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Auf Sylt Weihnachten feiern – warum in die Ferne schweifen

     

Wer hat nicht schon mal mit dem Gedanken gespielt, über Weihnachten wegzufahren, oder zumindest nach den Festtagen über den Jahreswechsel zu verreisen? Und wer es dann tatsächlich gemacht hat, der war möglicherweise etwas irritiert, mit Weihnachtsbaum bei 30 Grad am Strand zu stehen, etwa in Australien, Südafrika, auf den Kanaren oder in der Karibik. Irgendetwas fehlt doch oder kommt einem so ungewohnt vor und man merkt vielleicht erst dann, das man den Winter zur Weihnachtszeit doch vermisst, weil man es so gewohnt ist. Das warten aufs Christkind oder den Weihnachtsmann kann ganz schön lang dauern, wenn der Sonnenuntergang auf der Südhalbkugel so spät ist.

Aber warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt? Auch in Deutschland kann man zur Winterzeit, an den Weihnachtstagen oder kurz danach auch einen Strandurlaub machen – natürlich nicht zum Baden, sondern nur mit passender Winterkleidung! Wer zur Vorweihnachtszeit, über die Feiertage oder den Jahreswechsel nach einem schönen Strandspaziergang einfach mal schön am Kamin entspannen will, der findet auf Sylt alles dicht beisammen – nur auf das große Sylvesterfeuerwerk muss wegen der Reetdächer verzichtet werden.

Foto: pixabay.com

Weihnachten auf Sylt bedeutet, den Wunsch nach der gewohnten Behaglichkeit und Besinnlichkeit der Vorweihnachtszeit und der Feiertage zusammenzubringen mit dem Wunsch nach einem Ausbruch aus dem Trott, nach Strand, nach Meer. Hier passt auch der Weihnachtsbaum am Strand, es fröstelt einen leicht, mit etwas Glück fällt sogar Schnee. Weihnachten auf Sylt bedeutet auch viele goldene Lichtlein, die auf den Reetdächern und in den schönen Gärten der Insel funkeln. Ein warmer Grog oder dampfender Punsch, in einer wohlig geheizten friesischen Stube. Märchenhafte Stimmung, die Meer, Strand und Dünen verbreiten.
Wem das zu ruhig und beschaulich ist und es lieber ein bisschen trubeliger mag, der darf sich Weihnachten auf Sylt das Weihnachtsbaden nicht entgehen lassen: Dutzende mutige Schwimmer treffen sich am 2. Weihnachtsfeiertag und stürzen sich in die kalte Nordsee, teilweise auch in lustigen Kostümen.

Weihnachtsbaum, O Tannenbaum und Sylter Jöölboom

Obwohl das mit dem Weihnachtsbaum so eine Sache ist auf Sylt. Vor langer, langer Zeit, wuchsen Tannenbäume weder auf der Insel, noch konnte man sie mit dem Schiff über die

raue Nordsee bringen. Da jedoch die Sylter nicht auf einen Weihnachtsbaum verzichten wollen, benutzen sie für ihren Weihnachtsbaum, den sogenannten Jöölboom, Dinge die in jedem Haushalt zu finden waren: Ein Besenstil ersetzte den Stamm des Weihnachtsbaumes und ein immergrüner Kranz aus Buchsbaum bildete das „Tannengrün“. Aus Salzteiggebäck wurden Adam und Eva, Pferd, Hund und Hahn hergestellt, die der Reihe nach am Besenstil befestigt wurden. Äpfel und Backobst, wahlweise auch ein paar Kerzen, verliehen dem Bäumchen den richtigen Weihnachtszauber. Auch heutzutage findet man in vielen Sylter Stuben neben dem herkömmlichen Weihnachtsbaum den traditionellen Sylter Jöölboom.

Der „lebendige Adventskalender“ zur Vorweihnachtszeit

Auf Sylt gibt es einen Adventskalender für Groß und Klein. Der „lebendige Adventskalender“ öffnet jeden Tag zwischen dem 01. und 24. Dezember irgendwo auf Sylt in den unterschiedlichen Orten der Insel ein echtes Türchen oder Fenster. Dahinter erleben Sie musikalische Darbietungen, Geschichtenerzählungen, interessante Begegnungen und natürlich Leckereien zum Naschen und Trinken. Jeden Tag pünktlich ab 18:00 Uhr wartet an einem anderen Ort eine kleine Inspiration, ein Einblick in eine unbekannte Welt oder ein Gaumenkitzel auf Sylter und Urlauber zur Weihnachtszeit.

Weihnachtsmärkte auf Sylt

Auf Sylt gibt es zu Weihnachten viele Weihnachtsmärkte. Hier finden Sylturlauber garantiert Dinge, die es nur auf Sylt gibt und die sich ganz hervorragend als Mitbringsel eignen. Die bekanntesten Weihnachtsmärkte auf Sylt sind der Julebasar in der Dänischen Schule, Westerland, das Archsumer Weihnachtsstübchen in der Alten Schule, der Adventszauber bei „Jörg Müller“ in Westerland, Jöötir ön Muasem in Morsum, sowie der Weihnachtsmarkt in List.
In Dänemark beginnen die Weihnachtsmärkte früher als bei uns üblich. Das kommt auch den Syltern und ihren Gästen zu Gute. Der Julebasar öffnet schon im November seine Pforten und beschert den Besuchern Weihnachtsschmuck und Handarbeit sowie allerlei dänische Leckereien. In der Alten Schule in Archsum findet man hauptsächlich Handarbeiten von der Insel Sylt. Zum näheren Kennenlernen, lädt die schöne Atmosphäre zum Verweilen ein. An den Adventswochenenden aber auch „zwischen den Jahren“ finden Besucher rund um das Restaurant „Jörg Müller“ ein nostalgisches Kinderkarussell für die Kleinen sowie allerlei Buden mit Geschenkideen, leckeren Spezialitäten und Glühwein. In Morsum besticht der dreitägige Weihnachtsmarkt „Jöötir ön Muasem“ mit Handwerkskunst, Antikem und Edlem. Live-Musik rundet den schönen Winterzauber ab und für das leibliche Wohl ist selbstverständlich auch gesorgt. Im hohen Sylter Norden, In List, findet man neben anderen Handwerkskünsten viel Stoff und Strick auf dem Weihnachtsmarkt. Außerdem wird hier der Sylter Bernstein in vielen leuchtenden Farben und Formen angeboten.

Quelle: da Agency

     

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist Chefredakteurin von Reiseratgeber24. Als Reisejournalistin hat sie seit der Gründung des Mediums (2009) sehr viele Erfahrungen auf Pressereisen machen können. Ihre persönlichen Reiseerlebnisse schreibt sie sehr ausführlich und nutzt ihre langjährigen Erfahrungen in der Videoproduktion und Fotografie. Sie ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.

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