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Kulinarische Reise durch das Sächsische Elbland

     

Meißner Goldriesling, Moritzburger Karpfen, Riesaer Nudelspezialitäten: Das Sächsische Elbland hat eine lebendige Gourmetszene. Traditionsbewusst präsentiert die Reiseregion im Herbst ihre kulinarische Identität.

Meißen/Dresden (tpr) – Das Sächsische Elbland ist bekannt für Meissener Porzellan, die Albrechtburg und Schloss Moritzburg, das Märchenschloss aus dem Kinderfilmklassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Der malerische Landstrich zwischen Torgau und Dresden ist mit traditionsreichen Produzenten und einer gewachsenen Tafelkultur auch ein Reiseziel für Genießer. Jetzt im Herbst ist die beste Zeit für kulinarische Streifzüge durch die Region.

– Herbstliches Füllhorn Elbland –

Das fruchtbare Sächsische Elbland war die Kornkammer des sächsischen Hofes. Und bis heute bringt es Produkte von überragender Qualität hervor: Aus Nieschütz kommen Kartoffeln, aus Coswig Aroniabeeren und aus der Lommatzscher Pflege Weizen und Gerste. Rad- und Wanderwege werden von Feldern, Streuobstwiesen und ertragreichen Plantagen begleitet.

– 850 Jahre Weinkultur –

Der 51. Breitengrad gilt als Grenze für den Weinbau. Das Sächsische Elbland liegt nördlich davon. Dennoch hat die Region eine große, 850 Jahre alte Weinbautradition vorzuweisen. Dank eines besonders milden Mikroklimas und dem Fleiß und der Zähigkeit visionärer Winzer bringt das Terroir unverwechselbare Raritäten hervor. Sonnig, mild und trocken ist es in den Steilterrassen entlang des Elbtals. Die Lagen tragen elegante Namen wie „Goldener Wagen“ und „Königlicher Weinberg“ – eine Reminiszenz an ihren fürstlichen Ursprung.

Das Angebot „Urlaub beim Winzer“ ermöglicht es Kennern und Liebhabern, sich einmal voll und ganz mit sächsischer Weinkultur zu umgeben. Kleinwinzer bieten dafür gemütliche Zimmer und familiäres Flair mitten im Weinberg. Einen kleinen Einblick in die Arbeit der Winzer bietet das Staatsweingut Schloss Wackerbarth alljährlich im Herbst bei der Erlebnis-Weinlese. Dabei ist anpacken ausdrücklich erwünscht.

Bei den zahlreichen Winzerfesten in der Region verwandeln sich historische Ortskerne, Höfe und private Weingüter in kleine Schlemmerparadiese. Eines davon ist die Federweißermeile in Dießbar-Seußlitz Anfang Oktober. Zu erleben sind Weinproben, Weinbergswanderungen, ein Wettkampf im Weinfassrollen, der Anschnitt des Riesen-Winzerbrotes, Schaupressen sowie handgemachte Musik und Höhenfeuerwerk.

Quelle Marko Kubitz
Quelle Marko Kubitz

– 1001 Jahre Bier –

Bis weit ins Mittelalter reicht die Brauereitradition im Sächsischen Elbland zurück. Aufzeichnungen belegen, dass es schon im Jahr 1015 Bier auf der Albrechtsburg Meissen gab. 1460 wird die Brauerei Schwerter Meißen gegründet, heute Sachsens älteste Privatbrauerei. Sie setzt auf überlieferte Rezepturen und verwendet Hopfen aus nahen Anbaugebieten. Bei Werksführungen gewähren die Braumeister Einblicke in Sudhaus, Gärtanks sowie Filter- und Abfüllvorgänge und bieten Bierspezialitäten zur Verkostung.

Aufschlussreich sind auch die Brauhausführungen der Brauerei Hammerbräu in Riesa. Sie pflegt ihre Tradition seit 1540. Und den Spuren historischer Brau- und Schankhäuser in Meißen folgt der Stadtrundgang „Meißner Biergeschichten“.

– Delikates Wildgeflügel –

Unweit des Barockschlosses Moritzburg ließ Sachsens „Sonnenkönig“ Friedrich August II. (1670 – 1733), genannt der Starke, im Jahr 1728 eine Fasanerie für die königliche Tafel errichten. An diese Tradition knüpft der heute hier ansässige Fasanenzüchter René Kreher an. Immer ab November liefert er das feine Wildbret aus seiner Voliere an Spitzenküchen weltweit. Auch Restaurants in Moritzburg und Umgebung servieren das zarte Fleisch – nach ursächsischer Art mit Meißner Wein.

– Moritzburger Karpfen –

Zu den regionalen Spezialitäten zählt auch der Karpfen. Besonders prächtige Exemplare leben in den Teichen rund um das Barockschloss Moritzburg. Das herbstliche Abfischen ist ein Ereignis. Immer am letzten Wochenende im Oktober lädt das „Fisch- und Waldfest“ hier zum großen Schauabfischen mit Fischmarkt, Schaukochen und Barockfeuerwerk ein.

– Kurfürstliche Tafelkultur –

Die königlichen Tafeln Augusts des Starken schmückte feines europäisches Porzellan. Nachdem das Geheimnis um die Herstellung des weißen Goldes hierzulande gelüftet war, öffnete 1710 in Meißen auf Geheiß des Kurfürsten von Sachsen und Königs von Polen die erste Porzellanmanufaktur Europas. Bis heute ist das kostbare Geschirr unter Sammlern begehrt. Am Produktionsort lädt die Manufaktur zum kulinarischen Themenabend „Tisch- und Tafelkultur Meissen“ – mit Wissenswertem zu den Tischsitten früher und heute sowie einem erlesenen Drei-Gänge-Menü auf echtem „Meissener“ aus drei Jahrhunderten.

– Nudeln aus Familientradition –

Riesa ist die inoffizielle Nudelhauptstadt Deutschlands. Seit über einhundert Jahren laufen hier Teigwaren übers Produktionsband. Im „Nudelcenter“ lädt das Familienunternehmen ein, den Weg der Nudeln in der gläsernen Produktion mitzuverfolgen. Ein Nudelmuseum, Nudelrestaurant und Nudelladen runden den Besuch ab.

Quelle: tpr

     

Sven Oliver Rüsche

Sven Oliver Rüsche ist Gründer und Herausgeber von Reiseratgeber24. Auch wenn er überwiegend sich um die Geschäftsführung vom Portalbetreiber ARKM Online Verlag kümmert, springt er gerne redaktionell ein und bringt sein jahrzehnte langes Know-how als Fotograf und Videojournalist ein. Er ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.
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