Reisejournalisten ErlebnisberichteSüdtirol

Kalterer See in Südtirol

Wandern, Baden, Radfahren – umgeben von Wein- und Apfelplantagen

Ein Reise-Schmankerl für die Leser von Reiseratgeber24.de:
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Kalterer See/Südtirol: Wer wandern und Radfahren liebt, wird die Region um den Kalterer See mögen. Der Kalterer See ist einer der größten Seen Südtirols. Der See liegt in einer Talsenke auf 215 m ü.M. und ist ein Überbleibsel eines alten Flussbetts, der Etsch. Direkt am Kalterer See gelegen sind die Ortschaften St. Josef am See am Westufer und Klughammer am östlichen Ufer des Kalterer Sees. Rund 4 Kilometer entfernt vom Kalterer See liegt das Dorfzentrum Kaltern und Tramin. Rund 16 km südwestlich liegt die Landeshauptstadt Bozen. Wer in seinem Urlaub einen schönen Blick auf den See und einen kurzen Fußweg zum See haben möchte, macht entweder, so wie wir, in St.Josef am See Urlaub oder in Klughammer. In St. Josef am See gibt es unter anderem einen Campingplatz. Wir haben unser Feriendomizil in St.Josef am See im Appartement Hotel Seewinkel mit einem tollen Blick auf den Kalterer See. Unser Appartement liegt mitten in oder auf einer Weinplantage. Nur einen Sprung entfernt eine Weinschänke, der Buschenschank Winkl Keller. Die Lage des Appartements ist der ideale Ausgangspunkt für Urlaubsaktivitäten.

Eine Runde um den Kalterer See

Wer es lieber gemütlich mag ohne große Anstrengungen ist mit einer Wanderung um den Kalterer See gut bedient. Der gut ausgeschilderte Seerundweg ist ca. 7 km lang und wirklich leicht ohne Ansteigungen zu gehen. Rechts und Links des Weges befinden sich Obstwiesen und Weingärten. Ein großer Teil des Seerundweges führt durch ein Biotop durch eine idyllische Schilf- und Sumpflandschaft. Eine Mischung aus Asphalt, Schotter- und Forstwegen macht den Weg auch für Radfahrer interessant. Eine gemütliche Einkehrmöglichkeit besteht beispielsweise im Gasthof Klughammer, in den Seewiesn, im Lido oder in einem der zahlreichen Gastronomen rund um den See. Mit Pausen vergehen schon ein paar Stunden. Leider ist der Zugang zum See nur sehr schwer. Also läuft man nicht indirekt am Ufer des Sees entlang. Wenn Sie im See baden möchten, müssten Sie entweder Gast auf dem Campingplatz St. Josef am See oder im Gretl am See sein. Wir hatten einen privaten Seezugang über unser Appartement. Und einen öffentlichen Badezugang zum See gibt es auch beim See-und Strandbad Klughammer. Für Gäste des Residence Haus Kalterer See ist das Baden kostenlos. Das Freibad Lido am See öffnet allerdings erst Mitte Mai, sodass es noch geschlossen war, als wir dort waren. Der Kalterer See ist also nicht vergleichbar mit einem Baggersee, Natur- oder Talsperrensee wie wir ihn zum Beispiel aus Deutschland kennen und man freien Zugang zum See hat. Trotzdem ist der Weg durchaus lohnenswert. Das sollte einem vorher klar sein, bevor man einen Badeausflug plant und hinterher enttäuscht wird.

Wassersport Kalterer See

Außer Schwimmen stehen auch Stand-Up Paddling, Windsurfen, Rudern und Segeln hoch im Kurs. Auch mit dem Tretboot können Sie den See erkunden. Der Kalterer See zählt zu den wärmsten Badeseen im Alpenraum. Im Sommer kann der See eine Temperatur von 28 Grad Celsius erreichen. Das Wasser ist wundervoll Türkisfarben und klar.

Auch für Angler stellt der Kalterer See ein wahres Paradies dar. Der See ist sehr Fischreich mit vielen verschiedenen Fischarten. Hier tummeln sich Hechte, Barsche, Karpfen, Schleie, Aale, Weiße Amur und Zander. Allerdings sollten Sie nicht einfach drauf los angeln. Beim örtlichen Fischereiverein Kaltern können Sie die Fischereiverordnung einsehen. Dieser veranstaltet bzw. organisiert im Übrigen jedes Jahr ein traditionelles Freundschaftsfischen. Der Fischerverein Kaltern sollte Ihre erste Anlaufstelle sein, bevor es zum Angeln an den See geht.

Outdooraktivitäten für Jung und Alt

Outdooraktivitäten rund um den Kalterer See gibt es reichlich. Und auch wenn Sie kein großer Sportler sind, müssen Sie nicht auf Spaß verzichten.

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Mit der Mendelbahn auf den Mendelpass

Die Mendelbahn ist eine der steilsten elektrisch betriebenen Standseilbahnen Europas und befindet sich in St. Anton bei Kaltern. Die Bahnkonstruktion stammt von dem Schweizer Ingenieur Emil Strub. Im Jahr 1903 wurde die Bahn in Betrieb genommen.

Der Mendelpass war schon im 19. Jahrhundert ein beliebter Sommerfrischeort für viele namhafte Gäste. Unter Ihnen auch Kaiserin Sissi, die das mediterrane Klima Südtirols gerne auch in Meran genoss. Zwischen Meran und Kaltern liegen etwa 36 km.

Damals war die Mendelbahn die längste Seilbahn der Welt und ein technisches Wunderwerk. 1980 wurde die Bahn modernisiert, ist aber nach wie vor eine beliebte Touristenattraktion. Heute zählt sie zu den steilsten und längsten Standseilbahnen Europas. In nur 12 Minuten legt sie eine Strecke von etwas mehr als 2 km bei einer Steigung von 64% zurück. In 12 Minuten einen Höhenunterschied von 854 Höhenmeter, von 510 m Meeresspiegel auf 1.363 m ü.M. Die Mendelbahn ist daher eine sehr gute Alternative für Radfahrer und Autofahrer, die sich die kurvenreiche Passstraße ersparen möchten. Natürlich auch für Wanderer und alle anderen eine gute Alternative, um auf den schönen Mendelpass zu gelangen. Schon alleine der Panoramablick auf Kaltern, dem Kalterer See und in die Dolomiten lohnt sich. Die Auf- und Abfahrt mit der Mendelbahn kostet 10 Euro pro Person. Eine Einzelfahrt kostet 6,00 Euro pro Person. Kinder unter 6 Jahren fahren kostenlos mit. Hunde dürfen ebenfalls in die Bahn. Größere Hunde zahlen ebenfalls für die Hin- und Rückfahrt 10,00 Euro und müssen einen Maulkorb tragen. Mit dem Südtirol Guest Pass fahren Sie kostenlos, für den Hund müssen Sie allerdings trotzdem bezahlen.

Von hier aus können Sie verschiedene Wanderwege einschlagen, beispielsweise auf den Penegal zur Überetscher Hütte und weiter zum Roen.

Rastenbachklamm

Und auch die Rastenbachklamm ist sehr zu empfehlen. Es gibt einen Rundweg von St. Anton aus, der überwiegend leicht zu gehen ist. Wer möchte, nimmt den Friedensweg von Kaltern aus. Ausgangspunkt für uns ist der Parkplatz am Abenteuerplatz Kaltern in der St. Anton – Sportzone. Ebenfalls ein tolles Ausflugsziel für die ganze Familie.

Vom Ausgangspunkt starten wir auf dem Friedensweg in Richtung Altenburg. Auch an warmen Tagen kann man diesen Weg sehr gut gehen. Den überwiegenden Teil geht man durch Laubwald. Zur Sicherheit nehmen wir noch Komoot zur Hand, doch leider funktioniert das GPS Signal nicht zuverlässig und wir kommen kurzzeitig vom Weg ab und irren ein wenig rum. Komoot war der Meinung wir sollten einen anderen Weg nehmen. Es stellte sich heraus, dass wir nun genau anders herum den Weg gelaufen sind als eigentlich vorgesehen. Ergo sind wir den Friedensweg quasi rückwärts gelaufen, was an sich überhaupt nicht schlimm war. So sind wir also die Rastenbachklamm nicht rauf, sondern runter gelaufen, um dann wieder steil bergauf zu gehen, um an den Altenburger Aussichtspunkt und nach Altenburg zu gelangen. Egal wie rum man nun den Weg läuft – Fakt ist, dass es insgesamt ein sehr schöner und angenehm zu laufender Weg ist. Unsere Hündin Enya immer mit dabei. Auch Sie ist die Gitterstufen der Rastenbachklamm problemlos runter gelaufen. Und auch die steilen Treppen und die imposante Hängebrücke zum Aussichtspunkt in Altenburg ist sie problemlos hochgelaufen. Den Weg nach Altenburg über die St.Peter Basilika haben wir nicht gemacht. Bei der St. Peter Ruine im Altenburger Wald handelt es sich um die vermutlich älteste Kirche Südtirols. Vom Aussichtspunkt, der auch “Klotzbank” genannt wird, kann man gerade eben noch die Spitzen der Burgruine sehen. Von hier aus hat man einen fantastischen Panoramablick auf Kaltern und den Kalterer See. In Richtung Norden sind die Gipfel von Hirzer und Ifinger, die Sarner Scharte und das Rittner Horn am Rittner Hochplateau zu sehen. Gegen Osten hin zeigen sich Rosengarten und Latemar, Richtung Süden geht der Blick ins Etschtal. Weiter geht es in den Ort mit der mittelalterliche Kuratiekirche St. Vigilius. Diese wurde rund ein Jahrtausend später gebaut als die St. Peter Basilika. Die Kirche St. Vigil, wurde dem Hl. Vigilius, Bischof von Trient, geweiht. Der Heilige Vigilius wird noch heute besonders in Südtirol und im Trentino verehrt.

Wir machen uns auf den Rückweg und kehren noch kurz in den Sonnegghof in Altenburg ein, bevor es weiter geht. Der schwierigste Teil ist überstanden. Nun geht es nur noch bergab.

Leuchtenburg

Von unserem Appartement aus blicken wir direkt auf die Leuchtenburg, die sich auf einem Hügel im Süden des Mitterberges erhebt. Dem Namen alle Ehre machend strahlt sie leuchtend am späten Abend bis in die Nacht hinein. Gebaut wurde die Burg schätzungsweise zwischen 1200 und 1250. Um die Burg vor dem endgültigen Verfall zu schützen, wurde im 20. Jahrhundert das Mauerwerk konserviert. Auch die Leuchtenburg ist ein beliebtes Wanderziel, das von Klughammer aus in ca. einer Stunde erwandert werden kann. Sie ist über eine Eisentreppe frei zugänglich. Im Inneren befinden sich noch gut erhaltene Reste des Palas mit Fresken aus dem 15. Jahrhundert. Wie jede Burg hat auch die Leuchtenburg ihre eigene mystische, ja schon etwas gruselige Geschichte. Eine Geschichte von Geistern und Schlangen, sündhafter Liebe, Mut und Tod.

Schlösser und Burgen bzw. Ruinen gibt es auf jeden Fall genug zu erkunden, genauso wie Museen und Erlebnispfade. Sowohl im Sommer als auch im Winter ist die Umgebung rund um den Kalterer See auf jeden Fall einen Urlaub wert. Egal ob alleine oder als Familie mit und ohne Hund. Eine lohnenswerte Region, die ich gerne weiter empfehle.

Text: Alexandra Rüsche 
Fotos: Sven Oliver Rüsche 

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist Chefredakteurin von Reiseratgeber24. Als Reisejournalistin hat sie seit der Gründung des Mediums (2009) sehr viele Erfahrungen auf Pressereisen machen können. Ihre persönlichen Reiseerlebnisse schreibt sie sehr ausführlich und nutzt ihre langjährigen Erfahrungen in der Videoproduktion und Fotografie. Sie ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.

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