehr wohnlich eingerichtet, mit eigenem Pool. Hier ziehen Gäste ein, die ein eigenes individuelles Reich bevorzugen, Ruhe und Entspannung vom allgemeinen Hoteltrubel suchen.
3-D-Essen
Wir hatten die vielseitige, schmackhafte Küche in den Restaurants und Bars des Hotels schon schätzen gelernt. Doch am Abend kam noch ein besonderes Highlight dazu – eine Einladung zum 3-D-Essen.
Wir werden in einen separaten Raum mit gedämpftem Licht geführt. Getrennt voneinander stehen zwei gedeckte Tische für jeweils sechs Personen. Ein persönlicher Service umsorgt die Gäste zunächst mit Getränken nach freier Wahl. Auf der Speisekarte lesen wir – ein Western-Menü wird uns an diesem Abend gereicht.
Als Einstieg gibt es Brot und Butter, Walnussöl und Käse-Tomatensoße. Nichts Außergewöhnliches. Dann wird das Licht im Raum gelöscht, bevor der erste Gang serviert wird. Ein Beamer an der Decke projiziert auf unsere Teller einen kleinen lustigen Trickfilm. Wir erleben ein kleines Männchen, wie es mühselig einen Lobster aus dem Meer fischt. Eine hübsche, bildliche Einstimmung auf die Vorspeise: Gegrillten Lobster in einer Teigtasche mit grünem Spargelsalat und Sesamölsoße.
Dieses Schauspiel wiederholt sich bei jedem Gang, immer mit einer neuen, passenden Bildgeschichte. Wir genießen eine vorzügliche Fischsuppe und als Hauptgericht ein saftiges, zartes Wagyu Rindersteak mit schwarzen Trüffeln. Warme Schokolade mit Vanillesoße, Johannisbeeren bildet den Abschluss unseres köstlichen, sehr unterhaltsam präsentierten 3-D-Menüs.
Wem das Freizeitangebot des Hotels noch nicht reicht, wer noch mehr erleben will, kann Ausflüge zu den vielen Nationalparks und Naturschutzgebieten buchen, die zu unterschiedlichen touristischen Attraktionen ausgebaut und gestaltet wurden.
Da gibt es Wandertouren in die Bergwelt oder durch den Regenwald an Flüssen entlang, vorbei an Wasserfällen. Da können die Urlauber im Yalong-Bay-Park über Baumwipfelpfade samt schwankender Hängebrücke die Tropenlandschaft von oben bestaunen.
Der Nanshan-Park – Kultstätte des Buddhismus
Diese Touristenattraktion liegt an den Ufern des Südchinesischen Meeres in der Sanya-Bucht. Sie ist bekannt als Schaufenster des tief verankerten buddhistischen Erbes Chinas. Seine Anfänge liegen weit zurück in der Tang-Zeit. Der Mönch Jianzhen strandete mit seinem Segelboot an der Küste von Hainan und predigte den Buddhismus auf der Insel. Von den damals errichteten Tempelbauten ist fast nichts mehr erhalten. Alles, was die Besucher heute im Nanshan-Park bewundern können ist neu entstanden, der alten buddhistischen Kultur und Geschichte nachempfunden.
Weithin sichtbar erhebt sich auf einer künstlich im Meer aufgeschütteten Insel die gigantische weiße Statue der Guanyin von Nanshan, die buddhistische Göttin der Barmherzigkeit. Sie ist mit 108 Metern die größte Statue ihrer Art in der Welt und als Fotoobjekt sehr beliebt.
Eine weiterer Anziehungspunkt ist der Nanshan-Tempel mit mehreren Nachbauten der Tang-Dynastie. Blickfang ist die fast vier Meter hohe größte goldene Jade-Guanyin-Statue, die mit unzähligen Diamanten und Juwelen besetzt ist.
Auf dem weitläufigen Parkgelände ergänzen der Guanyin-Kulturgarten, ein buddhistischer Landschaftsgarten und viele touristische Freizeiteinrichtungen die Sehenswürdigkeiten am Südberg (Nanshan).
Am „Ende der Welt“
Das romantische Landschaftsgebiet und der Park am südlichsten Zipfel der Insel ziehen jährlich Touristen in Scharen an. Mächtige Felsen türmen sich im Wasser und am Ufer des feinen Sandstrandes auf, geben dem Küstenstreifen ein besonderes eindrucksvolles Gepräge.
In zwei riesige Felsformationen sind alte Inschriften eingehauen mit der Bedeutung „Rand des Himmels“ und „Ende des Meeres“. Nach alter chinesischer Auffassung war hier die Welt zu Ende.
Dieser Landstrich war vor rund tausend Jahren Verbannungsort für Staatsdiener, die bei den Herrschern in Ungnade gefallen waren, fernab vom Rest der Zivilisation.
Wachgehalten wird hier eine alte Legende: Ein junges Liebespaar fand bei ihren Eltern keine Zustimmung zur Heirat. Es floh von zu Hause, verfolgt von Abgesandten der Familie. Am „Ende der Welt“ angekommen, sahen sie keinen Ausweg und sprangen gemeinsam ins Meer. Der Legende nach wurden sie vom Blitz getroffen und erstarrten zu zwei Felsen, während die Verfolger in viele kleine Steine zerbarsten.
Zwei Felsen am Strand mit den eingehauenen Figuren der Tianya und der Haijiao sollen an diese Geschichte erinnern. Sie gelten als Symbol ewiger Liebe und Treue.
Viele junge Paare zieht es jährlich an diesen Ort, um sich in dieser exotischen Kulisse das Ja-Wort zu geben. Hier ist alles vorhanden, was die Hochzeit zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.
Aber nicht nur am „Ende der Welt“ wird geheiratet. Die idyllische Insel ist beliebtes Reiseziel für Paare und die Flitterwochen. So ist Sanya auch als „Hauptstadt der Hochzeiten“ bekannt. Alle Wünsche und Träume der Paare finden hier ihre Erfüllung. Trauungen sind überall möglich – am Strand, auf dem Meer, auch unter Wasser, auf einem Golfplatz, einer Bergspitze oder in einer hoteleigenen Kirche.
Auf Hotel-Tour
Mit der forcierten Entwicklung des Tourismus auf Hainan haben viele große internationale Hotelketten die Zeichen der Zeit erkannt und Milliarden für ihre neuen Hotelpaläste an den schönsten Stränden der Insel investiert. Entstanden sind Luxus-Verwöhn-Tempel, die ihren Gästen alles bieten, was den Urlaub zum Genuss macht.
Zu ihnen zählt das „Sanya Mariott Resort und Spa“ und das „Ritz-Carlton“ in wunderbarer Lage an der Yalong-Bay. Excellente Ausstattung und hoher Komfort prägen das Ambiente der Zimmer und Suiten.
Beide Hotels verwöhnen ihre Gäste nicht nur mit köstlichen nationalen und internationalen Speisen, mit Meeresfrüchten aller Art und exotischen Getränken, sondern bieten in ihren weiträumigen Garten- und Pool-Landschaften eine Fülle von Freizeitaktivitäten für die ganze Familie.
Da gibt es Tennisplätze, Fitnesscenter, Yogaunterricht, Spielbereiche für Kinder und viele Spa Angebote in den exklusiven Wellnessbereichen.
Da kann man zu Korallenbänken tauchen oder die bunte Fischwelt beim Schnorcheln beobachten. Auch auf dem Meer können sich Freunde des Wassersports nach Herzenslust austoben bei Wasserski, Jetski, Paragliding, Segel- oder Motorboottouren.
Für Hochzeiten haben beide Häuser eine Kapelle am Meer.
Eine Topadresse ist auch das „Mandarin Oriental Hotel“ in Sanya. Die Anlage liegt inmitten einer wunderschönen grünen Hügellandschaft und kuschelt sich an die Dadonghai-Bucht. Das Besondere: Kein großer Gebäudekomplex bestimmt hier das Landschaftsbild. Die Häuser fügen sich harmonisch in die weite tropische Gartenlandschaft ein. Es gibt für die Gäste viele kleine Häuser und Villen. Die komfortablen Räume verbreiten einen sehr wohnlichen, individuellen Charakter mit exzellenter Ausstattung.
Eine ganz besondere Art den Urlaub zu verbringen bietet das „Earthly Paradise Birds Nest Resort“. An einem langgestreckten Berghang liegen inmitten des natürlichen Tropenwaldes verstreut zahlreiche Villenhäuser. Aus der Ferne wirken sie wie große Vogelnester, die aus der grünen Landschaft hervor luken. Die Gäste haben hier nicht nur die prächtige tropische Vegetation vor der Haustür, sie genießen auch einen spektakulären Blick auf das weite Meer oder die Bergwelt. Abgeschieden vom Trubel in den großen Hotels kann hier jeder in Ruhe die Seele baumeln lassen und nur den Lauten des Regenwaldes lauschen.
Auf Luxus muss dennoch niemand verzichten. Die Villen sind mit allem Komfort top ausgestattet. Ein Außenpool bringt Abkühlung und drei Restaurants sorgen für das leibliche Wohl. Wer allerdings im Meer baden möchte, braucht mit dem Auto zehn Minuten bis zum Strand.
Er ist schon weithin in der Landschaft sichtbar – der neueste, größte und wohl auch teuerste Hotelriese an der Haitang-Bucht: Das „Atlantis-Sanya“. Erst in diesem Jahr wurde es eröffnet. Der Hotelturm ragt 226 Meter in die Höhe. In seinen 54 Stockwerken breiten sich über 1300 Zimmer aus. Auffallend ist die moderne Architektur des Hotelgiganten. Seine Fassaden sind gewölbt und verjüngen sich nach oben zur Spitze. Das verleiht dem Gebäude viel Dynamik. Es wirkt in der Landschaft wie ein riesiges Segel. Am Abend laufen über die Fassaden Lichterketten mit ständig wechselnden Farben. Ein Hingucker. Ähnliche Prachtbauten hat die Atlantis-Kette schon in Dubai und auf den Bahamas errichtet.
Als besondere Highlight für die Hotelgäste und Besucher wurde auch im Atlantis-Sanya ein Riesen-Meerwasser-Aquarium in den Hotelkomplex integriert. In der 20 Meter hohen Anlage, die in viele Kammern unterteilt ist, kann jeder die Vielfalt und Farbenpracht tausender Fische und Meerestiere bewundern. Die faszinierende Schönheit der Unterwasserwelt kann man auch von einigen Zimmern und im Restaurant „Ossiano“ erleben. Zu sehen sind im Riesen-Aquarium auch zwei Beluga-Wale. Sie sind bestaunens- und bedauernswert zugleich. Was die Betrachter entzückt, ist für die Tiere ein unnatürlicher, eingeengter Lebensraum.
Zum 62 Hektar großen Hotelgelände gehört als weitere Attraktion ein gigantischer Wasserpark. In einer ausladenden Badelandschaft erheben sich hohe, spektakuläre Wasserrutschen, die nur für Mutige geeignet scheinen. Ohne Zweifel der Park bietet allen Wasserfreunden eine Fülle von Freizeitaktivitäten, einschließlich einer Delfin-Show.
Hotel und Wasserpark haben 1,5 Milliarden Dollar verschlungen. Für die weitläufige Freizeitanlage erhoffen die Betreiber neben den Hotelgästen täglich tausende Besucher aus dem Großraum Sanya, damit das ausgegebene Geld möglichst schnell wieder zurück fließt.
Ausfahrt aufs Meer
Am Hafen warten schon zwei Yachten vom renommierten „Royal Yacht Club“ in Sanya. Es geht zu einer Tour auf das Südchinesische Meer, entlang der weit ins Meer ragenden Halbinsel.
Das moderne Stadtbild von Sanya zeigt sich uns in seiner ganzen Pracht. Direkt am Ufer erhebt sich eine weite Hochhauslandschaft mit ganz unterschiedlichen Gestaltungsformen. Da bilden dicht nebeneinander stehende Hochhäuser eine breite Sichtfront zur Stadt.
Weithin sichtbarer Blickfang an der Hafeneinfahrt sind zwei attraktive Gebäudeensemble, die aus mehreren modern gestalteten Wohn- und Bürotürmen bestehen. Sie sind gewissermaßen einladendes Wahrzeichen für die junge, neue Stadt Sanya. Heute ist sie die Hochburg des Tourismus auf Hainan. Vor 30 Jahren war sie auf der Landkarte noch nicht zu finden. Damals standen nur ein paar kleine Fischerdörfer an der Sanya-Bucht. Entstanden ist die Stadt praktisch aus dem Nichts mit gegenwärtig 120.000 Einwohnern im Zentrum und mehr als eine halbe Million im Großraum. Sie ist wichtiger Hafen für die Insel, besitzt auch ein Terminal für große Kreuzfahrtschiffe.
Nach unserem eindrucksvollen Yachtausflug geht es in die Innenstadt, vorbei an großen Warenhäusern, vielen Restaurants und Vergnügungszentren.
Wir besuchen zum Tagesausklang den größten Frischemarkt der Stadt. Auf dem Weg zur Markthalle reihen sich dicht an dicht kleine Souvenirstände. Sie bieten den Touristen vor allem Perlenschmuck, handgearbeitete kleine Figuren, landestypische Handarbeiten, Duftstoffe und vieles mehr.
Dichtes Gedränge herrscht in der Halle. Die Händler bieten frisches Gemüse, Obst, Fleisch, Gewürze und vor allem die breite Palette von Fisch und Meeresfrüchten im Überfluss. Unglaublich, was alles aus den reichen Fanggründen des Meeres gefischt wird und in den Hotels in vielen Variationen auf allen Speisekarten präsent ist.
Entspannen mit Luxus – Sheraton Shenzhou Peninsula Resort
Wir haben Sanya verlassen, fahren an der Ostküste entlang zu einem weiteren Urlaubsparadies an der Halbinsel Shenzhou. Under Ziel: Das „Sheraton Shenzhou Peninsula Resort“. Palmen und viele andere tropische Gewächse säumen den Weg zum Hotel. Erster Eindruck – wir sind in einer grünen Oase der Ruhe angekommen.
Vor dem Eingang eine schöne Wasseranlage mit Fontänen. Wer das Fünf-Sterne-Haus betritt, kann schon in der Ferne das azurblaue Meer entdecken. Die edel gestaltete Lobby durchzieht das ganze Empfangsgebäude und führt zu einer Freiterasse. Gäste schlürfen ein kühles Getränk und genießen einen traumhaften Blick. Sie schauen direkt an der Brüstung auf eine breite Wasserfront, die über eine Kante in die Tiefe fällt. Sie verbindet die Sicht auf die reizvolle Pool-Landschaft im Park bis hin zum Meer. Fantastisch.
Die großen klimatisierten Zimmer sind auch hier luxuriös eingerichtet und verfügen über jeglichen Komfort. Der geräumige Balkon bietet einen weiten Blick über das Meer.
Ein Arrangement aus Süßigkeiten und Obst steht für uns im Zimmer bereit mit einer Begrüßungskarte vom Hotelmanager. Ein freundlicher, angenehmer Willkommensgruß des Hauses.
Uns lockt das blau schimmernde Wasser des Pools. Auf den Liegen ruhen einige Gäste unter den Sonnenschirmen. Das Wasser ist warm, erfrischt dennoch. Wir genießen das Bad, entspannen auf der Liege. Um uns viele tropische Pflanzen und große Bäume mit roten Blüten. Es ist die Phönix-Blume, die Nationalblume von Hainan. Bunte Vögel flattern von Ast zu Ast. Nur ihr Zwitschern ist zu hören. Traumhaft.
Vom Pool sind es nur wenige Schritte zum breiten vier Kilometer langen Sandstrand. Angestellte des Hotels – dick vermummt mit breitem Sonnenhut – wandern mit Müllsäcken auf und ab, um angeschwemmten Meerestang und anderen Unrat sofort zu entfernen.
Wir waten ins Meer, es ist Badewannen warm. Dennoch, der Strand ist leer, die Liegen mit Sonnenschirmen verwaist. Nur einige junge Leute werfen sich mit ihren Surfbrettern in die Wellen.
Am Abend haben wir die Wahl, im Chinesischen oder Internationalen Restaurant zu speisen. Wir entscheiden uns für die landestypische Küche. Serviert wird uns frischer Salat, eine Hühnersuppe mit asiatischen Gewürzen, Fisch und Langusten aus dem Südchinesischen Meer und eine Eisvariation als Dessert. Ein Augen- und Gaumenschmaus vom Feinsten.
Zu uns gesellt hat sich der Hotelmanager Michael Hoevel, ein Landsmann aus dem Raum Köln. Er hat schon an vielen Ecken der Welt in der Hotelbranche gearbeitet. Was hat ihn hierher gezogen?
„Für mich ist die Insel ein Erholungsparadies, wie es kaum woanders zu finden ist. Die herrliche tropische Landschaft mit bewaldeten Bergen und weitem Meer, Sommer das ganze Jahr und überall fleißige, freundliche und aufgeschlossene Menschen – das alles hat mich gereizt, als mir 2012 das Angebot unterbreitet wurde, zwei neue Hotels zu führen – das „Sheraton Shenzou Peninsula Resort“ und das direkt angrenzende Resort „Four Points by Sheraton“. Dieser Herausforderung habe ich mich sehr gern gestellt“, erzählt der Hotelmanager.
Wir fragen weiter: Im Sommer sind die Strände in Deutschland voll. Hier ist der Strand bei bestem Badewetter fast leer – warum?
Die Antwort überrascht und leuchtet ein: „Hainan ist vor allem die Urlaubs- und Hochzeitsinsel der Chinesen. Über 90 Prozent unserer Gäste kommen vom Festland. Viele Chinesen aber können nicht schwimmen. Sie gehen nur bis zum Knie ins Wasser oder wandern mit Sonnenschirm am Strand entlang. Der Pool ist ihr Badebereich“.
Nach einer kurzen Pause setzt Michael Hoevel das Gespräch fort: „Sie haben es sicher noch nicht gesehen, unser Hotel grenzt unmittelbar an einen der besten Golfplätze der Welt. Einige unserer Zimmer haben sogar direkten Blick auf einen Teil der Anlage. Wenn sie mögen, können sie morgen den Golfplatz besichtigen und anschließend alles im Detail kennen lernen, was unsere beiden Hotels den Gästen zu bieten haben“. Wir nehmen dankend und erfreut an.
Die Dünen – Golfplatz der Extraklasse
Am nächsten Morgen. Tony Guo vom Management des Sales-Directors begleitet uns auf unserer Golfplatz-Tour. Mit dem Auto erreichen wir schon nach fünf Minuten den mondänen Golf-Club „Die Dünen“. Ein Buggycar steht für uns bereit.
Auf einem makellos asphaltierten Weg kurven wir durch eine spektakuläre weite Landschaft. In dem leicht welligen Dünengelände breiten sich kilometerlang die Spielflächen der Golfanlage mit ihrem gepflegten sattgrünen Rasen aus. Sie führen teilweise am Meer entlang und an Felsklippen vorbei. Natürliche Sandlöcher, eingebaute Teiche sind weitere Hindernisse, die die Golfer meistern müssen.
Tony erzählt uns: „Die Anlage besitzt zwei 18 Löcher Kurse und einen kleinen mit fünf Löchern. Entworfen wurde sie vom weltbekannten amerikanischen Golfplatz-Architekten Tom Weiskopf. Er fand die Dünenlandschaft mit ihren vielen natürlichen Hindernissen in der romantischen Kulisse der tropischen Natur besonders geeignet für eine Golfanlage von Weltklasse-Format. Sie ist heute die zweitbeste in China“.
Am Nachmittag führt uns Tony durch die beiden Sheraton Hotels. Für Sport und Freizeit gibt es ein modernes Fitnesscenter, einen Tennisplatz, eine Sportsbar mit Billard und Tischtennis. Die Gäste können Räder ausleihen oder mit gecharterten Segel- oder Motoryachten einen Trip aufs Meer zum Fischen oder Schnorcheln unternehmen.
Dann zeigt uns Tony den Businessbereich. Beide Hotels verfügen über 18 Konferenzräume und einen großen Ballsaal für über 1000 Gäste.
Ein Stück weiter entdecken wir eine exklusive Kapelle. Große, hohe Fenster an allen Seiten geben den Blick in die Natur frei.
„Wir sind auch auf große Hochzeiten eingerichtet“, sagt Tony schlicht.
Am Ende unserer Hotelführung besuchen wir den Spa-Bereich. Uns wird Tee gereicht. Nur leise entspannende Musik erfüllt den Empfangsraum. Eine junge schöne Frau in chinesischer Tracht führt uns durch ihr Reich mit großem Jacuzzi, Sauna und Massageräume. Am Ende sagt sie mit zarter Stimme: „Wenn Sie möchten, haben wir für Sie beide eine Thai-Massage vorbereitet“.
Die Überraschung ist gelungen.
Eine Stunde kräftige Thai-Massage von Kopf bis Fuß, von allen Seiten. Jede Faser des Körpers ist aufgewühlt, mobilisiert – eine Wohltat. Was Besseres konnte uns zum Abschluss unseres Aufenthaltes auf Hainan nicht geboten werden.
Wir haben sie kennen und schätzen gelernt, die Oase der Ruhe, der Entspannung und vieler Aktivitäten am Meer der Halbinsel Shenzhou.
Uns hat die Tropeninsel im Südchinesischen Meer mit ihren reizvollen Landschaften und vielen interessanten touristischen Attraktionen verzaubert. Wir sind überwältigt von der ausgesprochen herzlichen Gastfreundschaft und dem hervorragenden Service.
Mit oder ohne Luxus – das Eiland ist zu jeder Zeit eine Reise wert.
Für uns Deutsche aber liegt Hainan in weiter Ferne, gewissermaßen am anderen Ende der Welt. Doch wer aus Deutschland eine Reise in das Reich der Mitte unternimmt, kann seine Tour auch mit einem Besuch der Insel verbinden. TUI- und China-Tours bieten solche Kombinationen an. Gönnen Sie sich diesen Trip auf die Insel der Liebe. Sie werden es nicht bereuen.
Fotos:
Text:
Manfred Vieweg